Doppellonge

Moderator: Keshia

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wiassi
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Re: Doppellonge

Beitrag von wiassi »

Hast du ggf. einen Ausbilder in der Nähe, der ausgebildete Pferde hat, mit denen du im Unterricht üben könntest? Dazu brauchst du dein Pferd nicht verladen und bei den ersten Handgriffen ein Pferd zu haben was geübt ist, macht das Lernen für dich viel einfacher.

Ich habe es mir letztlich selbst erarbeitet, mit u.a. dem Buch von Horst Becker. Da ich das gleiche Problem wie du hatte, und mich mit vorliebe in den Leine verheddert habe, bin ich dann anders angefangen und habe mit der Langzügelarbeit begonnen und als das gründlich saß, die Leinen nach und nach länger erst werden lassen bis auf Dolo Entfernung. Ist genau anders als empfohlen wird, war für mich aber der richtige Weg. :)
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baobap
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Re: Doppellonge

Beitrag von baobap »

@Schattenstern: also meine erster Doppellongenkurs war bewusst ohne mein eigenes Pferd, da ich die Leinenführung und Peitschenhaltung erst mal selber an einem Lehrpferd lernen wollte und die korrekte Anlehnung und Hilfengebung selber erst spüren lernen wollte. Das konnte ich nachher auch super auf meine umsetzen die die Doppellonge noch nicht kannte. Mein Kurs war damals im Haupt und Landesgestüt Marbach.
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kolyma
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Re: Doppellonge

Beitrag von kolyma »

Also Unterricht kann ich auch empfehlen. Denn DL ist ähnlich schwierig wie reiten, wenn man es richtig machen möchte. Erst zu langzügeln und dann auf DL umzusteigen ist aus dem Grund nicht wirklich "richtig" oder "gut", weil das Pferd für die Arbeit am Langzügel sich bereits versammeln können muss - das ist ja in aller Regel meistens bei jungen Pferden noch nicht gegeben - wenn man das Pferd verführt in eine vermeitliche Versammlung gehen lässt, kann das später zu Ausbildungsmängeln, Taktunklarheiten oder Ähnliches führen.
Ist das Pferd aber bereits soweit spricht überhaupt nichts dagegen erst zu langzügeln und danach auf die DL umzusteigen.


Meine ersten DL-Erfahrungen habe ich auch mit meinem Jungpferd gemacht - immer unter Anleitung. Allerdings kamen wir beide nicht recht weiter damit. Es ist halt wie mit dem Reiten - auf einem unausgebildeten Pferd lernt man nur schwer und sehr langsam. Habe also regelmäßig Unterricht auf ausgebildeten Schulpferden genommen - auch bei Pferden mit sehr unterschiedlichem Temperament (Friesen, Lippizaner, Spanier) - da hab ich sehr viel gelernt und auch verschiedene Problemstellungen kennen gelernt. Hab mit den Pferden auch immer wieder mal mit dem Langzügel arbeiten dürfen.
Dann bekam ich Pferde von Bekannten an die DL - auch hier Pferde mit unterschiedlichen Ausbildungsstand - und erst seit etwa zwei Monaten hab ich erst mein eigenes Pferd wieder an der DL und konnte erst jetzt feststellen, wie sehr ich vom Unterricht profitiert hab, weil ich jetzt nämlich auch mal mein Pferd korrekt korrigieren und gymnastizieren kann.

Für mich wars ein recht langer Weg - hat sich aber absolut gelohnt. Auch wenn ich zwischendurch dachte, ich raff das nie. Und gut - es gibt noch immer Probleme, die ich noch nicht im Handumdrehen lösen kann, wie beispielsweise korrekte Wechsel durch den Zirkel - das ist aber auch gar nicht so einfach.


Doppellongenarbeit macht vielen Pferden wahnsinnig Spass - und man kann all das was man im Sattel an Hufschlagfiguren zur Gymnastizierung nutzt - auch an der DL machen - inklusive Schenkelweichen, Schulterherein, Kruppeheraus, Konter-Stellungen usw.
Und der Vorteil zum Langzügel ist, dass man auch das Tempo immer wieder auffrischen kann, ohne sich einen Abzuhetzen ^^
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Schattenstern
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Re: Doppellonge

Beitrag von Schattenstern »

