fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Moderator: Sheitana

cknurb
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fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von cknurb »

Ich brauche hier mal wieder Schwarmwissen und etwas Erfahrungsaustausch. Nachdem meine Stute letzte Woche anfing zu husten und die Medikamente nicht anschlugen, habe ich eine Endoskopie machen lassen.
Raus kam dabei eine ganz zäh und fest verschleimte Lunge etwas entzündeter Kehlkopf und veränderte Bronchien (geht wohl schon Richtung COB meinte die TÄ). Jetzt müssen wir natürlich die Analyse des Schleims abwarten in der Hoffnung die Ursache zu finden.
Ich fürchte sie hat das schon länger. Das letzte Mal geritten wurde sie im März 2016 und nun habe ich mich erinnert, dass ich bei den letzten 2 Ausritten am Ende dachte, dass sie etwas schwerer atmet als sonst. Dann kamen aber die entzündeten Füße dazwischen (Fesselträgerschaden auf beiden Hinterfüßen), und ich habe nicht mehr weiter darüber nachgedacht. Weiter aufgefallen ist auch nichts. Sie hatte nie Husten oder Ausfluss, ich durfte ja aber auch nur noch ein bisschen Schritt mit ihr gehen.
So.
Aktuell hat sie auch wieder Sehnenscheidentzündungen bei beiden Hinterfüßen. Dafür soll ich sie nicht bewegen und schonen (sind ja eh nur noch ein paar Mal die Woche spazierengegangen). Aber so kriegen wir den Schleim doch nie raus? Sie bekommt nun seit einer Woche Venti und Sputolysin.
Das soll ich auch erstmal weiter geben, die TÄ berät sich jetzt mit ihrer Chefin. Hat am Telefon auch schon was von ner Lungenspülung gesagt und nachdem ich mich darüber schlau gemacht habe, möchte ich das gerne vermeiden...
Ab nächstem Wochenende steht mir ein Inhalationsgerät zur Verfügung und eine Akkupunkteurin ist auch schon bestellt.

Nun habe ich 2 Fragen: Wie würdet ihr bei dem Gewissenskonflikt Füße/Husten entscheiden?
Womit habt ihr bei fest verschleimten Lungen gute Erfahrungen geacht? Habe nun mal noch zusätzlich plantagines bestellt.

Ich bin für jeden Input dankbar, Lungenkram ist neu für mich... :roll:
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WaldSuse
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von WaldSuse »

Erstmal :hug:

Meiner ist Allergiker und hustet mal mehr,mal weniger.Seit etwa fünf Jahren.ACC hat damals zu Anfang nichts gebracht.Er ist auch laut TÄ nicht verschleimt,Lunge meistens frei.Darum bringt bei ihm Schleimlöser nix.
Er ist nur mit Homöopathie ganz gut eingestellt.Wegen seiner schlimmen Mauke hat er auch mal Cortison bekommen,gehustet hat er trotzdem.So viel dazu.
Eine Bronchoskopie wollte ich mal machen lassen,habe den Plan aber wieder verworfen.Sein Herz ist auch nicht mehr 100%,darum keine Sedierung wenn möglich.

Inhalieren ist immer gut,vielleicht zu Anfang mit zusätzlichen Medikamenten,nicht "nur" NaCl.Plantagines hat meiner leider nicht gefressen......Bei einer Freundin hat es ihrem Hustenbuben gut geholfen,er mag es gerne.

Wie ich es nun mit den Sehnen machen würde?Ich kann dazu nicht viel sagen,leider.Als Dustin so schlimm Mauke hatte und kaum laufen konnte vor Schmerzen,habe ich natürlich wenig mit ihm gemacht.Mehr gehustet hat er deshalb nicht.

Aber so unterschiedlich wie jedes Pferd,so unterschiedlich sind die Krankheitsbilder........
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Riff
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von Riff »

Platsgines hat bei meinem null gebracht. Hätte ich mir auch sparen können.

