Freiheitsdressur

Moderator: Keshia

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HP-Manu
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von HP-Manu »

arbeitest du nach Babette?
Zum Thema Jodeln um zu weichen: natürlich gibt es sicher tausend Wege. Mir ist es wichtig, dass es einen Sinn macht. Sprich, ich versuche es so Pferdeartig wie möglich rüber zu bringen. Als Beispiel: wen ich meinen Oberkörper nach vorne richte, dann sollte mein Pferd weichen....sprich, so wie ein Pferd auch das andere schickt, nämlich indem es den Hals vorstreckt und so schickt.
Plüschteddy
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Plüschteddy »

Hallo Manu,
HP-Manu hat geschrieben:wenn ich mich seitlich vorlehne und mit dem Finger nach vorne zeige, dann zeige ich ihr dass sie in die Richtung vorwärts laufen soll. Wenn ich mich nur nach vorne lehne, dann schicke ich sie so rückwärts und wenn ich mich zurück lehne, dann hole ich sie so zu mir. wenn ich allerdings mich seitlich lehne und auf ihre Hinterhand schaue, dann schicke ich die Hinterhand weg von mir.

die erste Übung, die ihr frei machen solltet, ist das Pferd frei zu lassen und es soll bei dir bleiben und dir folgen. wenn es weg geht, dann sollte es mit Körpersprache wieder zu geholt werden. das ganze würde ich aber an deiner stelle nicht nur über ein Buch lernen, denn ein Buch kann dir Körpersprache so nicht beibringen. Ich rate dir zu einem Grundkurs. Wo kommst du denn her?
Ach "die Hinterhand wegschicken" war das was ich meinte, danke.
Ich komme aus dem Raum Cottbus. Hier sieht es mit entsprechenden Kursen etwas "zurückgeblieben" ;) aus aber Dresden ist nicht weit weg von mir. Kenne aber die entsprechenden Trainer/innen nicht, nach denen ich suchen kann.
Hast du denn evtl. eine Empfehlung für mich oder vielleicht Videos?

Eigentlich bin ich auch eher vorsichtig mit Trainern.Nach meinen Erfahrungen sind die meisten anfangs nett und motiviert, aber kaum hinterfragt man was oder hat eine andere Meinung werden sie ärgerlich und machen nur noch einen 08/15 Job, bei den meisten Profis die man sich bei Y.T. ansehen kann wirkt vieles automatisiert oder hektisch.
Weis nicht, ist schwierig da jemanden zu finden und immer wenn ich nach Anleitung von jemand Anderem etwas probiert habe ist das nach einer kurzen Zeit schief gegangen, so als wollte Dival mir sagen, mach den eigenes Ding und so lange ich nach Bauchgefühl arbeite, ohne Druck, macht er auch viel besser mit und hat einen zufriedenen Blick...

Vor ein paar Tagen hatte ich am Leitseil (war noch jemand mit in der Halle reiten)einfach mal spielerisch probiert über Körpersprache zu longieren und haben dabei sogar eine Acht hinbekommen :bounce:
Das war z.B. so eine "Bauchgefühlssituation"
LG

Plüschteddy :galopp:
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Pirat
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Pirat »

HP-Manu hat geschrieben:arbeitest du nach Babette?
hm...
vielleicht könnte man das ganz verkürzt so sagen.
aber das wird der sache mMn nicht gerecht.
ich habe jahrelang 08/15 reitunterricht (FN) im ländlichen reit- und fahrverein genommen.
das hat mir irgendwie nicht gereicht.
dann bin ich über die penquitt bücher gestolpert.
habe da von der freizeitreiterakdemie über die zirkuslektionen hin zu erste schritte unterm sattel verschlungen.
ziemlich zeitgleich hab ich auch ein bischen LTJ gelesen.

meine ersten bodenarbeitsversuche waren für damalige möglichkeiten wohl nicht schlecht - aber schon sehr primitiv und ich habe auch vieles falsch eingeschätzt ("die kann nicht, die will nicht, die ist so steif!!!")
dann kam eine arbeitskollegin mit. sie hatte zig ferien als hilfskraft ?!? in reken verbracht...
und siehe da:
mein pferd konnte, mehr, als ich dachte. und: sie war immer "bei mir", hat versucht umzusetzten, was ich von ihr wollte (von wegen stur...)
das hat mich sehr traurig gemacht, da ich das vorher nie bemerkt habe.
als wir dann auf einem guten weg waren, ging sie in den pferdehimmel...
ich hab mit dem nachfolgepferd noch ein bischen weiter gemacht, wurde dann aber mehrfach schwanger :kicher: ...
und hab mir einen hund geholt.

