Austausch COB-Pferde

Moderator: Sheitana

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Sky4ever
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Sky4ever »

Mein kleiner hat ja die gleiche Diagnose. Es ging ihm 2017 so schlimm, dass wir eine Lungenspülung machen mussten und meine TÄ sagte, dass seine Lunge nur noch zwei Jahre macht. :heul:

Durch Haltungsumstellung (kein trockenes Heu mehr, kein Stroh sondern Grünkompost als Einstreu, tägliches Inhalieren (zu schlechten Zeiten gerade auch mit Kortison, was dann direkt dahin kommt, wo es wirken soll, nämlich in die Lunge) und tägliche Bewegung nach dem Inhalieren (sehr zeitaufwändig, aber man gewöhnt sich dran :shifty: ) habe ich nun ein lebensfrohes und lauffreudiges Pony, von dem mein jetziger TA (durch Stallwechsel war ich zum Wechsel des TA gezwungen) sagt, er könne gar nicht glauben, dass es mal so auf Messers Schneide stand, weil seine Atmung wieder normal ist.

Was bleibt, sind eben immer mal wieder aufkommende Hustenzeiten (die Erkrankung wird von TÄ auch RAO genannt, rezidivierende Atemwegsobstruktion, also wiederkehrend). Aber die sind relativ selten und mit einer Runde Kortison per Inhalation gut zu behandeln. Nach einer Woche Behandlung ist wieder Ruhe.

Zusammengefasst: Ja, ist ne blöde Sache, aber behandelbar. Nicht den Kopf in den Sand stecken. Ja, unbedingt Inhalieren, deshalb ist ein eigener Inhalator gut angelegtes Geld. Ja, durch Haltungs- und Futterumstellung kann sehr viel bewirkt werden.

Viel Erfolg. Und nicht verzagen. :-)
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Riff
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Riff »

So war es bei meinem auch. Stallwechsel hat viel geholfen. Ich hatte eine Zeit mit Spänen, nassen Heu und 2x täglich mit einem speziellen Mix inclusive Cortison inhalieren. Aussenbox und bewegen, bewegen, bewegen. Akupunktur und ACC direkt in die Luftröhre gespritzt.

Mit einer guten THP- an die mich die TA "abgeben hat", ging es nach dem Stallwechsel dann bergauf.

Ohne die TA und die THP wäre der nicht symptomfrei geworden. Am alten Stall, dort wo er es bekam, war ein echt schlechter 0815 TA... und dort husteten im Winter alle. Wobei ich bis heute nicht ganz verstehe, warum das so war.

Egal. Damit er fit blieb war jedenfalls ganz ganz wichtig: Bewegen. Jeden Tag. Jeden Tag ordentlich bewegen. Ich brauchte kein nasses Heu mehr, Stroh war kein Problem, habe nicht mehr inhaliert. Nur eben wirklich gut bewegt.

Was ich immer im Schrank hatte (hier auch schon geschrieben) war Kaschmider Broncho. Beim kleinsten Anzeichen gab ich das 2-5 Tage vor der Bewegung, ließ ihn danach sofort grasen und kontrollierte, ob und was das raus kam.

Und ich impfte kein Herpes mehr. Influenza musste sein. Tabo fing ja auch auf Herpesimpfung mit Hüstelei an. Und bekam Epilepsie... aber das ist ein anderes Thema.
That's the way the cookie crumbles :keks:
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Lewitzer Flummi
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Danke für eure aufbauenden Zeilen.

Ne Impfung als Ursache kann ich nicht völlig ausschließen, aber die letzte war im Februar wegen WNV. Die anderen sind deutlich länger her.

Atemfrequenz war bei der Untersuchung 32, normal sind wohl 16-18 pro Minute.
Irgendein Wert (Entzündungswert?) Liegt wohl normal bei 10-12? Beim Buben ist er bei 72. Bakterien waren so wenige, dass er davon ausgeht, dass die leider mit dem Endoskop rein gekommen sind. Und es somit kein Infekt ist.
Leider war die Verbindung teils echt grottig...

Göga ist natürlich auch erst mal geschockt. Und wenig Happy über die zusätzlichen Arbeiten und Kosten.
Empfehlung: das nächste mal kaufst du dir einen Trecker..... blöd nur, dass die so wenig mit einem interagieren. :?
Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass Späne soviel weniger stauben sollen als gutes Stroh. Ich hab erst letzte Woche 8 Quader aussortiert, weil von 2011 und ergraut. DAS kann man definitiv nicht nehmen und habe ich zumindest jetzt zuletzt auch nicht mehr genommen. Aber das aktuelle ist goldgelb, riecht gut und staubt kaum. Irgendwas muss das Fass zum Überlaufen gebracht haben Anfang Mai....
Könnte es auch eine überständige Wiese sein? Also viel altes kurz nicht mehr unter dem bis zu über 1m hohen neuen Gras. Aber es ist halt aus 2019 noch da. Weil die Pferde es vor dem Winter nicht mehr geschafft hatten und dann war es zu kalt hinsichtlich Hufrehegefahr....

