Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Moderator: Sheitana

Lateva
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Lateva »

Heute war der TA da. Wir haben geröngt - ohne Befund. In die Ohren geschaut - ohne Befund, die Zähne kontrolliert - ohne Befund.
Da es so aber nicht weitergehen kann ( ich kann nicht trainieren, was schlecht für drn Rücken ist), ich kann keine Fliegenmaske drauf machen ( eine Bindehautentzündung haben wir schon), ich kann nicht mal normal putzen...
Hat die TA auf Verdacht das Nackenband gespritzt ( sie vermutet hier eine Entzündung).
Es musste jetzt einfach was passieren. Ich hoffe, die eh schon geschwächte Niere verkraftet die Medis... innerhalb der nächsten 5 Tage solls besser werdrn. Ich hoffe es!
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Lottehüh
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Lottehüh »

Ich drücke ganz dolle die Daumen!!
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
Reitmaus
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Reitmaus »

Die Geschichte erinnerte mich von Anfang an an meine Sturzgeschichte vor einigen Jahren. Ich hatte einen heftigen Sturz auf steinhart gefrorenem Boden. Bin mit der linken Hüfte aufgekommen. Tat natürlich entsprechend weh, aber ich bin gleich wieder aufgestanden, und habe meine übliche Tagesarbeit verrichten können. Abends hab ich mir die Stelle im Spiegel angeschaut,- erwartete einen gigantischen blauen Fleck. Aber da war nichts Dramatisches zu sehen, auch keine Schwellung o.ä. Vielleicht eine dezente Rötung, mehr nicht. Und bewegungsmässig war ich auch nicht eingeschränkt bei meinen normalen Tätigkeiten. Glück gehabt, dachte ich. Ganz so glimpflich bin ich allerdings doch nicht bei weggekommen : ganze zwei Monate lang konnte ich nicht auf der linken Seite liegen. Nicht eine Sekunde! Danach konnte ich so 1-2x pro Nacht für 5 Min auf der linken Seite liegen, und das steigerte sich dann im Laufe der Zeit. Bis ich wieder normal auf der linken Seite liegen konnte, dauerte es ein halbes Jahr! - Eines Tages bemerkte ich zufällig nach dem Duschen im Spiegel, dass an der bewussten Stelle eine "Kuhle" war. Ob die direkt nach dem Sturz auch schon da war, weiss ich nicht. Entweder ist da ein Muskel athrophiert, oder der Sturz hatte einen Bluterguss in tieferem Gewebe verursacht, und beim Gerinnen des Blutes hatte sich die Stelle eingezogen? So wie beim Blutohr beim Hund? Ich bin medizinisch nicht bewandert genug, um da eine Erklärung für zu finden. Na ja, jedenfalls hatte mich die Stelle weder direkt nach dem Sturz noch in der Folgezeit beeinträchtigt AUSSER ein halbes Jahr lang beim Liegen auf der linken Seite.

Du schreibst dass sich dein Pferd nicht am Genick anfassen lässt, aber du erwähnst keine sonstigen Bewegungseinschränkungen. Daher nehme ich mal an, dass es da keine Auffälligkeiten gibt? (wäre eine Parallele zu meinem Fall). Du schreibst dass du keine Fliegenmaske drauf bekommst, - wie sieht's mit Halfter aus? Geht das, wenn du den Genickriemen aufmachst beim Anziehen, sodass du nicht an die Ohren musst? Falls das geht, könntest du als Fliegenschutz ein Fransenstirnband dran machen. Ich hab an unseren Baumwollfransen. Hab das Gefühl dass den Pferden die weichen Fransen besser gefallen als die steifen Nylonfransen. Wenn auch das nicht geht : Fliegen-Gel am Kopf aufbringen (so dass es nicht in die Augen gerieben werden kann, falls das Pferd sich am Bein scheuert.

Was die Arbeit angeht : hast du die Möglichkeit, Freiarbeit zu machen? Ggf mit lose um den Hals gelegter Longe. Oder Arbeit mit Halsring, falls euer Verhältnis und die Möglichkeiten vor Ort das zulässt. - Einfach ein paar Wochen auf die Weide wegstellen ist keine Option?

