HUfgelenksarthrose und Eisen

Moderator: Sheitana

cknurb
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HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von cknurb »

Hallo zusammen, kurz zu unserer Vorgeschichte:
Picasso (Friese, 8 Jahre) ließ sich vor ein paar Monaten plötzlich nicht mehr antraben. Der erste Befund war Arthrose im Hufgelenk und Spat. Beides aber nicht gravierend. Daraufhn wurde er hinten beschlagen (mit Platten und Dämpfung).
Es kam dann raus, dass die Trabprobleme aber ihren Ursprung im Magen hatten, nachdem der wieder in ordnung war, lief auch das Pferd wieder.
Jetzt bin ich schon immer ein verfechter von barhuf gewesen. Auch diese pauschale Aussage: Hufgelenksarthrose- dann braucht er diesen Beschlag- ich weiß nicht, ich hatte etwas Bauchweh. Aber zu dem Zeitpunkt dachte ich ja es ist ein Teil der Lösung unseres Problems.
Nun war gestern der 3. Beschlagstermin und es ist einfach alles vergammelt. Ich hatte noch versucht dagegen zu arbeiten, aber durch das Wetter und die Platten war da nichts zu machen. Jetzt ist er wieder barhuf, damit ich das alles in Ordnung bringen kann.
Ich könnte heulen, wenn ich die Füße sehe. Er hatte immer so tolle Hufe und nach nur 2 Beschlagsterminen sind die Hufe so grottig. Auch mit dem Schmied komme ich irgendwie nicht mehr so zurande, auch wenn er immer tolle Arbeit macht.
Ich musss dazu sagen, dass Picassos Mutter mit etwa 12/13 schwer durchtrittig wurde und dann den gleichen Beschlag bekam, der ihr dann noch ein gutes Jahr geschenkt hat. Es kann natürlich sein, dass Picasso das auch bekommt, und dann wäre es ja sicher gut, dem jetzt schon mit dem Beschlag entgegenzuwirken? So habe ich es für mich selbst argumentiert. Aber wenn ich jetzt die Hufe sehe, finde ich es nur furchtbar und denke mir, dass ich das für die Zukunft so eigentlich nicht haben will und ob es da mittlerweile nicht andere Möglichkeiten gibt.
Bei uns am Stall laufen sich die Pferde die Hufe extrem ab. Da hat man durch den Beschlag schon gemerkt, dass da jetzt richtig was nachkommt, währned er vorne platter wurde. Vielleicht wäre hier aber auch für eine Weile ein Klebebeschlag sinnvoll, dass einfach nochmal etwas nachwachsen kann.

Meine Frage allerdings: Ist es nach eurer Erfahrung tatsächlich notwendig bei Hufgelenksarthrose diesen/einen Beschlag machen zu lassen? Es ist ja jetzt bei uns herausgekommen, dass er mit der Arthrose noch gar keine Probleme hat, das war ja der Magen und somit ein Zufallsbefund.
Der hatte immer so tolle Hufe und ich habe das Gefühl ich mach die kaputt mit dem Beschlag.
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sacramoso
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von sacramoso »

Ob und wenn ja welcher Beschlag bei Hufgelenksarthrose erforderlich ist würde ich sagen hängt vom Einzelfall ab. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht daß das sehr sinnvoll sein kann. Mein Senior hatte vor gut 10 Jahren aufgrund von Arthrose eine regelmäßig wiederkehrende Hufgelenksentzündung entwickelt. Ihn hat ein entsprechender Beschlag (speziell geformte Eisen und Keilplatten) quasi gerettet. Nach der Beschlagsumstellung hatte er nie wieder eine HG Entzündung und ist noch viele Jahre unter dem Sattel gelaufen.
So gesehen sage ich in solchen Fällen immer: ein wirklich guter Schmid, der weiß was er tut und der muß in enger Abstimmung mit dem TA arbeiten.

Probleme mit Gammel unter den Platten hatten wir nie, die sind bei ihm aber auch mit Silikon ausgespritzt.