Problem bei den Medikamenten, die die jetzt bekommt: gehen aufs Herz. Natürlich nicht, wenn man es mal gibt. Aber viele sollen es länger geben- da würde ich sehr aufpassen. Gerade, weil sie kaum bewegt werden kann. Da ist das Herz eh unterfordert.

Ich habe immer Kaschmider Broncho da und das ist ein günstiges Mittel, das echt gut hilft- auch wenn man nur Schritt gehen kann. Vorher ins Maul und dann flott laufen und immer mal grasen lassen, damit es abfließen kann.

Nasses Heu ist nicht möglich, oder?

Mit den Flossen... schwierig, echt. Was will man da machen?? Beschlag könnte zumindest stützen. Vielleicht ist es auch wegen Matsch jetzt? Zuviel Belastung drauf? Beschlag willst du sicher nicht. Tat meinem damals echt gut. Mittlerweile ist er schon lange wieder barfuß. Und mit der Sehne war eh nie wieder was. Husten hat eine gute Heilpraktikerin wegbekommen und Akupunktur war auch super- muss aber auch jemand sein, der es gut kam.

Richtig zu war meiner aber nie, weil ich ihn orfentlich bewegen konnte. Auch im Schritt mit der Sehne ging das.

Wie im TB geschrieben- ohne Bewegung wüsste ich da auch nicht weiter. Und Medikamente haben nun mal Nebenwirkungen. Auf Dauer auch nichts. Spülung würde ich auch keine machen. Zumal es auch keine Lösung auf Dauer ist.

Ich würde trotz Haxen jeden Tag bewegen und Kaschmider vorher geben. Und beschlagen.... duck.... aber ihr müsst halt euern Weg finden und gehen. Ganz fest Daumen drück!!
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cknurb
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von cknurb »

Ja, sicher, wir müssen das für uns finden, was passt. Aber Erfahrungen sind schon hilfreich, v.a. da das Thema Lunge/Bronchien ganz neu für mich ist. Dauerhaft will ich die Medis der TÄ auch nicht geben, (v.a. wenn sie, wie jetzt, nichts zu nutzen scheinen).
Kaschmieder Broncho werde ich mal bestellen und testen.
Nasses Heu ist nicht möglich an diesem Stall und ein Umzug kommt nicht mehr in Frage.
Die Füße sind ja eh chronisch. Da muss sie sich nur mal doof vertreten und wir haben wieder den Salat. Eisen kommen für mich aber nicht in Frage, hatte mir der TA damals auch nich dazu geraten, weil sie schon immer barhuf ist und auch ne gute Hufstellung hat.Und dann müsste ich sie auch vorne beschlagen lassen, weil sie ja eh schon hinten höher ist und dann hätte sie noch mehr Belastung vorne, wenn ich sie nur hinten beschlagen lasse.
Habe jetzt entschieden, sie trotzdem weiter zu bewegen, also in unserem Fall eben spazierengehn.
Ich hatte sie die Woche mal versuchsweise auf dem Platz auch mal traben lassen, da lahmte sie zwar nicht, es war aber deutlich, dass sie hinten der Belastung ausweicht. Ansonsten läuft sie momentan trotz der Entzündungen für ihe Verhältnisse eigentlich gut. Aber durch das traben hat sie gehustet wie verrückt.
Aber ne höhere Gangart ist glaube ich nicht drin.
Es ist auch nicht so, dass sie offensichtlich an Atemnot oder sowas leidet. Sie atmet ganz normal, zieht keine Luft, ist auch sonst wach und fit. Also nicht so, wie man sich ein krankes, asthmatisches Pferd vorstellt (aber gut, eben nur wenn sie rumsteht und im Schritt läuft hat sie da wohl keine zumindest offensichtlichen Probleme- aber sonst hätte ich es ja auch viel früher gemerkt)
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Riff
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von Riff »