Ach, und nochwas möchte ich loswerden : "ohne Befund" heisst nicht zwangsläufig, dass da nichts ist. Sondern nur, dass man aktuell nichts gefunden hat. Es kann also immer noch alles Mögliche sein...leider.
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GilianCo
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von GilianCo »

Lisa-Marie hat geschrieben: Sa 29. Apr 2017, 18:01

Nur zur Grundinformation:
Voltaren gehört zu der großen Gruppe der "nichtsteroidalen Entzündungshemmer" (= cortisonfreie Entzündungsmittel = Schmerzmittel) und wird wie alle anderen zum Teil auch über die Nieren ausgeschieden. Wenn Du also Sorge hast, dass sie das weder vom Magen noch von den Nieren verträgt, fallen ALLE Medis aus diesem Bereich weg (ASS, Metacam, Phenylbutazon......)

Übrig bleiben z.B. noch Phytotherapeutika (Ingwer, Weihrauch,...), die je nach Empfindlichkeit des Tieres und Dosis der Arznei jedoch auch mal magenreizend sein KÖNNEN.



Da liegt die Krux - wenn Phytotherapeutika eine ähnlich gute Wirkung haben (Entzündungshemmend, Schmerzstillend), dann haben sie auch eine ähnliche Wirkkaskade, womit sie im Grunde genommen auch wegfallen, wenn man es nicht möchte.

Ich finde die Idee, über Akpunktur da ran zu gehen, beispielsweise sehr gut. Man kann da einiges bewirken, und es gibt auch im Tiermedizinischen Bereich gute Therapeuten.


Reitmaus hat geschrieben: Fr 2. Jun 2017, 21:46 - Eines Tages bemerkte ich zufällig nach dem Duschen im Spiegel, dass an der bewussten Stelle eine "Kuhle" war. Ob die direkt nach dem Sturz auch schon da war, weiss ich nicht. Entweder ist da ein Muskel athrophiert, oder der Sturz hatte einen Bluterguss in tieferem Gewebe verursacht, und beim Gerinnen des Blutes hatte sich die Stelle eingezogen? So wie beim Blutohr beim Hund? Ich bin medizinisch nicht bewandert genug, um da eine Erklärung für zu finden. Na ja, jedenfalls hatte mich die Stelle weder direkt nach dem Sturz noch in der Folgezeit beeinträchtigt AUSSER ein halbes Jahr lang beim Liegen auf der linken Seite.




Könnte beispielsweise auch ein teilweiser Abriß eines Muskels sein, Muskelfaserriss oder so was.
Reitmaus hat geschrieben: Fr 2. Jun 2017, 21:46 Ach, und nochwas möchte ich loswerden : "ohne Befund" heisst nicht zwangsläufig, dass da nichts ist. Sondern nur, dass man aktuell nichts gefunden hat. Es kann also immer noch alles Mögliche sein...leider.



Röntgen ist ja nur ein Bildgebendes Verfahren. Man könnte (bei entsprechend geschultem TA) beispielsweise auch einen Ultraschall machen lassen. Da kann man unter Umständen auch einiges sehen. (weitere Möglichkeiten werden dann irgendwann sehr teuer).

Was die gewählte Therapie angeht, das ist lokal gespritzt worden? Dann ist die Belastung für die Niere ja vergleichsweise gering.
Lateva
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Lateva »

Reitmaus, das macht mir etwas Mit, dass es vielleicht doch mit der Zeit bergauf geht. Danke für deine Geschichte.

Ganz klar spielt auch die psychische Komponente beim Pferd eine Rolle. Man muss ganz genau unterscheiden, was eine Schmerzäußerung ist, und was Anstellerei ( zum Beispiel ist der Klettverschluss der Fliegenmaske gerade gaaanz schrecklich...aber das Klettgeräusch kennt sie eigentlich und das macht ja auch wirklich keinen Schmerz).
Ich schaffe es übrigens nun wieder, die Maske anzuziehen. Es ist zwar ein Kampf, aber es geht. Leider kann es außer mir sonst keiner, doch dass ich sie vorerst dauerhaft drauf lassen.

Freiarbeit machen wir seit einiger Zeit, allerdings kann ich sie so frei leider nicht richtig gymnastizieren. Sie hat keinerlei Bewegungseinschränkungen, nur inzwischen auch eine starke Berührungsempfindlichkeit am Hals, die sich teilweise auch über den gesamten Rücken zieht. aber ohne richtiges Training wird unsere Rückengeschichte schlechter und die gesamte Muskulatur verspannt...ist gerade echt nicht einfach.