Welchen Beschlag genau hattest du und inwiefern haben sich die Hufe so stark verschlechtert bei dir?
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
cknurb
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von cknurb »

Die Platten bei uns waren auch mit silikon ausgespritzt und damit hinten etwas erhöht.
Der Strahl fühlt sich jetzt an wie Käsekuchen, wirklich gruselig. Da hatte sich matsch dazwischengesetzt und daher ist auch das, was ich hab reintröpfeln lassen, um gammel zu verhindern, wohl nicht da angekommen wo es sollte.
Dazu muss ich sagen, dass er nie lahm war. Wir sind alle aus den Wolken gefallen, als der Befund kam. Man hat ihm beim Laufen oder im Gangbild nie was angemerkt, es war auch nie was dick oder warm oder sonstiges.
Also hätte er die Magengeschichte nicht gehabt, würde ich auch nichts wissen von der Arthrose.
Lisa-Marie

Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von Lisa-Marie »

Es ist wie bei allen medizinischen Fragen:
Die Antwort lautet: es kommt darauf an :nix:

Wie genau sieht das Gangbild aus? Wie genau sind die Tastbefunde, die Röntgenbilder, die Hufstellung, der Abrollpunkt, die "Nutzung" etc. pp.

Sowas nicht "live" zu empfehlen, ist unmöglich. Letztlich wird es IMMER an einer Symphonie von guten Teilnehmern abhängen, ob etwas klappt oder nicht (bei Euch also die Frage: geht es ohne Eisen?).

Hast Du einen guten Tierarzt, mit dem Du das besprechen kannst (! - er hat ihn ja schließlich schon laufen gesehen und untersucht), hast Du einen guten Schmied (egal, ob er beschlägt oder ihn barhuf läßt: er muss sich AUSKENNEN damit!), hast Du eine gute Trainerin, die ggf. auf veränderte Gangbilder reagieren kann und Euch Übungen gibt, die eine weitere Veränderung nicht noch fördern. Ist die Unterbringung und die Versorgung mit Vitalstoffen "gut"?

Letztlich lese ich Deinen Post so, dass Du es gerne ohne Eisen versuchen willst, da der momentane Zustand sich als furchtbar herausgestellt hat, Du Dich aber nicht traust, diese Entscheidung alleine zu treffen. Es kann Dir aber aus einem Forum ohne live-Beurteilung niemand wirklich sagen, ob es in EUREM Fall klappt.

Rein aus tierärztlicher und logischer Sichtweise, würde ich sagen: versuch es doch ohne Eisen :nix:
Er hat noch nie gelahmt, die Beschlagslösung hat Dich komplett aus der Fassung gebracht und momentan zeigt er keine Probleme :nix:

Ob dieser "Rat" aber tatsächlich gangbar und "gut" ist, das musst Du selbst herausfinden, ggf. ausprobieren oder eben verwerfen, wenn er Probleme bekommt.

Wirklich empfehlen kann Dir - meiner Meinung nach - hier niemand was :nix:
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Riff
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von Riff »

Meiner hatte nur mal kurz Platten, weil er Schmied Mist gebaut hat. Er hat statt Silikon Schafwolle reingestopft. War super.

Ich denke auch, da wird dir online keiner weitreichende helfen können. Du willst innerlich auch keine Eisen. Ist ja okay.

Rein so, und weil ich nichts geben guten Beschlag habe, würde ich es machen. Platten müssen sein? Geht es nicht ohne? Mit denen habe ich halt kaum Erfahrung, siehe oben.
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cknurb
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von cknurb »