seitdem bin ich dem clicker verfallen!
allerdings hatte ich damals noch den hauch einer ahnung, daß man auch pferde clickern kann.
das passte damals nicht in die pferdewelt, in der ich lebte.

das hab ich erst jahre später verstanden, als ich aber keinen pferdekontakt mehr hatte.

ich habe dann viele jahre, viele, viele kunststücke mit meinem hund erklickert.
da waren wir quasi profis drin.
zu 95% hab ich mir das selber beigebracht. mittlerweile gab es ja internet und die videos und foren waren da sehr hilfreich.

nun hab ich ein eigenes pferd und mit LK, clicker und bodenarbeit angefangen.
ich schaue mir videos an, lese beiträge, und probiere aus.

meine "türen" waren also alle offen und babette hat quasi die passenden räume dahinter gehabt.
aber eben nicht nur.
sie kombiniert für mich perfekt die einzelnen bausteine zusammen.

aber im endeffekt schaue ich durch viele türen, nehme hier etwas mit, finde da etwas gut, baue von dort etwas ein...

Zum Thema Jodeln um zu weichen: natürlich gibt es sicher tausend Wege. Mir ist es wichtig, dass es einen Sinn macht. Sprich, ich versuche es so Pferdeartig wie möglich rüber zu bringen. Als Beispiel: wen ich meinen Oberkörper nach vorne richte, dann sollte mein Pferd weichen....sprich, so wie ein Pferd auch das andere schickt, nämlich indem es den Hals vorstreckt und so schickt.
hm...
das ist mir im endeffekt egal.
ich probiere halt irgendwas aus und sehe, wie mein pferd reagiert.
und dann feile ich an meinen bewegungen, damit ich mein pferd dahin bekomme, wo ich es hinhaben möchte.
wenn ich so gar keine reaktion in die gewünschte richtung bekomme, dann erclicker ich mir halt die anfänge. (muskelzucken, gewichtsverlagerung).
im endeffekt könnte man ja einem pferd beibringen auf jodeln "irgendwas" zu machen.
das spielt für mich eigentlich keine rolle.
denn es ist eine art spiel, eine beschäftigung...

was mir viel wichtiger ist, ist das "wie".
also, wie bringe ich meinem pferd was bei.
ich erlebe bei einer "knotenhalfter-leitseil-stick-arbeitenden" bodenarbeitstrainerin genau das, was ich nicht möchte.
sie ist sehr ruhig, sie lobt und gibt auch mal ein leckerchen.
wir reden hier also nicht über die "raue" variante.
aber dennoch.
sie möchte etwas von dem pferd und pferd macht etwas und entweder hat es glück, dann lässt der druck nach. oder es hat pech und dann wird der druck erhöht.
ich empfinde dabei, daß die pferde fragend und verunsichert schauen...

clickerpferde schauen neugierig fragend...

ich habe babette erlebt, wie sie mit einem eilenden pferd gearbeitet hat.
2 schritte gehen. anhalten gewicht nach hinten verlagern, wieder 2 schritte gehen.
und das in ruhe auch mal eine ganze bahn außen rum, oder auch noch länger.
heute habe ich gesehen, daß es auch anders geht:
da wird der stick, also das seil vor dem pferd ge"dreht". und auch gegen die bande ge"platscht".
quasi eine sperre für das pferd.
weil: das pferd nicht überholen darf.

ah... das wird jetzt ne grundsatzdiskussion :roll:

aber:
wenn ich sie als trainerin hätte, dann würde ich vieles davon ungefragt übernehmen.
ich würde gegen mein bauchgefühl handeln, weil solche menschen mir selbstsicher erklären können, warum diese vorgehensweise genau richtig ist.

ich kenne neben babette nur sehr wenige menschen, denen ich da vertraue...
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HP-Manu
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von HP-Manu »

hm...
das ist mir im endeffekt egal.
ich probiere halt irgendwas aus und sehe, wie mein pferd reagiert.
und das ist das, was ich für mich nicht möchte. Ich möchte nicht ausprobieren, sondern es dem Pferd so einfach wie möglich machen mich zu verstehen, indem ich versuche es so gut ich nur kann zu immitieren. Da ich ja viele Kundenpferde habe und auch bei denen ab und zu doch mal was umsetzen muss, ist es viel einfacher mich in einer Art Pferdesprache verständlich zu machen, wie z.b. zu jodeln, was dann nur mein Pferd verstehen würde.
ich kenne neben babette nur sehr wenige menschen, denen ich da vertraue...
ich habe sie nur einmal life erlebt und war extremst enttäuscht. Jedoch finde ich z.B. ihren Longenkurs sehr gut und arbeite auch danach. Sie als Person jedoch liegt mir absolut nicht und ich würde nie einen Kurs mit meinem Pferd bei ihr besuchen. .....das weiss sie auch von mir persönlich ;)
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Pirat
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Pirat »