Was Magen und Niere angeht: die Genickproblemetik ist gerade so dramatisch, dass ich Medikamente geben muss. Ja, nur lokal, dennoch belastet das ja den Stoffwechsel...aber entweder die Niere hält, oder eben nicht...was soll ich machen...?
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Lateva »

Akkupunktur, Physiotherapie, Osteopathie, diverse Pflaster und homöopathische Unterstützung haben wir schon durch...ohne Erfolg. Gerade ist mein Konto auch leer, i h habe also nicht mehr allzu viele Möglichkeiten für weitere Alternative Therapieversuche.

Ein halbes Jahr "wegstellen"...hm, das geht eher nicht. Im Offenstall kommt sie nicht zurecht und so ist mir das zu wenig Bewegung mit dem stundenweise Weidegang. Allerdings kann ich jetzt auch nicht behaupten, dass sich die letzten 3 Wochen "nichts tun" ( außer gaaanz leichter Freiarbeit) sich irgendwie positiv ausgewirkt hätten.
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von GilianCo »

Lateva hat geschrieben: So 4. Jun 2017, 15:40
Ein halbes Jahr "wegstellen"...hm, das geht eher nicht. Im Offenstall kommt sie nicht zurecht und so ist mir das zu wenig Bewegung mit dem stundenweise Weidegang. Allerdings kann ich jetzt auch nicht behaupten, dass sich die letzten 3 Wochen "nichts tun" ( außer gaaanz leichter Freiarbeit) sich irgendwie positiv ausgewirkt hätten.
Ist allerdings tatsächlich das günstigste. Nur Stundenweise Weidegang ist allerdings für viele Geschichten, die unter Rekonvaleszenz fallen, ungünstig. Bringt Unruhe rein, und das Pferd ist ohne Arbeit unausgeglichen, weil stundenweise Weidegang eben leider das Pferd nicht auslastet.

Es muß ja nicht grad Offenstall sein, mein Pferd steht aber jetzt im Sommer auch 24 h draußen, obwohl er im Offenstall gar nicht klar kommt. Im Sommer mit entsprechender Witterung ist das ja in der Regel noch was anderes, als im Winter, wo dann ungünstige Witterung, Kälte und derlei mehr dazu kommen.

Und bei lokaler Behandlung ist die Belastung von Leber und Niere schon deutlich geringer, als bei systemischer Gabe.
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Lateva »

Es geht endlich bergauf!

Eine Ursache für die Probleme haben wir zwar nicht gefunden, aber seit ausschließlich ich die Fliegenmaske an und ausziehe wird es langsam besser.
Ich habe mit viiiieeeelen Möhrchen angefangen, die Berührung an Hals und Genick wieder positiv zu belegen. Anfassen darf ich nun wieder überall, außer an den Ohren. Fliegenmaske anziehen klappt auch wieder super (von rechts), viiiieeelen weiteren Möhrchen sei dank.

Die Verspannungen im gesamten Pferd werden deutlich besser, ich habe jeden Tag massiert und die Osteo war auch nochmal da. Inzwischen darf ich sogar wieder putzen, auch mit einem Striegel, wenn auch noch sehr vorsichtig.

Wir haben auch wieder mit leichter Gymnastikarbeit und etwas Equikinetik angefangen. Das tut ihr auf jeden Fall besser, als nichts zu tun. Ich arbeite zur Zeit allerdings nur mit weichem Stallhalfter und Lammfellschoner auf dem Genick. Außerdem versuche ich, so gut wie keinen Zug auf den Nacken zu bringen.

Die Niere scheint die lokale Behandlung gut überstanden zu haben, dem Magen geht es auch gut.
Ende des Monats wechseln wir den Stall. Die Haltungsform ist die gleiche, allerdings wesentlich weniger Pferde, mehr Ruhe, mehr professioneller und sensibler Umgang mit dem Pferd, viel besseres Heu, mehr Heu und insgesamt weniger Staub und Dreck im Stall.

Wenn es so weiter geht, dann habe ich doch noch Hoffnung, dass alles wieder gut wird :-)
Beate1712

Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von Beate1712 »

Für mich liest sich das nach Nackenbandansatz. Hier vermutlich der Schleimbeutel. Ich würde zur weiteren Heilung Blutegel ansetzen.
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Re: Genick vs. Magen - Schmerzgel für Pferde?

Beitrag von GilianCo »

Das klingt insgesamt doch gut.

Ansonsten, um noch mal (neben Blutegel, die Idee finde ich auch richtig gut) etwas anderes in die Runde zu schmeißen, Akupunktur könnte ggf. auch gut unterstützen.
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