Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Moderator: Sheitana

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Equester
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Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Equester »

Da inzwischen in zwei Tagebüchern das Thema Eindecken aufgekommen ist, denke ich, dass durchaus noch mehr Leute hierzu Klärungsbedarf oder an Erfahrungen von anderen Forumsleuten interessiert sind. Vielleicht möchten die, wo im Tagebuch schon eine Diskussion zu den Decken geführt wird, die Einträge hier rüber schieben.

Ich fange aber trotzdem schon mal an:
1. : muss man eindecken, oder schaffen es alle Pferde, sich anzupassen?

Aus meiner Erfahrung heraus schaffen es eben nicht alle Pferde, sich den Bedingungen im jeweiligen Stall anzupassen. Mein Traber trägt bereits seit über 10 Jahren im Winter eine Decke (und auch schon mal im Sommer, wenn es kühl ist und viel regnet). Er kann nicht genügend Unterfell bilden, damit sein Wärmehaushalt im Lot bleibt. Vor dem Eindecken hat er jeden Winter stark abgenommen und hatte Rückenprobleme. Jetzt ist er 24 und braucht bereits deutlich früher eine Decke und muss auch mit deutlich mehr Füllung im Winter bedacht werden.

2. : Einmal Decke immer Decke?

Ich denke, dass es durchaus Fälle gibt, wo man irgendwann wieder auf die Decke verzichten kann. Sei es nach der Genesung oder dass tatsächlich eine Anpassung im Fellwechsel stattgefunden hat.

3. : woher weiß ich, welche Füllung ich nehmen muss?

Hier bin ich ziemlich sicher, dass es dafür keine Regel gibt :nix: . Jedes Pferd ist anders und hat - wie wir Menschen auch - ein unterschiedliches Kälteempfinden. Ich gehe immer danach, ob mein Traber unter der Decke mollig warm ist. Ist er nur lauwarm, ist die Decke zu dünn. Schwitzt er, ist die Decke zu dick. Das setzt natürlich voraus, dass man einen gewissen Vorrat an Decken beherbergt, der unterschiedliche Füllungen aufweist.

4. : gibt es DIE EINE Decke?

Nein, es hängt von der Statur des Pferdes ab. Mein Traber hat eine sehr steile Schulter und kann nur Decken mit HighNeck tragen. Das schließt leider 95% aller Deckenanbieter für uns aus :seufz: . Ich habe gefühlt 100 Fehlkäufe hinter mich gebracht, bis ich auf die passende Marke gekommen bin. Da heißt es nur: Glück haben oder durchprobieren.

5.: sind Decken schädlich?

Auch hier wieder nur meine Erfahrungen. Mit Decke ist das Sozialverhalten stark eingeschränkt. Ebenso fehlt das Licht für den Körper, was auch nicht unwichtig ist. Ich ziehe - sofern das Wetter das zuläßt - dem Traber immer mal wieder kurz die Decke aus, damit der Fellkraulen machen kann und/oder sich das notwendige Sonnenlicht auf den Pelz scheinen läßt. Hier ist aus meiner Sicht die Wahl zwischen Pest und Cholera :seufz: . Keine Decke, Sozialpflege und Sonne, ohne Decke Gewichtsverlust und Rücken :nix: . Muss jeder für sich entscheiden, was für sein Pferd schlimmer ist. Auch muss man sehr sorgfältig darauf achten, dass die Decke nicht rutscht und sich das Pferd beim Wälzen in den Bein- oder Bauchschnüren verfängt. Aber das ist händelbar.

6. : wie geht ihr mit Hautschäden unter der Decke um?
Mir gehen da gerade die Ideen aus :shy:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Scheckenfan
Pegasus
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Scheckenfan »

Wo sind denn die hautschäden und wodurch wurden sie verursacht?

Mein Pferd bekommt im Winter Rücken ohne Decke :nix: also steht er eingedeckt. Sonst immer mit Fleece oder 50g, diesen Winter hab ich zur Probe auf 150g aufgestockt.

Und weil Herr Pferd die normalen Decken doof findet und an der Brust kaputt beißt, trägt er Führanlagendecken. Damit kommt er super zurecht.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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renner
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von renner »

1. : muss man eindecken, oder schaffen es alle Pferde, sich anzupassen?

