West-Nil-Fieber

Moderator: Sheitana

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A.Z.
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von A.Z. »

Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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GilianCo
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von GilianCo »

Equester hat geschrieben: Di 25. Feb 2020, 09:59 Ich halte diese Impfungen trotzdem für einen großen Schöpflöffel um Geld zu machen :nix: . Der Prozentsatz der Pferde, die auf Grund dieses Virus ernsthafte Schäden zurück behalten haben ist vernichtend gering und rechtfertigt (aus meiner Sicht) eine solche Impfhysterie nicht. Wie viele Pferde haben sich denn angesteckt und die Viren ohne Krankheitsbild erfolgreich hinter sich gebracht? Gibt es dazu auch Zahlen?
Laut Karte haben sich 2019 27 Pferde angesteckt, die Übertragung von Pferd zu Pferd soll nicht möglich sein. Zitat "Bei Pferden, Menschen und anderen Fehlwirten werden im Blut keine ausreichend großen Mengen des Virus gebildet, so dass die Erkrankung nicht weitergegeben werden kann. Beim Menschen kann das WNV unter Umständen durch kontaminierte Blutspenden, von infizierten Müttern auf das ungeborene Kind oder während des Stillens auf das Kind übertragen werden." . Wie viele Pferde leben in Deutschland? Zitat "Schätzungsweise etwas mehr als eine Millionen Pferde und Ponys . Das sind 0,0027% erkrankte Tiere, wenn ich davon ausgehe, dass nicht mehr als 1 Mio Pferde hier leben. Wahrscheinlich sind es aber mehr, der Prozentsatz geht also weiter runter.

Der Prozentsatz der erkrankten Tiere ist vergleichsweise gering. Der Anteil derer, die wenn sie erkranken, schwere Schäden zurückbehalten oder daran sterben, ist vergleichsweise hoch. Das "schöne" ist, das das jeder für sich und seine Pferde entscheiden kann. Ich brauch nicht in Panik rummeckern, weil jemand in der Nachbarbox nicht geimpft hat, weil die Übertragung eben den Zwischenwirt braucht.

Genau deswegen sind auch die Diskussionen pro und contra Impfung recht schnell wieder abgeebbt - weil Argumente wie bei Herpes oder Influenza, die direkt ansteckend sind, schlicht hinfällig sind....

Meine Pferde sind tatsächlich auch geimpft....
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Equester
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Equester »

GilianCo hat geschrieben: Di 25. Feb 2020, 21:14 Der Anteil derer, die wenn sie erkranken, schwere Schäden zurückbehalten oder daran sterben, ist vergleichsweise hoch.
von wie vielen Pferden reden wir? Von 25 der 27? Das wären dann 0,0025% der Gesamtpopulation. Von 2 von 27? Wo kann ich sichere Zahlen dazu finden? Sorry, mir kocht hier gerade echt die Mütze hoch. Das ist die gleiche Panikmache wie mit diesem Scheiß Coronavirus. 2017/2018 starben über 25 Tausend Menschen an der Grippe. Hat irgendwer das wirklich mitbekommen? Gab es Städte und/oder Stadtteile die abgeriegelt wurden? Jetzt gibt es in Deutschland 2 weitere Fälle von dem Virus und was läuft an? Es gibt tatsächlich Pläne, dass man, wenn es denn dann auftaucht, ganze Stadtteile verriegelt. Geht´s noch?
Nochmal zu der WNL-Impfung. Gibt es gesicherte Erkenntnisse, dass eines der geimpften Pferde die Krankheit unbeschadet überstanden hat? Soweit ich weiß schützt die Impfung nicht vor dem Infekt, sondern mildert nur - wie bei Influenca - die Folgen ab. Wenn dem so ist, gibt es Zahlen, dass die geimpften Pferde keine Folgeschäden zurückbehalten haben, sofern die sich angesteckt haben? Gibt es - sofern die Imfpung tatsächlich schützt - gesicherte Zahlen, dass in einer Herde der Virus vorkam und geimpfte Pferde sich nicht, ungeimpfte Pferde sich jedoch infiziert haben?

Nur für´s Protokoll. ICH BIN KEIN IMPFGEGNER!!! Meine Pferde werden geimpft, sowie auch meine Kinder durchgeimpft wurden, auch ich bin geimpft. Aber ich habe ein Problem damit, dass ein Problem konstruiert wird :nix: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Belgano
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Belgano »

Sowohl Krankheit als auch Impfstoff ist in den USA seit 20 Jahren gut untersucht, eine kurze Sucheingabe bei Google scholar spuckt mir zahlreiche Studien aus. Pubmed habe ich jetzt nicht bemüht, denke aber da findet man ähnlich viel.

Also man findet durchaus aussagekräftige Informationen und dann kann jeder für sich bzw für sein Pferd entscheiden. Man muss halt manchmal nur etwas differenzierter suchen :nix:

https://scholar.google.de/scholar?start ... 5&as_vis=1

Beispiel:
https://avmajournals.avma.org/doi/abs/1 ... 4.225.1084
"The odds of death among nonvaccinated horses were 3 and 16 times the odds among horses that received only 1 or 2 doses of vaccine and horses that were vaccinated according to manufacturer's recommendations, respectively."


