Austausch COB-Pferde

Moderator: Sheitana

ehem User

Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich nun ein Jahr quasi auf mich alleine gestellt war, wäre ein Austausch mit anderen Haltern von COB-Pferden schön. Im Netz hab ich mittlerweile (fast) den Überblick verloren, so viele Behandlungsmöglichkeiten und Erfahrungen werden dort geteilt...

Zu der Geschichte meines Ponys:

21-jährige Islandstute, seit jeher in Offenstallhaltung (aber oft mit Strohstall und leider schlechter Mistung)
Zwar war sie noch nie sehr bewegungsfreudig, eher ein Energiesparer, aber seit einiger Zeit nahm eine Apathie Überhand, die definitiv nicht mehr gesund sein konnte...also stand Anfang 2011 noch der Verdacht auf Cushing, nach erfolgloser Behandlung wurde dann im Juli erneut diagnostiziert: COB plus RAO.

Erste Behandlungen mit Cortison, Antibiotikum und Venti folgten, dazu nasses Heu. Das hat in der zweiten oder dritten Woche ganz toll geholfen, nach Ende der Behandlung war alles beim Alten. Zurzeit bekommt sie vor jeder Bewegung Cortison verabreicht, und zwar als Asthmaspray über eine Maske. Es hilft zumindest insofern, dass sie dann bei der Bewegung zu 90% abschnaubt und das Sekret fließt.

Homöopathie habe ich auch versucht, das hat gegen ihre gedrückte Stimmung eine Weile sehr gut geholfen, momentan habe ich den Eindruck, ich kann sie auch selbst ein wenig aufmuntern. Bezüglich der körperlichen Symptome hat sich gar nichts getan und die Homöopathin hat sich generell gegen eine Behandlung mit Schulmedizin ausgesprochen. Das war mir dann nicht geheuer.


Zur Haltung:

Seit Anfang 2011 im eigenen Offenstall, sehr großem Paddock mit (altem) Sand und teilweise Paddockplatten. Stundenweise Weidegang im Sommer plus am Abend noch eine Raufutterportion durch Heunetze, im Winter dann zweimal täglich. Seit September 2011 füttern wir Heulage, leider nicht immer bester Qualität :( Anfangs haben wir noch alle Ballen mit nur ein bisschen Schimmel komplett weggeworfen, mittlerweile werden die Stellen nur großflächig entfernt, da sonst quasi die Hälfte der Lieferung entsorgt werden könnte.
Wir müssen (teure) kleine Ballen beziehen, da im Sommer die großen nicht rechtzeitig verbraucht würden und im Winter nicht in den Schuppen transportiert werden könnten. Im Umfeld kenne ich nur einen Lieferanten mit vergleichbar moderaten Preisen.

Sechs Pferde sind im Stall untergebracht, meine Stute steht leider meist abseits und ist kaum integriert im Sinne von Freundschaften oä. Sie weicht eher aus.


Und meine Fragen an euch:
Wie kann ich meiner Stute besser helfen? Von meinen Tierärzten bekomme ich wenig bis gar keine Unterstützung.

Geplant ist noch, neuen Sand im Paddock aufzuschütten. Auch im Unterstand, der momentan sehr stickig ist, da die Pferde darin auch koten und urinieren. (vorher übrigens auch auf Matten, es liegt nicht am Sand)

Nun habe ich schon gelesen, dass Heulage einigen COBlern nicht bekommt, bzw die Symptome nicht ausreichend lindert. Mir würde, auch angesichts der immensen Kosten, ein Bedampfen oder Wässern von Heu entgegenkommen. Nur: Ich habe direkt am Stall keinen Strom und kein fließend Wasser. Zudem über 50 Kilo Raufutter im Winter täglich. Das müsste etwa 300 Meter (oder so) mit der Schubkarre hin und her bewegt werden...
Vielleicht habt ihr Erfahrungen oder Ideen bezüglich dieses Problems? Ein Stallwechsel inkl. Strom und Wasser direkt am Stall wäre natürlich toll. Muss aber Eigenregie sein und ich habe Sorge, dass meine lieben und zuverlässigen Einsteller nicht mitkommen möchten.

Wie siehts mit Akupunktur aus? Hilft das tatsächlich und wie finde ich einen kompetenten Menschen dafür?

Und: Eigene, ganz andere Erfahrungen interessieren mich auch sehr!

Lg :)
ehem User

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

Bin dabei, hab aber grad nicht viel Zeit:)
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ehem User

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

Hallo!
Oft nennen Tierärtze hustende Pferde COB, allerdings kann das Husten sooo viele Ursachen haben.
Aus welcher Gegend bist du denn? Ich würd eine Bioresonanztherapie machen um zu sehen wo das Problem liegt & das Pferd Cranio und/oder Kinesiologisch behandeln lassen um Blockaden zu lösen die durch das dauerde Husten entstanden sind/es begünstigen.
LG
ehem User

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

Nun, Husten war nie das Problem, sondern Atembeschwerden und Apathie. Letztes Jahr wurde zur Diagnose eine Bronchoskopie gemacht, die COB/RAO ist also eindeutig bewiesen und nicht nur eine Vermutung :)
ehem User

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

COB- und andere Hustenpferde reagieren extrem empfindlich auf Staub, Schimmel und stickige Luft.
Schimmel und stickige Luft hast Du, wie Du schreibst. Alter, verschmutzter Sand staubt zumindest dann, wenn es trocken ist.
Den Unterstand musst Du so ändern, dass die Luft durch kann. Keinen punktuellen Zug, sondern breite Öffnungen in allen Wänden, vielleicht außer zur Wetterseite.
Warum hast Du die Lieferung mit dem schimmeligen Zeug nicht zurück gegeben? Was Dich der TA kostet ist wahrscheinlich mehr, als das Futter etwas teurer und dafür in guter Qualität zu beziehen.
Ob COB-Pferde Grascops vertragen weiß ich nicht, aber die Haltungsmängel, die du beschreibst reichen um einem COB-Pferd das Leben unnötig schwer zu machen. Wenn Du ihn nicht in einer für ihn adäquaten Haltung halten kannst, dann solltest Du darüber nachdenken ihn töten zu lassen. Atemnot ist für ein Fluchttier psychisch außerordentlich belastend.
Ramona
Nachwuchspferd
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Registriert: Fr 18. Mai 2012, 09:23

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Ramona »

Bei unserem COB-Pferd haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, ihn im Sommer 24 Std. auf der Weide zu lassen, im Winter 24 Std. Zugang zu guter Heulage. Damit ist er völlig beschwerdefrei.