Nein, es schaffen nicht alle Pferde sich anzupassen. Mein Vorschlag geht immer in die Richtung: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Mein altes Pferd brauchte einfach eine Decke sobald es kühler und/oder regnerischer wurde. Es gibt sicher auch Pferde, die ohne Decke alt werden können. Meiner konnte es nicht. Das war eine schwere Erkenntnis, denn eigentlich war und bin ich noch immer Deckenhasser. Aber wenn das Pferd sichtlich friert oder erkennbar abbaut obwohl ausreichend Futter vorhanden ist, muss das Pferd unterstützt werden. Alte Pferde haben zum Teil einen höheren Energieverbrauch als man durch das Futter abdecken kann. Durch die Decke kann ich den Energieverbrauch zur Erhaltung der Körperwärme positiv beeinflussen.
Nun bin ich auch noch Besitzerin eines Ponys, die immer bei Regen und Kälte mit festem Rücken reagierte und dann, wenn ich nix dagegen tat (z.B. mit nem Stündchen unter der BoT-Decke) heftig mit Verspannungen und Schmerzen zu kämpfen hatte. Hier muss ich also bei Kälte und Regen einfach eine Decke drauf machen :nix: - einfach um dem Pony Schmerzen zu ersparen und mir ein "nutzbares" Pony zu erhalten.

2. : Einmal Decke immer Decke?

Nein, auch mein Oldi ging im Sommer ohne Decke ... zum Ende hin nicht mehr, aber da habe ich eher aus Angst vor den Leuten eine dünne Decke drauf getan um zu kaschieren wie er aussah :bibber:
Es gibt sicher Pferde, die nur Phasenweise und in Ausnahmesituationen eine Decke brauchen und es gibt Pferde, die eine dauerhafte Unterstützung/Abschirmung durch die Decke benötigen.

3. : woher weiß ich, welche Füllung ich nehmen muss?

Auch hier: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich :nix: Solange es im Winter unter der Decke warm ist, ist diese ausreichend. Ist das Pferd nass(geschwitzt) war es zu viel. Da braucht es ein wenig Beobachtungsgabe und Gefühl und Erfahrung.

4. : gibt es DIE EINE Decke?

Ich hab schon einige Decken am Pferd gehabt. Aber die Decken die meinem Oldi gepasst haben, passen trotz gleicher Rückenlänge nicht aufs Pony. Da muss man ebenfalls probieren. Dennoch fand ich die Bucas von der Passform am besten.

5.: sind Decken schädlich?

Sofern ich zu dick einpacke oder die Decke zu klein ist, finde ich es schon schädlich. Dem Pferd sollte auch - sofern keine gesundheitlichen Bedenken bestehen - ermöglicht werden, Sozialkontakte zu pflegen (kraulen) , den Individualbedürfnis (wälzen) nachkommen zu können und es sollte die Möglichkeit bekommen, Winterfell aufzubauen. Deshalb auch hier, lieber bei vertretbaren Wetter mal die Decke runter machen :-n

6. : wie geht ihr mit Hautschäden unter der Decke um?

Das ist schwierig. Selbst die passenste Decke schuffelt das Fell runter. Solange es nur das Fell ist und wirklich nicht die Haut selbst aufgescheuert wird, habe ich bisher nicht viel gemacht. Eventuell könnte man die Säume der betreffenden Stellen mit Fleece oder Lammfell benähen :-e
Eine Möglichkeit sind noch diese Deckenschutzteile, also so Unterziehteile, welche die Brust- und Halspartien vor Reibung schützen sollen.
Renner
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
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Equester
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Equester »

Scheckenfan hat geschrieben: Di 18. Dez 2018, 14:23 Wo sind denn die hautschäden und wodurch wurden sie verursacht?

Mein Pferd bekommt im Winter Rücken ohne Decke :nix: also steht er eingedeckt. Sonst immer mit Fleece oder 50g, diesen Winter hab ich zur Probe auf 150g aufgestockt.

Und weil Herr Pferd die normalen Decken doof findet und an der Brust kaputt beißt, trägt er Führanlagendecken. Damit kommt er super zurecht.
Er bekommt so grindige Krusten sobald die Deckesaison anfängt. Früher waren die Teilweise größer als ein 2Euro Stück, jetzt fütter ich gezielt im Winter Zink dazu. Aber er hat immer noch kleine Pusteln überweigend im Pobereich, aber auch vorne an der Schulter. Zink scheint also einen Teil vom Problem zu lösen, aber eben nicht alles :nix: . Außerdem hat er immer mal wieder abgestoßene Haare im Hüftbereich.