Heu werd ich noch mal gucken wegen bedampfen. Tauchen ist eine scheiß Arbeit und der Wasserverbrauch ist auch nicht ohne.
Vielleicht reicht bei gutem Heu auch eine Heukiste, weiß das jemand?

@sky4ever
Der TA sagte schon, dass es alt COPD heißt und neu wohl so ähnlich wie Equines Asthma-die Telefonverbindung war mitunter sehr schlecht oder weg.....
Grünkompost wird bei uns nicht fkt, denke ich. Ich habe einen Boden aus Beton im Stall und beide Pferde gehen zum pinkeln immer in den Stall, wenn die Türe zum Auslauf offen ist. Und das ist die eigentlich immer, damit sie bei Regen oder Hitze Schutz suchen können.
Ich hab am Tag mind eine Schubkarre nasses Stroh, dass ich auf den Mist fahren muss. Dazu ein bis zwei Schubkarren Äppel, weil der Stall nun mal gern als Klo herhalten muss.

@Riff
Kaschmider Broncho - hast du das dann so gegeben oder inhalieren lassen?


Ich überlege schon, in wieweit wir den Auslauf teilweise so einfrieden können, dass ich mich auch über Nacht wieder getraue, die Tür auf zu lassen. Und das möglichst günstig für zwei Rückengeschädigte. Jack ist mir mal nachts in den Stromzaun gedonnert -> MRT + OP am Sprunggelenk, vorher auch länger den TA dran.... muss ich nicht noch mal haben.

Ich glaub das nächste Ross wird tatsächlich ein Feuerross. Das kann man auch mal 6 Monate in die Ecke stellen, wenn es nicht mehr geht. :shifty:
Liebe Grüße
Die Flummis

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SillyWalks
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von SillyWalks »

Lewitzer Flummi hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 21:51 Gestern war der Lungenspezi da, hat eine Bronchoskopie gemacht, dabei auch Proben fürs Labor genommen.
Auswertung kam vorhin per Telefon.
COPD/Asthma - ich geh mich mal ne Runde eingraben....

Behandlungsempfehlungen:
- Heu wässern - bedampfen geht auf Nachfrage auch
- nicht mehr trockenes Heu aus hohen Netzen füttern (Die hängen max so hoch, dass die Unterseite den Boden berührt!)
- von Stroh auf Späne oder Holzpellets wechseln (ich hab keine Ahnung, ob ich dann den Mist noch los werde...)
- zunächst Cortison und ein zweites Medi (bekomme ich alles zugeschickt)
- langfristig reicht evtl eine Art Human-Asthmaspray

Teuren inhalator würde er erstmal nicht kaufen.
Tja, ich vermute mal, ihr sagt: der Inhalator bringt recht viel und ist trotzdem zu empfehlen?!
:hug: erstmal scheiße.
aber die diagnose haben ja viele - das kann man durchaus in den griff bekammen.
haltungsanpassung (nasses oder bedampftes heu - gute qualität natuerlich, einstreu, paddock bewässern wenn es staubt)
plus bewegugn sind das a und o

wenn er stark verschleimt ist, hilft inhalation mit NACL plus bewegung (meine lungen-tä hat auf mind 1 std jeden ! tag bestanden, so intensiv wie das pferd kann, aber es gibt auch dieses breath powder bewegungsprogramm, was ich auch zum schleimlösen sehr effektiv fand).
ich hatte immer das gefühl, dass das inhalieren besser den schleim rausbrachte, als jeder schleimlöser.
und ich hatte auch mal nach bronchioskopie die ansage: der schleim geht nur mit lungenspülung raus - ein paar wochen später mit inhalation (nacl) und bewegung (kann sein, dass er auch noch oral schleimlöser bekommen hatte) - war der schleim weg. die entzuendung war allerdings nicht weg (daran haette aber auch die lungenspülung nichts geändert).

gegen die entzuendung wären MDIs (asthmaspräy) meine wahl.
mosh hat auch ne zeitlan prednisolon oral bekommen, aber das kannst du nicht mit jedem pferd machen.

aber ich würde nicht die hoffnung aufgeben - mit der haltungsoptimierung und jetzt konsequent dranbleiben kann es gut sein, dass du langfristig nicht dauerhaft medikamente brauchst oder tgl inhalieren musst.
und ohne optimierung der haltung (insbesondere auch heuqualität) hilft weder inhalator noch MDI.
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Napipony
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Napipony »