Die Lunge kann dicht sein und man merkt nichts. Das ist bei Pferden, die nicht wirklich bewegt werden oft.
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cknurb
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von cknurb »

Sie wurde ja zwischenzeitlich auch schon öfter mal abgehört und die Lunge klang immer gut- jo, es ist so fest, dass man eben nichts mehr hört. Muss man dann erstmal drauf kommen... Manno.
ehem User

Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von ehem User »

ja sch.... hatte ich bei mosh seinerzeit auch.

ehrlichgesagt verstehe ich nicht, dass tierä#rzte das nicht wissen.
die, die was von lunge verstehen hören IMMER nach bewegung ab.

die kombi nicht bewegen wegen sehne und verscshleimte lunge ist halt echt kacke :(

bei mosh stand nach bronchio mit so einem befund wie deiner auch lungenspülung im raum, der tierarztder die bronchio gemacht hatte, meinte, anders bekommt man das nicht raus.
ich hab keine gemacht, habe tgl mit kochsalzlösung inhaliert, ich bin nicht sicher, ob er zu der zeit noch schleimlöser bekam oder schon kortison.
aber es ging weg, bei der nächsten bronchioskopie war kein schleim mehr da.
ich hab ihn aber auch tgl ne gute stunde bewegt so intensiv wie er konnte. das fällt bei euch ja raus, daher kann ich wirklich nicht sagen, ob ohne bewegung inhalation hilft :-(

wenn es allergisch ist, würde ich aufgrund des wegfalls der bewegungstherapie nicht lange warten mit kortison. wenn der schleim runter ist, kannst du das auch inhalieren lassen, zB via asthmaspray. solang der schleim da ist, bekommst du aber keine medikamente inhalativ da rein.

auslöser abstellen, als wenn es am heu liegt, musst du entweder tauchen, bedampfen oder besseres heu finden.
und bewegung ist das a und o - sobald wieder erlaubt. schritt reicht, aber es muss eben kontinuierlich am besten mind ne stunde sein, oft fängt es grade zu anfang erst nach ner stunde an zu laufen.

:gb: und fese :allesgute:!
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Riff
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von Riff »

Meine damalige TA (die leider nicht mehr arbeitet) hat als einzige hier im Eck Lungenpferde mit dauerhaften Erfolg behandelt. Aber, nur, wenn die Besitzer ihre Auflagen erfüllt haben. Wenn einer sich nicht daran hielt, mußte er sich einen anderen TA suchen.

Die Mindestauflagen waren:

Nasses/bedampftes Heu aus Netzen

Wenn irgendwie möglich draußen bewegen, nicht im Staub!

2x am Tag mindestens 1 Stunde oooordentlich bewegen, mit viel Galopp!

Danach grasen lassen oder Futter am Boden geben, bis kein Rotz mehr kommt.

Kein Stroh (zuviele Schimmelpilze und Dreck).


Je nach Fall und Haltung kam noch was dazu oder wurde ein Umzug empfohlen.

Bei dir liegt es ja nicht am jetztigen Stall. Eher an der Nichtbewegung. Und ja, ist die Lunge zu, dann hören es viele TA nicht. Das ist ja das fatale. Man sieht es auch nicht an der Atmung, so lange die sich nicht viel bewegen. Wir nutzen in Ruhe ja auch nur wenig unseres Lungenvolumens aus. Wenn sie wenig freien Platz haben, dann fällt es somit auch gerne mal einige Jahre nicht auf.

Ansonsten hängen Darm und Lunge sehr zusammen. Vielleicht kann man da noch was tun, was die Lunge unterstützt? Hmmm.
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Sky4ever
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von Sky4ever »

Vorweg gesagt, ich denke, dass jedes Hustenpferd anders ist und somit vorher nicht gesagt werden kann, was hilft und was nicht. Da muss man wohl aber übel ausprobieren.