Du hast eine Führanlagendecke mit 150 Gramm? Wo hast Du die bekommen? Das höchste, was ich finden konnte sind 100 Gramm
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Scheckenfan
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Scheckenfan »

Krämer hat welche bis 300g.
Die mit 150 hat den Vorteil, dass sie ein tolles Polster an der Brust hat, und innen glatt ist (scheuert weniger mE).
Dafür muss man Beinschnüre nachrüsten :oerks:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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Gentiana
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Gentiana »

:kratz: ...seltsam...

Meine Seniorin (WB jetzt 27jährig) trägt seit diesem Herbst auch dauerhaft Decke.... Das zeichnete sich aber bereits im Sommer ab, als es an einem Tag da mal kühler war und regnete und sie Koliksymptome zeigte.... Nach dem Eindecken war´s wieder gut :nix:
Nach dem Stallwechsel hatten wir das dann auch noch mal... Wir mussten feststellen, dass sie sich einfach nicht unterstellt - und deshalb sind wir nun endgültig zum Eindecken übergegangen. Das Winterfell ist zwar dicht und es ist auch Unterwolle da, aber trotzdem ist es nicht mehr die gleiche "Qualität" wie noch vor Jahren, es reicht einfach nicht mehr aus, um das Pferd warm zu halten...

Nach einigem rumprobieren hab ich jetzt auch "unsere Passform" gefunden. Das merkt man deutlich daran, dass sie sich mit ihrer Decke auch ausgiebig hinlegt und wälzt, z. T. auch an Stellen, an die sie sich ohne Decke nie hingelegt hätte :oerks:
Eine Führanlagendecke haben wir auch und auch damit kann man sich überall :roll: hinlegen... Da überleg ich noch, ob ich da ein dickeres Exemplar kaufe (hab da die Hor*e Nevada mit 200 g im Auge...).

Fellschäden hatten wir bisher nur mal in der "Passform-Findungsphase", vorne an der Schulter....

...ach so, bisher find ich´s ausreichend, wenn sich die Temperatur unter der Decke "neutral" anfühlt. Das scheint auszureichen, damit das Pferd nicht abbaut....
Zuletzt geändert von Gentiana am Di 18. Dez 2018, 14:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Cashew
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Cashew »

Interessantes Thema!

Ich war früher ein sehr strikter Gegner von Decken. Bis... ja bis ich meinen Traber zu Hause stehen hatte.

1. Muss man eindecken?:
Ich glaube nein. Das muss wohl jeder Pferdehalter für sich selbst einschätzen, und das ist sicher nicht immer einfach. Wie gesagt, ich war früher absolut :dagegen:

Ich gehe nach dem Grundsatz: So wenig wie möglich. Mein Shetty trägt so gut wie nie eine Decke, es sei denn, wir kommen von einem Ausritt (Krümel läuft immer mit, wie ein Hund :breitgrins:) und er hat stark geschwitzt und könnte auskühlen. Mein Großer bekommt je nach Witterung eine ungefütterte Regendecke da meine Pferde sich draußen nicht unterstellen können. Bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad verfolge ich gebannt den Wetterbericht: wie steht es mit Wind, Niederschlag, Temperaturen? Droht mein Pferd dauerhaft nass zu bleiben, bekommt es eine Decke. Mein Traber bekam bei usseligem Wetter in derselben Temperaturkurve grundsätzlich eine (ungefütterte) Regendecke. Der hatte aber auch einen gewissen Seniorenbonus :shifty: Trockenes Wetter oder echte Minusgrade waren und sind bei uns immer deckenfrei.

Grundsätzlich finde ich für alle Pferde eine Abschwitzdecke plus ungefütterte Regendecke sinnvoll, falls der Vierbeiner mal krank sein sollte.

2. : Einmal Decke immer Decke?
Ich glaube schon, dass man ein Pferd so an eine Decke gewöhnen kann, sodass es (in dieser Saison zumindest) nicht mehr ohne kann. Die Entwicklung vom Fell läuft ja bei (komplett/immer) eingedeckten Pferden deutlich anders ab als bei nicht eingedeckten.

3. : woher weiß ich, welche Füllung ich nehmen muss?
:nix: Beobachten

4. : gibt es DIE EINE Decke?
Hab bislang Glück gehabt, Deckenodyssee kennen wir hier nicht. Alle meine Pferde passen in die Horsew*re Ami*o. Ich mag die Kombi Regendecke plus Fleecedecke, das ist flexibel und schnell an zu passen.