Plüschteddy hat geschrieben: Weis nicht, ist schwierig da jemanden zu finden und immer wenn ich nach Anleitung von jemand Anderem etwas probiert habe ist das nach einer kurzen Zeit schief gegangen, so als wollte Dival mir sagen, mach den eigenes Ding und so lange ich nach Bauchgefühl arbeite, ohne Druck, macht er auch viel besser mit und hat einen zufriedenen Blick...
ja - das geht mir genauso.
ich habe gerade großes glück mit meiner RL.
"sie" bremst mich und erzieht mich dazu "noch" freundlicher und geduldiger zu sein.
aber damit ist sie glaub ich echt die ausnahme...
Vor ein paar Tagen hatte ich am Leitseil (war noch jemand mit in der Halle reiten)einfach mal spielerisch probiert über Körpersprache zu longieren und haben dabei sogar eine Acht hinbekommen :bounce:
Das war z.B. so eine "Bauchgefühlssituation"
:clap: :clap: :clap:
toll!
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Pirat
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Pirat »

liebe manu,

ich glaube wir verlaufen uns hier gerade...

es ging mir nur darum aufzuzeigen, warum ich eventuell lieber ohne trainer arbeite, als mit einem.

ob man jetzt mit/nach babette arbeitet oder irgendwas NHS-mäßiges etc. - das ist dabei erstmal zweitrangig.

über das, was "pferdisch" ist, oder nicht streiten sich mMn die fraktionen ja auch ganz schön...
ich hab da gar keine meinung zu. ist mir nämlich ziemlich egal ... :seufz:

und nein - ich jodel nicht ;)
mir geht schlicht und ergreifend um beziehung, beschäftigung und gymnastizierung .
und das geht den meisten besis (die so was machen) wohl so.

ich kann absolut verstehen, daß du gerne dinge lernen möchtest, die dir dann auch bei anderen pferden weiterhelfen können - aber das ist wohl eher die ausnahme. (also dein beweggrund - nicht, daß du das anwenden kannst)

jetzt bin ich aber neugierig geworden:
was genau kannst du in deine arbeit übernehmen?
welche probleme mit pferden hast du und welche übungen helfen dir da?
steh da gerade etwas auf dem schlauch, was da hilfreich sein kann...
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HP-Manu
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von HP-Manu »

jetzt bin ich aber neugierig geworden:
was genau kannst du in deine arbeit übernehmen?
welche probleme mit pferden hast du und welche übungen helfen dir da?
steh da gerade etwas auf dem schlauch, was da hilfreich sein kann...
das sind ein paar Dinge. U.a. mache ich ja Hufschuhanproben und wenn ich die Pferde am Ende frei laufen lasse: da ich treibe wie ein Pferd, sprich Kopf vor, mich leicht ducke, fangen alle Pferde ....auch wenn es vorher vom Besitzer immer hieß dass ihr Pferd sehr triebig sei und nicht freiwillig schnell laufen würde..... an zu rennen und laufen flott vorwärts.
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SirMax
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von SirMax »

und mal ein neues Video von unseren Goldstück von der Freiarbeit....

https://www.youtube.com/watch?v=_jE6Nsq ... load_owner
LG
Britta

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Belgano
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Belgano »

Wunderschöne, ruhig-konzentrierte Arbeit. Ich mag ja diesen ganz konzentrierten Gesichtsausdruck, auch wenn manche Leute ganz erschrocken sind ("der legt die Ohren an!").

Darf ich interessehalber mal fragen, ob das Hinlegen am Schluss des Videos schon fest konditioniert ist, oder ob du da ausnutzt, dass er sich eh gerne wälzen möchte? Meiner wälzt sich nämlich gerne nach der Arbeit und ich würde das gern nutzen, um ihm hinlegen beizubringen.
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Keshia
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Re: Freiheitsdressur

Beitrag von Keshia »

Einfach schön! Sehr sehr schöne Arbeit, und Sir Max sieht sehr zufrieden und stolz aus. Mir gefällt deine Hilfengebung. :hutab:
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

Leni Müller sucht das Glück
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