Ich habe mit meinem Junior auch einen Hustenkandidaten. Vor zwei Jahren fing es an, und obwohl ich keine Sekunde gezögert habe und sofort einen TA gerufen habe, ist mein Kleiner leider heute Heustauballergiker mit chronischem Husten.

Ich habe anderthalb Jahre alle möglichen Therapien durchprobiert, sämtliche Schulmedizin, inkl. Lungenspülung, alle Medikamente (Schleimlöser, Bronchienerweiterer, Kortison, pp.), klassische Homöopathie, traditionell chinesische Medizin, Akupunktur, Bioresonanz, tägliches Inhalieren (ich habe mir ein eigenes Gerät gekauft), mobile Salzkammer, sämtliche Futtermittel gegen Husten,...

Das Ende vom Lied? Ich bin über 4000 Euro ärmer :geldalle: , und mein Pony hustete immer noch.

Mir wurde ziemlich zu Beginn schon vom TA gesagt, dass ohne Haltungsänderung keine Besserung zu erwarten ist. Er stand in einem schönen Offenstall mit Heu ad lib aus Netzen. Das (vorübergehende) Füttern von nassem Heu brachte allerdings keine Veränderung, so dass ich es nicht wahrhaben wollte, dass ich in dem - an sich perfekten - Stall nicht bleiben kann.

Nachdem sein Zustand sich aber so verschlimmerte, dass er immer schlechter Luft bekam, war klar, dass ich handeln musste. Er kam zunächst in einen Kur-Stall für Hustenpferde, wo er bedampftes Heu bekam. Sein Zustand besserte sich, aber der Husten ging nicht ganz weg. Dann bekam er Heulage, was ich immer als Kuhfutter abgelehnt hatte. Und siehe da, unter Heulage ist er komplett symptomfrei.

Nun steht er seit Herbst in einem Stall mit wirklich guter Heulage, und er hat sich super erholt. Er wurde das letzte Mal Anfang November husten gehört, seitdem nicht mehr. Seine Atmung hat sich normalisiert. Und seit einigen Wochen spielt er wieder so ausdauernd und wild, wie ich es von ihm aus der Zeit vor der Erkrankung kannte. Und sein letztes Medikament hat er letztes Jahr im August bekommen, und im Dezember hab ich das letzte Mal inhaliert.
Er ist natürlich nicht ganz gesund, seine Allergie besteht, aber er führt endlich wieder ein beschwerdefreies Leben ohne Medikamente.

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es gerade bei Husten wirklich sein kann, dass ohne Haltungsänderung keine Besserung möglich ist. Das sollte man im Hinterkopf behalten, auch wenn man das Gefühl hat, dass die jetzige Unterbringung die beste ist.
Und manchmal reichen nasses oder bedampftes Heu nicht aus. Ich muss mir das (leider) eingestehen, obwohl ich Heulage immer verteufelt habe, sie ist jetzt unsere Rettung. :nix:
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Riff
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Re: fest verschleimte Lunge und andere Probleme

Beitrag von Riff »

Puh, da hast du aber einiges durch!!

Ich habe auch mit beiden Pferden den Stall gewechselt und das war genau richtig. Und, Herpes nicht mehr geimpft. KOmmt mir auch nie wieder ins Pferd.

Cknurb ist gerade erst gewechselt- von daher liegt es immerhin nicht ganz total viel an dem jetztigen Stall.

Mit dem Heu kann ich dir auch echt nur zustimmen- viel hängt oft daran. Seufz. Und es gibt sehr wenige Ställe für Lungenpferde. Bei uns gibt es zwar ein Gestüt, die da echt gut sind: aber da ist Herpes Pflicht. Gaaanz prima!!! Und, die sind teuer. 580 Öcken und es gibt nur 1 Halle (keinen Platz- man kann also nur innen arbeiten, auch unlogisch) für 60 Pferde und Ponies. Ansonsten alles top. Keine Frage.
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