5.: sind Decken schädlich?
Wenn sie passen und korrekt verschnallt sind glaube ich nicht, dass sie wirklich schaden können. Allerdings glaube ich - ist aber nur meine persönliche Überzeugung - dass gewisse Klimareize für das Immunsystem von Pferden (und unserem eigenen) wichtig sind. Sprich: ich muss es auch mal kalt haben können, mein Körper muss mal richtig arbeiten und heizen. Er ist dafür gemacht. Man kann sich daran gewöhnen, es immer kuschelig warm zu haben, dann ist einem auch ständig kalt. Ist man aber viel draußen und auch verschiedenen Temperaturen ausgesetzt, gewöhnt sich der Körper daran und gleicht es auch viel schneller aus. Es gibt Anweisungen, dass dann das Immunsystem auch besser arbeitet. Es gibt aber sicher auch Situationen, in denen der Körper einen solchen Temperaturausgleich nicht mehr genügend schafft, zB Krankheit, Alter, usw. Ich schließe vom Menschen mal ganz unwissenschaftlich auf Pferde :whistle:

6. : wie geht ihr mit Hautschäden unter der Decke um?
Noch nie gehabt. Wäre für mich deutliches Indiz dass die Decke nicht passt. Ich würde die vorhandene Decke auf keinen Fall weiter nutzen.
Viele Grüße,
Sarah und Co


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Sheitana
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Sheitana »

@ Equester Fütterst du Zink einzeln dazu? Wie sehen denn Mangan und Kupfer aus, passt das Zink noch in die Ration?

Zum Thema Decken:

Ich hasse Decken. Ich find das total doof, dass ich an einem Pferd ständig mit Decken hantieren muss. Dann sind sie dreckig, dann geht was kaputt... Waschen geht entweder für teuer Geld oder daneben stehen und zuhause trocknen lassen. Ich finds einfach nur nervig...

Letzten Winter ging es bei meinen Beiden weitestgehend ohne, nur, als es -10 war hat Abby eine an bekommen. Dieses Jahr.... geht es nicht.
Bei Abby habe ich gemerkt, dass sie sich bei 5 Grad und Regen einfach nicht wohl fühlte. Obwohl sie nicht in den Regen musste! Sie war einfach steifer und irgendwie unbeweglicher. Georgia mag dieses Wetter einfach nicht. Ich kann nicht mal sagen, dass sie dann "Rücken" hatte, aber sie findet es einfach doof.
Abby hab ich dann mit 100gr eingedeckt. 50 gr wäre mir lieber gewesen, aber die sind alle defekt wie ich feststellen musste :tuete: Ihre Muskeln sind jetzt warm, sie ist total zufrieden und hatte direkt mal den "na endlich"-Blick drauf. Ob das mit ihrem PSSM zusammen hängt oder nicht, keine Ahnung, ich hab da ja keinen Vergleich. Ich sag mir einfach, früher, als sie nur draußen auf der Weide oder dem Paddock stehen musste, da war das alles vielleicht okay. Da musste sie nur heizen. Jetzt aber verlange ich ganz andere Leistung von ihr, sie hat mehr Muskeln, die wollen auch versorgt werden. Jetzt ist sie Sportler und sie gehört ganz anders versorgt und wenn das eben eine Decken ist, dann ist es so :nix:

Georgia käme sicherlich auch (noch) ohne klar, auch figurmäßig. Aber sie mag es und ist da gerne ein bisschen betüddelt, also was solls. Für sie hätte ich lieber eine Führanlagendecke, aber wir haben soviele Decken in verschiedenen Varianten, ich mag nicht schon wieder eine Neue kaufen, da muss sie jetzt durch... :shy:

Charmer und Phoebe brauchen keine Decke. Die haben aber auch ein ganz anderes Unterfell als meine Beiden. Ich denke, dass das bei Meinen die Krux ist. Und Ron..... der braucht derzeit auch keine Decke, hat noch bissl Babyspeck.... Hat aber auch eher ein dünneres Unterfell, könnte also sein er braucht auch mal...