In der Übergangszeit (Anweiden/Abweiden) bekommt er auch mal gewaschenes Heu. Ist nicht ideal und schon zwei erfahrene TÄe rieten dringend dazu bei ihm komplett auf Heu zu verzichten, was er auch sichtlich am besten verträgt. Aber in der Übergangszeit geht die Heulage dann zu schnell kaputt, weil nicht genug gefressen wird, weshalb es dann eben doch gewaschenes Heu gibt. Er ist in der Zeit dann leicht belegt, übersteht die Zeit aber doch ganz gut, da es sich ja immer nur um wenige Wochen handelt.

Nach meinen Erfahrungen kann ich dir daher nur empfehlen, möglichst wenig Heu zu füttern und stattdessen lieber Heulage bzw. Gras/Weide zu füttern.
ehem User

Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von ehem User »

@elja
Ich hab erst überlegt, darauf gar nicht zu antworten, weil ich den Beitrag extrem unüberlegt finde. Aber gut, ich will ja Missverständnisse ausräumen.

Am Unterstand kann ich nicht mal eben so etwas ändern, das ist ein Pachtobjekt. Leider auch in einem schlechten Zustand, nur ist die Pacht derart hoch, ich kann nicht aus eigener Tasche einen Neubau finanzieren. Und klar: Zu allem Überfluss ist die offene Front an der Wetterseite :roll:
Gestern wurde mit dem Auftragen von neuen Sand im Unterstand begonnen und ich habe die Plane entfernt, die es drinnen zwar optimal für unsere Ekzmer gemacht hat, aber nicht unbedingt zum Luftaustausch beiträgt.

Gut, ich kann dir nicht vorwerfen, dass du die Marktlage von Heulage hier nicht kennst. Ich hab mich im Netz dumm und dusselig gesucht, habe Bekannte gefragt und NICHTS anderes gefunden :( Es gibt keine Alternative zu wirklich extrem teuren Ballen, bei denen die Anlieferung noch mal extra kostet und unserem Lieferanten, der mal sehr gute und mal sehr schlechte Qualität dabei hat. Das wird daran liegen, dass es nicht viele Menschen gibt, die kleine Ballen herstellen lassen. Die großen gibt es auch hier in Massen.
Wir füttern wie beschrieben die schimmeligen Stellen nicht mit, ich denke aber, komplett frei sind die Ballen dann auch ohne nicht.

Und nein, ich werde meine Stute nicht töten lassen. Diese blöde Äußerung macht mich extrem wütend! Ich gebe mein bestes, suche andauernd nach Alternativen zur Heulage, zur Haltungsoptimierung und selbst nach anderen Pachtobjekten... (auch weil bei meinem die Pacht eben so hoch ist, dass ich kaum optimieren kann, mit den ganzen Heulagekosten)

@Ramona
Finde ich interessant, dass du dein Pferd so beschwerdefrei halten kannst.
Warum haben dir die TÄ von gewaschenem Heu abgeraten? Mit wurde es als Option genannt. Wenn es sich eine Lösung für die Probleme mit der Umsetzung finden würde, würde ich auch wieder umsteigen wollen...
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Equester
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Equester »

Ich bin zwar der totale Gegner von Heulage, aber wenn es keine Alternative gibt.... :nix:.

Bei uns im Stall hat eine abgepackte Portionen gekauft. Die Heulage war, bis auf ganz wenige Ausnahmen, absolut in Ordnung. Das ist zwar sicherlich teurer als wenn man einen Ballen kauft, aber bevor man 3/4 weg schmeißen und dann noch TA - Kosten sammeln kann, wäre das vielleicht eine Alternative.

http://www.heulage.com/produkte_swiss-heulage.html
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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tara
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von tara »

ich habe auch schon alles durch.
Geholfen hat uns Akupunktur, Homöopathie und Bachblüten, sowie die stikte vermeidung des Auslösers, in unserem Fall Heu und Stroh. Sie 10 Jahren ernährt sich mein Pferd von Heucobs und steht, wenn nötig, auf Späne.

Heulage ging gar nicht. dazu ein interessanter Artikel bezüglich Histamin
Liebe Grüße
tara
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Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



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Ramona
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Ramona »

Ponyanimateur hat geschrieben:Warum haben dir die TÄ von gewaschenem Heu abgeraten?
Weil nicht nur der Staub im Heu ein Problem ist, der natürlich nach dem Waschen gut gebunden ist, sondern die Schimmelsporen, die Heu oft enthält. Diese lassen sich nicht rauswaschen und sorgen bei empfindlichen Pferden für Atembeschwerden. Diese Schimmelsporen entstehen beim Nachschwitzen des Heus, v. a. dann wenn die Ballen zu fest gepresst sind (oft ein Problem bei Rundballen). Da Heulage anders konserviert wird, kommt es da nicht zu dieser Schimmelbildung bzw. nur dann, wenn die Heulage nicht völlig luftdicht gelagert wird.
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