Die ersten Schritte in der Versammlung haben wir ja durch die akademische Arbeit schon. So ein bisschen Fahren vom Boden klappt auch schon total prima, viel besser als DoLo. Halt hauptsächlich Schritt und einfache Bahnfiguren. Trab geht nur ganz kurze Intervalle.
Dann heb ich vielleicht die DoLo noch bis Frühjahr auf, dann ist wieder Horst Becker Kurs bei uns im Verein. Klar, daran hab ich garnicht gedacht, dass der das auch macht. Der kommt zweimal im Jahr zu uns und ich hab schonmal vier Einheiten für den nächsten Kurs reserviert. Ich könnte auch mal seine Schülerin hier im Verein fragen aber ich glaube die reitet nur...
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kolyma
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Re: Doppellonge

Beitrag von kolyma »

DoLo mit Horst Becker ist sicher toll. Da lernt man sicher viel. Hab ihm schon öfters auf Messen zugesehen.
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wiassi
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Re: Doppellonge

Beitrag von wiassi »

Da wünsche ich dir viel Spaß, berichte mal!
@kolyma , du hast natürlich vollkommen recht, das hätte ich dazu schreiben sollen, dass meiner damals schon bis zu Versammlung korrekt ausgebildet war.
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Kora
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Re: Doppellonge

Beitrag von Kora »

Ich hole das hier mal wieder hoch und hätte gern von Euch Input:
Welche Vorteile und zusätzlichen Nutzen hat für Euch Doppellongenarbeit?
Zur Vorgeschichte: Ich arbeite meine Pferdchen wenn ich nicht klassisch orientiert Dressur reite oder ausreite am Boden mit klassischer Handarbeit am kurzen und ganz wenig auch mal am langen Zügel,außerdem longiere ich mit der einfachen Longe nach dem Longenkurs. Ich habe auch Babettes Aufbaukurs und wollte gern mal mit der Doppellonge arbeiten (Verschnallung außen direkt,innen mittlerer Ring),frage mich aber nach entscheidenden Vorteilen gegenüber der einfachen Longe,an der meine Pferdchen durchaus ganz passabel laufen...Seitengänge üben wir eher bei der Handarbeit. Mir fiele da wirklich nur die äußere Begrenzung der Schulter beim Longieren auf der hohlen Seite ein oder gibt es weiter Übungen,die ich durch die Doppellonge "wertvoller" oder effektiver gestalten kann?
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kolyma
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Re: Doppellonge

Beitrag von kolyma »

Also ich mag die Doppellonge deshalb besonders gerne weil ich hier so gut wie alle Bahnfiguren in flottem Tempo arbeiten kann. Mein Pferd kann sich noch nicht genug versammeln, damit ich am Langzügel hinterher laufen könnte. Also ist hier die DL das Mittel der Wahl. Ich kann mein Pferd mit der DL aufnehmen und vorwärts schicken. Ich arbeite mein Pferd momentan an der DL total gerne in Volten im Trab. Die kann ich dann je nach Belieben größer und kleiner machen kann daraus die Hand wechseln ohne große Umbaumaßnahmen. Außerdem hab ich sein Laufbild an der DL deutlich besser im Blick als am Langzügel. Mein Pferd ist im Verhältnis zu mir sehr groß - da fällt mir Langzügelarbeit schon wegen seiner Größe oft schwer.
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ehem User

Re: Doppellonge

Beitrag von ehem User »

Mir fällt auch nur die Begrenzung der äußeren Schulter ein - und man kann evtl den Rahmen (wobei das erstmal nur die Kopf-Hals-Haltung ist) noch mehr bestimmen.

Was Kolyma schreibt, mache ich alles auch an der Longe und würde deiner Beschreibung nach vermuten, dass es bei dir ähnlich ist.
Ich finde es gut, es mal gelernt zu haben, es hat für mich aber keinen vermehrten Nutzen bzw. kann nichts, was ich nicht an der einfachen Longe oder am Langzügel auch arbeiten könnte.
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kolyma
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Re: Doppellonge

Beitrag von kolyma »

Ich finde doch, dass man mit der Doppellonge deutlich mehr machen kann als an der einfachen Longe. Beispielsweise Schenkelweichen, Konterstellungen, Handwechsel. Das kann man vielleicht auch alles am Langzügel machen, aber ein noch nicht so weit ausgebildetes Pferd kann sich halt auch noch nicht so weit setzen um am Langzügel gut traben zu können.
Für mich ist die Doppellonge DAS Verbindungsglied zwischen Longe und Langzügel für das junge Pferd. Vor dem Langzügeln longiere ich immer an der DL. Ich kann wie am Langzügel die Leinen als Hinterhandbegrenzung einsetzen - das geht mit der einfachen Longe nicht wirklich. Jedenfalls könnte ich mir nicht vorstellen wie das gehen soll.
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