Das Einzige, wo ich absolut kein Verständnis für habe ist, wenn jemand sein Pferd komplett schert um es dann einzudecken. Es gibt für mich absolut keinen Grund, einem Pferd seinen ganzen Schutz zu klauen, um das dann wieder zu ersetzen. Soviel kann kein Pferd schwitzen, dass das nötig ist. Und wenn ist es krank, man reitet zuviel, oder aber man soll bitte auch gefälligst die Zeit finden, es ordentlich abzuschwitzen :tuete:
Was Anderes hingegen sind Rally-Streifen, mit sowas kann ich gut leben, wenn es dem Pferd denn Abschwitzen hilft.
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Sheitana
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von Sheitana »

PS: Was ich sehr regelmäßig benutze sind Abschwitzdecken. Je nach Wetter schwitzt Abby halt doch schon mal, ich reite zwar auch immer gut Schritt, aber ich finde sie sollen schon ordentlich trocken sein, wenn ich gehe.
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A.Z.
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Re: Erfahrungsaustausch Pferde eindecken

Beitrag von A.Z. »

1. : muss man eindecken, oder schaffen es alle Pferde, sich anzupassen?
Ganz klar Nein und Nein - wir haben derzeit in "unserer" Herde 7 eingedeckte und 13 ohne.
Decke wird aus gesundheitlichen Gründen (hauptsächlich Rücken) getragen oder weil die Pferde sich ohne nicht ausreichend warm halten können, ohne mehr Energie zu verlieren als sie aufnehmen können.

Meine persönliche Erfahrung beinhaltet bisher einen Traber, den ich definitiv viel früher hätte eindecken sollen ... nein, eigentlich hätte das schon seine Vorbesitzerin machen sollen und nicht auf das dogmatische "Pferde brauchen das nicht. Die gewöhnen sich." hören.
Oder auch beliebt "Es ist normal, dass Pferde über den Winter abnehmen." Mag ja sein. Aber wenn ein Pferd, dass ohnehin schlank ist, nochmal 50-100 kg abschlägt, wird es irgendwann Mist. Der sah, als ich ihn kennen lernte, aus wie ein Kleiderständer über den jemand ein altes Fell gehängt hat. :roll:
Bei dem neuen Traberbuben bin ich jetzt viel schneller zur Hand. Das passiert mir nicht nochmal.

2. : Einmal Decke immer Decke?
Nein - ich habe auch schon erlebt, dass ein Pferd einen Winter unterstütz werden musste und im nächsten wunderbar zurecht kam. Manche vertragen Kälte nur in Kombination mit nass nicht, stehen aber quietschvergnügt bei trockenen -25 Grad im Schnee.

3. : woher weiß ich, welche Füllung ich nehmen muss?
Probieren. Ich habe schon Pferde gesehen, denen hat wirklich der Schutz gegen Wind und Nässe gereicht - auch im tiefen Winter. Der Seelige war zuletzt mit um die 28 Jahre bis 400 g eingedeckt. Beim dem Jungschen (der auch schon 11 ist) bin ich derzeit bei 150 g - schau mer mal.

4. : gibt es DIE EINE Decke?
Leider nein. Ich bin bei den Traber tatsächlich mit Bucas sehr glücklichsten. Und da dürfen es gern die Smartex sein. Hab gelernt, da nicht zu sparen. Klar tut dreistellig für ne Decke auf einen Schlag weh. Aber unsere älteste Smartex Rain hat jetzt über 10 Jahre und ist noch immer dicht und toll.

5.: sind Decken schädlich?
Nach meiner Erfahrung nicht. Selbst wenn jemand sein Pferd nur deswegen eindeckt, damit es zum Reiten sauber bleibt, ist noch kein Pferd davon umgekommen. Vorausgesetzt natürlich die Decke passt, ist dicht - nichts ist bescheidener als eine klitschnasse durchgesiffte Decke, die so richtig schön zusätzlich kühlt und es ist nicht so warm, dass das Pferd darunter Kreislauf kriegt.
Ansonsten war für den Seeligen immer besser ein bisschen zu warm als zu kalt.

6. : wie geht ihr mit Hautschäden unter der Decke um?
Hm - ich habe die Erfahrung gemacht, dass Decken, die reiben, nicht passen. Also besonders wenn sie im Brustbereich reiben. Solche Decken habe ich abgegeben. Beim Seeligen war es leider nicht zu vermeiden, dass sich das Fell auf den rausstehenden Beckenknochen abrieb. Und sobald es auf den Frühlingsfellwechsel zuging, passierte das auch am Bauch.
Aber Brust hat sich immer durch passende Decke erledigt.
Mit Brustschutz habe ich eine sehr dumme Erfahrung. Damit habe ich ihm eine fette Druckstellen am Widerrist gemacht, weil der Gummizug knappe 24 Stunden zu stramm zu war. :tuete: Aber diese Decke, die das benötigte, habe ich an ein Pferd verschenkt, wo sie keine Reibestellen verursacht und dann doch wieder tiefer in die Tasche gegriffen für die passende Bucas. :shifty:


Führanlagendecken - Amigo Walker gibt's in 150g.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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