Es ist mir schon klar, dass mir hier keiner sagen kann, as ich machen soll. Ich habe nur nach Erfahrungen gefragt. Und klar ist jede Erfahrung anders, weil jede Situation anders ist, aber trotzdem hilft es doch oft, sich über andere Erfahrungswerte zu informieren. Der Tierarzt sagt eisen. Aber dieser Tierarzt sagt immer eisen, sobald was an den Beinen/Füßen ist.
Ich werde sicher auch noch eine 2. Tierärztliche Meinung zu Rate ziehen.
Am Gangbild ist keine Veränderung oder sonstige Auffälligkeit sichtbar. Auch meine Trainerin, die sehr penibel auf alles schaut und ihn seit 4 Jahren kennt, ist bei der Diagnose aus allen Wolken gefallen, weil er nie etwas gezeigt hat. Außer dass mir irgendwann eine kleine schwammigkeit vorne am gelenk aufgefallen qar. Da er aber nicht lahm war und weder warm noch sonstwas war, habe ich nicht weiter darüber nachgedacht.
Und ja, ansonsten ist er gut versorgt.
Ob Platten sein müssen, weiß ich nicht. Hat der Schmied gemacht, weil er das bei der Diagnose wohl immer mit diesem Beschlag macht.
Danke für eure Antworten.
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Riff
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von Riff »

Ich denke, dann würde ich es erst mal ohne weiter laufen lassen.

Und ja, TA sagen so gut wie immer Eisen. Und Schmiede auch. Hast du einen guten Hufbearbeiter? Da gibt es ja auch welche mit guter Weiterbildung in dieser Richtung.
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cknurb
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von cknurb »

Bevor er die Eisen gekriegt hat, habe ich immer selbst bearbeitet und zwischendurch mal kontrollieren lassen.
Für die Zukunft würde ich mir dann aber wieder jemanden suchen müssen, leider ist mir bis auf einen noch kein wirklich guter über den Weg gelaufen. Und der hat sich irgendwann einfach nicht mehr gemeldet, ist also auch raus.
Und laut ihm und dem schmied mache ich das schon gut, aber natürlich nur am gesunden Huf, alles andere traue ich mir natürlich nicht zu. Bisher war das bei seinen Hufen aber auch gar kein Problem, weil die sehr unproblematisch waren

Aber ich habe ja jetzt auch ein paar Wochen, um zu suchen, sacken zu lassen und dann zu entscheiden was ich mache.
Wenn erst die Hufe an den Nagellöchern ausgebrochen sind und ich etwas nachraspeln konnte, erschrecken sie mich sicher auch nicht mehr so (jetzt sehen sie halt aus wie Schiffe, Strahl verkümmert, sohle total "hohl") und dann kann ich auch nach Hufschuhen gucken für den Übergang. Denn so kann ich schlecht ins Gelände gehn. Er hat jetzt halt viel drangelassen, damit er was zum runterlaufen hat. Schuhe finde ich deswegen momentan keine passenden
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SillyWalks
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von SillyWalks »

ich hab laut mrt nen knorpelschaden 4. grades unter der kneischeibe - und bin 99% vollkommen symptomfrei.
die 1% gehen auf so sachen wie 4 wochen lang auf den knien robbend möbel auseinander bauen und die teile die treppe runter ins auto wuchten.
oder bouldern, das ist auch bissl kritisch.

er hatte keine symptome, die diagnose war ein zufallsbefund, der nicht das problem gelöst hat.

:shy: ich würde es riskieren, und :shy: ich wuerde es probieren mit selbst bearbeiten mit fori-hilfe, wenn du niemanden gescheiten in der gegend findest.
arthrose ist echt sone sache, wo bildgebung nicht viel ueber die beschwerden aussagen muss. und die tatsache, dass er trotz bildgebungs-befund keine symptome hatte, spricht ja eher dafuer, dass die bearbeitung passend war.

aber ich verstehe, dass du da unsicher bist.
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Scheckenfan
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Re: HUfgelenksarthrose und Eisen

Beitrag von Scheckenfan »

Ich find bei Arthrose ja den Klirreffekt von Eisen immer kritisch... Wird ja durch ne Platte ggf aufgefangen, weiß ich nicht.
Vielleicht den Tierarzt mal löchern, welchen Effekt die Eisen haben sollen? Geht es um die Winkelveränderung? Oder um quasi Betäubung durch die schlechtere Durchblutung mit Eisen? :kratz:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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