Equine Infektiöse Anämie

Moderator: Sheitana

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sacramoso
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von sacramoso »

Hallo Sunday,

zum Thema Kontaktpferde kann ich aus eigener Erfahrung folgende Info beisteuern:

Bei mir zuhause gab es vor 2 Jahren in einem benachbarten Landkreis einen Fall von EIA. Als das Pferd erkrankte wurde durch das VET- AMt nachgeforscht und festgestellt, daß ein (nicht erkranktes) Pferd aus diesem Stall ca 6 Monate zuvor bei uns am Stall auf Turnier war.
Konsequenz: Unser Stall (und auch diverse andere Ställe im LK) stand unter Quarantäne. Alle Pferde die ebenfalls am Turnier teilgenommen hatten wurden einer Blutuntersuchung unterzogen um eine Ansteckung auszuschließen. Sprich rein von Amtswegen hat das ziemlich große Kreise gezogen. Also für den Kontakt hat schon gereicht, daß ein mögliches Kontaktpferd im Rahmen eines Turnieres ca 2 Stunden bei uns auf der Anlage war.

Von daher würde ich dir raten tatsächlich zuhause zu bleiben um wirklich jeden potetiellen Kontakt, auch mit Kontaktpferden auszuschließen.
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sacramoso
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von sacramoso »

Also das fragliche Turnier war ein internes WBO Turnier mit einer Hand voll externen Teilnehmern. Als Veranstalter mußten wir alle Daten rausrücken wer wann bei uns am Stall war. Schätze mal sowas würde einem Privatveranstalter genauso blühen...
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A.Z.
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von A.Z. »

Ich hatte mit so einem Verdacht in der (nicht mal allzu nahen) Umgebung komplette Ausgangssperre mit dem Pferd. Also kein Ausreiten nix.
Ich mag nicht beurteilen, ob dieses Reaktion überzogen war. Wir habens überlebt.
Viele Grüße Angela

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Sheitana
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von Sheitana »

Wir hatten mal ein Pferd in der Herde, das in der Klinik zur Kastration war, als ein wie sich später herausstellte (bestimmt 1 oder 1,5 Jahre später) erkranktes Pferd auch dort war. Da wurde der Test angeordnet und das haben wir nicht bezahlt. Das müsste eigentlich die TSK übernehmen.
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von Sheitana »

Angst davor hab ich tatsächlich auch, eben, weil im Fall des Falles nichts als Einschläfern bleibt.
Allerdings ist die Ansteckungsgefahr ja doch recht gering. Selbst bei direktem Kontakt der Pferde kommt es in der Regel nicht zur Ansteckung. Problematisch sind Insekten, aber auch da müsste das Insekt mehrmals stechen und das innerhalb von 30min nach der Ansteckung.
Bei unserem Fall damals hatte sich nur ein Pferd durch eine Bluttransfusion angesteckt, sonst keines.
Es muss also schon ein Austausch von Körperflüssigkeiten stattfinden.

Eine Ausgangssperre finde ich trotzdem gut und richtig, um nicht unnötig ein Risiko einzugehen.
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Sheitana
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von Sheitana »

Es ist wohl so, dass es in den Flugsauriern nur 30min infektiös bleibt. Zumindest so mein Kenntnisstand.
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Schnucke
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von Schnucke »

Ich habemich damals als es bei uns akut im Umkreis war, bei der Klinik informiert wo Polly zur Zahn-Op war, Auskunft dort war, daß die Übertragung relativ schwierig/ unwahrscheinlich ist von Tier zu Tier. Alle Tiere die EIA hatten,waren entweder Importpferde, Produkte davon oder bekamen Blut von infizierten Tieren. Bei uns wars damals ein Händler der die Einfuhbestimmungen umging und Pferde aus Südosteuropa holte ohne Test
Ein Problem stellen derzeit scheinbar argentinische Poloponys dar, die alle so ungefähr aus einem Stall kommen. Dort wurde angeblich unsauber gearbeitet (mit einer Nadel geimpft).
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von Lottehüh »

Schnucke hat geschrieben: Di 4. Jul 2017, 09:13 Dort wurde angeblich unsauber gearbeitet (mit einer Nadel geimpft).
:shock:

Oh man...

Sagt mal, was bedeutet denn die Ausgangssperre? Bedeutet das, dass die Pferde in den Stall müssen, oder dürfen sie auf die Koppel, die zum Stallgelände gehört?

Bei uns in der Nähe hat ein Stall Druse, die dürfen glaub auf ihre eigenen Reitplätze usw., aber verlassen das Gelände nicht.

Ich war auch völlig schockiert, als ich gelesen habe, dass ein Behandlungsversuch strafbar ist und das Pferd eingeschläfert wird... Man stelle sich ein infiziertes Pferd vor, bei dem die Krankheit nicht ausbricht - wie soll man das denn schaffen, sein augenscheinlich völlig gesund wirkendes Pferd einzuschläfern? :?
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
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A.Z.
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von A.Z. »

An dem Stall, wo wir das hatten, gab es garkeinen Stall. Wir durfte halt nicht ausreiten, nicht verreisen mit dem Pferd etc.

Ich glaube an dem Einschläfern gibt es nichts zu schaffen. Das wird gemacht - Punkt aus Ende. Da gibt's keine Mitspracherecht und nichts. :-u
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Re: Equine Infektiöse Anämie

Beitrag von sacramoso »

Wenn eine Infektion vorliegt wird von Amtswegen eingeschläfert, da hat man als Besitzer leider nichts mehr mitzureden.

Mit der Ausgangssperre war das bei uns so:
Der Stall in dem das infizierte Pferd stand war komplett gesperrt, die durften auch nicht mehr ausreiten gehen sondern sich ausschließlich auf dem Stallgelände bewegen (inkl. Koppeln)
Wir standen wegen des portentiellen Kontakts über ein Drittpferd unter Quarantäne, das heißt es durfte keiner mit Pferd zu uns an den Stall kommen und keiner wegfahren. Ausreiten war erlaubt aber nicht zu anderen Ställen.
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