Hab zwar keine große Erfahrung mit COPD aber Flummi und ich schreiben auch privat und war ja letzte Woche mal zu Besuch.
Heukiste ist glaub nicht zu empfehlen, da sich dann unten der Staub sammelt
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Lewitzer Flummi
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Aber unten kommen sie bei doppeltem Boden nicht mehr dran - das war der Gedanke dahinter.
Ich hab gestern lose, zuvor in der Scheune aufgeschütteltes Heu im Stall auf den Boden gelegt. Die feinen Krümmel werden später trotzdem gefressen. Der Bube macht da regelrecht einen auf Staubsauger. :roll:

Ich schau mal, was ich heute noch erreichen kann hinsichtlich Heubedampfer. Wässern ist abgewählt. Trotz Platz usw ist das einfach keine Alternative für uns.
Liebe Grüße
Die Flummis

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Cate
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Cate »

Ich würde es trotzdem zusätzlich mit Cetirizin probieren, wir konnten so zwei Pferde Lungenspülungen und ihren Besitzern den Aufwand mit staubarmer Haltung bewahren. :gb: :hug:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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WaldSuse
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von WaldSuse »

Bei Dustin stand es 2018 auch spitz auf Knopf ob er durch kommt. Er bekam keine Luft mehr und ich habe ernsthaft überlegt, ihn gehen zu lassen, bevor er buchstäblich erstickt. Dann habe ich einen tollen TA gefunden der ihm erstmal Cortison gegeben hat. Und zwar nicht Prednisolon, das ist für Menschen, sondern Equisolon. Das war echt teuer, hat ihm aber geholfen. Es ging ihm ganz langsam besser. Ich habe ihn immer inhalieren lassen. Und ganz vorsichtig mit Bewegung begonnen. Nasses Heu war in unserem Offenstall nicht möglich. Und er hätte es wohl auch nicht gefressen. Und der TA gab ihm 2018 vielleicht noch ein Jahr..... Nun geht es ihm sehr gut, er läuft sehr gut, er hustet sehr selten. Dann lasse ich ihn inhalieren, nur mit NaCl. Sonst bekommt er keine Medis. Bewegung bekommt er von mir so oft wie möglich, und er lebt in einem Offenstall mit einem Paddocktrail von etwa 2km Länge. Eine optimierte Haltung ist sehr wichtig. Grünkompost geht auch auf Betonboden, muss dann halt einmal im Jahr ausgetauscht werden.
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
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Lewitzer Flummi
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Danke Cate.

Ich werde mal ne Packung beim Medizinversand ordern, dass aber mit dem Doc absprechen.
Hatte heute früh mit Equester telefoniert und ich muss halt erst mal sehen, dass er aus dem akutem Geschehen raus kommt. Mit dem Cortison plus weiteres Medi.
Ich meine gut, im schlimmsten Fall wirkt das Allergiezeug vermutlich einfach nicht. :nix: Oder gibt es pharmazeutische Einwände??
Was auffällig ist.... der Husten und diese Kurzatmigkeit schwanken. Weniger zwischen früh und nachmittags (Pollenbelastung ist ja nachts eher niedrig und steigt dann über den Tag an), sondern eher tageweise. Jetzt wo es geregnet hat und abgekühlt ist, geht es ihm um einiges besser. Dabei ist er gerade komplett ohne Medis und ohne Kräuter!!!! Klar, dank hin und wieder etwas Regen ist die Staubbelastung gerade auch niedriger.
Das Cortison kommt erst Di.mit der Post. Zum Glück soll es ja kühl bleiben. Nur blöd für unser Heu. :?
Der Lungenspezi wurde mir jetzt auch von meiner Huftante ans Herz gelegt. Der soll echt gut sein.....

@Waldsuse
Trail ist bei uns kaum möglich. Also schon, aber der Aufwand.... Und sobald es nasses Wetter gibt, müsste ich ihn schließen.
Ich geh jetzt mal raus, pack unseren Humaninhalator aus und werde noch mal paar ml ins Pferd bringen.
Und dann gibt es Bewegung. 2xtäglich 20 min hat der Doc empfohlen. :shock:
Das geht halt definitiv nicht jeden Tag!
Liebe Grüße
Die Flummis

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Riff
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Re: Austausch COB-Pferde

Beitrag von Riff »

Das gibt man ins Maul.

Ich hatte eine Europalette, darum/darauf Holzwände. Dann Heunetze rein, unten fest gemacht und per Schlauch bewässert.

Wasser läuft unten raus (stand auf Beton), Staub fällt unten raus... jeden Tag unten schnell und einfach sauber zu machen.
That's the way the cookie crumbles :keks:
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