Wurmkur

[Avaris]

Wir haben nun auch Kotproben unserer gesamten kleinen Herde untersuchen lassen. Zu meinem Erstaunen kamen dort deutliche Unterschiede bei raus...so haben zwei Pferde z.B. bei Strongylideneiern einen Wert von 50 EpG und eines dagegen einen Wert von 900 - dabei stehen die schon lange in einer Herde im selben Stall. Das hätte ich so gar nicht erwartet, aber wir sind da auch noch ganz neu in der Thematik. Die anderen liegen "im guten Mittelfeld" dazwischen - 100-250. Nun wird erst einmal entwurmt.

[Lottehüh]

Das kenne ich auch. Als Lottchen damals in der 8er-Herde stand, hatte nur sie behandlungswürdigen Befall (über 4000 EPG).
Ich hab dann irgendwann über mehrere Monate Magen und Darm saniert, weil das ganze Entwurmen irgendwie immer nur sehr kurzfristig was gebracht hat. Dann hatte sie sich über Jahre auch so unter der Entwurmungsgrenze (50+) angesiedelt. Ich denke, es hat schon viel mit dem individuellen Magen/Darm bzw. Immunsystem zu tun.

[GilianCo]

Das hängt definitiv am einzelnen Immunsystem. Daher ist auch die Idee, die man früher immer wieder hörte, und auch heute noch hört, das alle Pferde gemeinsam entwurmt werden müssen.

[Avaris]

Lottehüh, wie hast du denn ihren Magen/Darm saniert? Ich würde so etwas bei meinem Wallach auch gerne machen. Der lag jetzt bei 250 EpG, ich denke, das ist wohl noch im Rahmen auch wenn er nun selbstverständlich entwurmt wird, aber ich würde da trotzdem gerne irgendwie unterstützen, vielleicht hat er dann ja auch mal irgendwann dauerhaft einen Wert von unter 50.
GilianCo, müssen sie das nicht sowieso, wenn eines einen behandlungswürdigen Befall hat? Uns wurde nun gesagt, alle Pferde entwurmen.

[GilianCo]

Nein - wenn die anderen kleine EpG zahlen haben, warum denn entwurmen? Man sieht an dem Ergebnis ja, das die Anfälligkeit unterschiedlich ist. Entwurmt man nun trotzdem alle, ist das ja nicht mehr selektiv. Und ich sehe auch bei den Pferden, die geringe EpG zahlen haben, keinen Vorteil, wenn sie jetzt trotzdem entwurmt werden?!

Um mal wieder das klassische Beispiel zu nennen - Du hast ne fette Grippe, bist aber in Deiner Abteilung die einzige. Bekommen nun alle, auch die gesunden Kollegen, ein Antibiotikum? Wenn nein - warum ist es normal, ein nicht behandlungswürdiges Pferd zu behandeln, nur weil sein Nachbar verwurmt ist?


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[lungomare]

Gilian, ich glaub in deinem beitrag davor fehlt was, deswegen kommt jetzt die Frage oder ich hab nen knoten im Hirn

[A.Z.]

Ich glaube, es gibt auch so eine Methode bei der selektiven Entwurmung, wo man nur einen Teil der Herde testet und wenn was gefunden wird, wird komplett entwurmt.

[Avaris]

Fand ich auch komisch, aber so wurde es uns gesagt. Da macht dann aber tatsächlich das Wort "selektiv" nicht mehr so viel Sinn...nun ja, meiner muss ja auf jeden Fall entwurmt werden, mit seinem Wert von 250. Wir haben aber tatsächlich alle getestet, nicht nur einen Teil.
Ich fänd's jetzt offen und ehrlich gesagt auch sinnvoller, nur die direkt betroffenen Pferde zu entwurmen, also die, die über dem Schwellenwert liegen.

[A.Z.]

So wird das bei uns auch praktiziert.
Der Amtsvet empfiehlt außerdem, nachzutesten ob das verwendete Präparat ausreichend wirksam war.

[GilianCo]

Genau - die Wirksamkeitskontrolle ist für die Selektive Entwurmung essenziell. Und nein, nur einen Teil zu testen und bei Befall alle zu entwurmen ist keine sinnvolle selektive Entwurmung. Der Grund, das immer noch so viele meinen, das die selektive Entwurmung nicht funktioniert, liegt an genau diesen Konzepten. Wenn man am Ende alle Pferde behandelt, ist es nicht selektiv. Ohne Wirksamkeitskontrolle ist es nicht sinnvoll, weil man die Behandlung nicht kontrolliert.

Wo fehlt was, Luju? Seh da grad nichts, was fehlen würde...


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