In dieser Studie https://www.vetres.org/articles/vetres/ ... 06193.html
Zeigten 5,4% der nicht geimpften Pferde neurologische Symptome, wohingegen bei den geimpften Pferden 0% neurologische Symptome aufwiesen.
Gelassenheit, Heiterkeit und viel Geduld sind die Basis jeder harmonischen, respektvollen Beziehung.(Audrey Hasta Luego)
Levi - ein kleiner Held wird groß
Beate1712

Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Beate1712 »

Meine werden Ende März bereits das zweite Jahr geimpft. Wir sind Hochrisikogebiet. Naturschutzgebiet am See mit Massen von Zugvögeln, Raubvögeln, Sperlingsvögeln und Mücken. Wir haben letztes Jahr 22 Pferde grundimmunisieren lassen von denen nur ein einziges nach der ersten Impfung einen Tag ein wenig steif war. Der Rest hat es ohne Probleme weggesteckt, inkl. meiner damals 26jährigen Omi. :-)
Bei uns im Stall ziehen dieses Jahr die anderen 20 Pferdebesitzer auch fast alle nach. Unser Vetamt hat nochmals bestätigt, dass sie weiterhin Einzelfallentscheidungen bei ev. Ausbruch treffen werden. Im Falle eines Falles wird es Quarantäne geben und eine angeordnete Tötung richtet sich nach der schwere der Symptome. Damit macht für mich die Impfung schon Sinn. Allerdings gibt es offenbar immer noch keine bundesweite Arbeitsanweisung dazu.
Wallinka
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Wallinka »

Danke für die Links Belgano
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Nucades
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Nucades »

Beate1712 hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 09:11 Unser Vetamt hat nochmals bestätigt, dass sie weiterhin Einzelfallentscheidungen bei ev. Ausbruch treffen werden. Im Falle eines Falles wird es Quarantäne geben und eine angeordnete Tötung richtet sich nach der schwere der Symptome. Damit macht für mich die Impfung schon Sinn. Allerdings gibt es offenbar immer noch keine bundesweite Arbeitsanweisung dazu.
Warum Quarantäne und mögliche Tötung? Es gibt beim WNV doch keine Übertragung von Pferd zu Pferd oder habe ich da was falsch verstanden :kratz:
Gentiana
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Gentiana »

Gentiana hat geschrieben: Mi 13. Mär 2019, 12:30 ...ich habe gerade die Antwort auf meine Anfrage (Tiergesundheitsdienst TSK Sachsen) erhalten...

wenn das Virus oder Antiköper gegen WNV bei Ihrem Pferd gefunden werden passiert gar nichts. Die Tiere müssen nicht wie z. B. bei der Infektiösen Anämie eingeschläfert werden. Sie können Ihr Pferd also getrost impfen lassen.
@Nucades: ich zitier mich mal selber... Mich hatte das auch irritiert und deshalb hatte ich angefragt. Ich denke mal, wenn die Symptome sehr schlimm sind, dass dann im Einzelfall entschieden wird...
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Sunny77
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Sunny77 »

Nucades hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 10:17
Beate1712 hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 09:11 Unser Vetamt hat nochmals bestätigt, dass sie weiterhin Einzelfallentscheidungen bei ev. Ausbruch treffen werden. Im Falle eines Falles wird es Quarantäne geben und eine angeordnete Tötung richtet sich nach der schwere der Symptome. Damit macht für mich die Impfung schon Sinn. Allerdings gibt es offenbar immer noch keine bundesweite Arbeitsanweisung dazu.
Warum Quarantäne und mögliche Tötung? Es gibt beim WNV doch keine Übertragung von Pferd zu Pferd oder habe ich da was falsch verstanden :kratz:

Das steht einfach nur im Gesetz. Sie KÖNNTEN da anordnen.
Zitat aus Wikipedia:
Das Tiergesundheitsgesetz ermächtigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft außerdem zum Erlass von Verordnungen, die das konkrete Vorgehen der Veterinärämter als zuständige Behörden beim Feststellen eines Ausbruchs oder eines Verdachts einer bestimmten anzeigepflichtigen Tierseuche vorschreiben.[11] Diese Verordnungen schreiben für einzelne Seuchen bestimmte Schutzmaßnahmen wie die Abtrennung betroffener Tiere, Verpflichtung zu Aufstallung von Tieren in einem bestimmten Umkreis oder die Einrichtung von Sperr- und Schutzbezirken, aus denen und in die die Verbringung von für die jeweilige Erkrankung empfänglicher Tiere reglementiert wird. Weiterhin können durch Verordnungen bestimmte Therapiemaßnahmen vorgeschrieben oder untersagt und bestimmte durchzuführende Desinfektionsmaßnahmen definiert werden. Für Tierseuchen, die auf dem Gebiet der Bundesrepublik nicht vorkommen, kann die Tötung aller Tiere eines Bestandes (Keulung), in dem eine Seuche aufgetreten ist, per Verordnung vorgeschrieben werden.[11]
Liebe Grüße,
Sunny
Eine unerwartete Reise
Nucades
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Re: West-Nil-Fieber

Beitrag von Nucades »

Aber Seuche bedeutet doch, dass sich eine Erkrankung innerhalb einer Tierart durch gegenseitige Ansteckung ausbreitet.
Demnach ist das WNF keine Seuche, also greift dieses Gesetz im Falle des WNV doch nicht, oder?
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