Zwei junge Pferde, zwei Szenarien: 1) klemmig 2) Anti!

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bubi9191
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Registriert: Di 13. Nov 2012, 11:44

Zwei junge Pferde, zwei Szenarien: 1) klemmig 2) Anti!

Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

ich habe zwei Szenarien von euch.

Szenario 1 ist meine Stute. Möchte kurz was erzählen, damit ihr euch ein Bild machen könnt.
Gekauft habe ich sie im Mai 2014. Geboren ist sie im Juni 2010. Sie stand bis Frühjahr 2013 auf der Aufzuchtskoppel (wirklich riesig!), wurde dann beim Züchter kurz angeritten (wirklich nur 6 oder 8 Wochen) und stand dann bis Frühjahr 2014 wieder auf der Aufzuchtskoppel. Dann kam sie wieder "rein" (wie genau die Haltung war , d.h. wieviel sie da draußen war weiß ich leider nicht), 4 Wochen später kaufte ich sie.

Bei mir stand sie tagsüber draußen, leider durch zu wenige Stuten am Stall und ihr sehr ausgeprägtes Rosseverhalten nur zu 3. Damit kam sie aber sehr gut klar. Dachte ich jedenfalls. Sie wollte immer relativ schnell wieder rein, etc. pp.
Wir ritten 2x in der Woche auf dem Platz/in der Halle, gingen 1x die Woche raus und die restlichen Tage bespaßten wir sie so, oft hatte sie auch frei.

Im Winter 2014 begann es dann von dem ein auf den anderen Tag, dass sie sich beim Reiten sehr verspannte. Sie wollte nicht/ungern antraben, nur mit viel Schweifgeschlage, parierte immer wieder durch und war extrem triebig.
Ich ließ mehrere Sattler kommen und sie ostheopathisch durchchecken. Nichts. Blutbild ergab schlechte Leberwerte, die wir dann behandelten.
Dieses Verspannen war genauso schnell wieder weg wie es da war. Plötzlich machte sie es nicht mehr oder deutlich weniger. Und dann halt mal ja, mal nein. Sporadisch.

Wir wechselten zwischendurch den Stall.
Geändert hat das nichts. Auf dem Turnier hatte sie das noch nie, in fremder Umgebung grundsätzlich nicht. Die ersten Wochen nach dem Stallwechsel auch überhaupt gar nicht.
Sie steht jetzt von morgens 7 Uhr bis Abends 19 Uhr draußen, im Sommer 24h. Sie hat eine große Box, unvergittert, nur halbhoch. Steht in einer Herde aus 3 Warmblutstuten, 1 Ponystute, 2 Shettywallache und 1 Shettystute.
Wir haben zwischenzeitlich einen neuen Dressur-, als auch einen neuen Springsattel bekommen. Jetzt über den Sommer war es weniger, hatte ich das Gefühl. Bei meiner Reitbeteiligung deutlich ausgeprägter, bei mir und meiner Schwester im Sommer fast nie. (Dazu muss man sagen unsere Reitbeteiligung reitet irgendwie fast nie... also sehr sehr selten).

Wir hatten noch 3x bisher Physiotherapeuten da und stellten die Sättel verschiedenen Sattlern vor. Keiner der Physiotherapeuten fand eine Baustelle. Im September ließen wir einen großen Röntgen-TÜV machen. Ales paletti außer ein kleiner Befund im Sprunggelenk, Beugeprobe aber ohne Befund. Leberwerte sind auch wieder gut, aktuelles Blutbild gut.

So. Sie macht das grundsätzlich nur am Anfang. Ist einmal der Gang drin ist gut. Mittlerweile ignoriere ich das einfach und reite darüber hinweg. Wege, wie es einfacher geht habe ich bisher nicht gefunden. Das Motivieren mithilfe einer Gerte bringt rein gar nichts, da hebt sie nur die Kruppe. Ebenfalls kommt sie eher ins "takten" und "klemmen", wenn sie anfangs keine oder wenig Verbindung hat. Wenn ich merke sie beginnt das "klemmen am Schenkel" oder "takten", wie auch immer man das nennen mag, erhalte ich etwas mehr Verbindung aufrecht, dann geht's.

Ich hab keine Ahnung mehr was ich da machen soll.
Sie freut sich täglich auf die Arbeit, ist sogar richtig beleidigt, wenn sie mal frei hat. Sie ist ansonsten ein Pferd, was höchst motiviert ist. Ich habe immer das Gefühl, dass da was zwickt.

Sie hat ein sehr ausgeprägtes Rosseverhalten. Allerdings hat sie das auch im Sommer und auch auf dem Turnier, wo sie weniger klemmt.

Jetzt reiten wir sie die ersten Minuten sogar schon mit Nieren-Fleece-Decke weil ich mir einbilde, dass es dann ein bisschen weniger ist.

Die letzten Tage war es jedoch wieder sehr extrem. Sie war rossig, ich habs darauf geschoben. Gestern war es aber auch wieder extrem und gestern war sie den ersten Tag nicht mehr rossig. Nachwirkungen?
Sollte ich da etwas untersuchen lassen oder es auf Rossigkeit schieben?

An der Longe macht sie das so gut wie nie, in der gesamten Zeit vielleicht 2 oder 3x an der Longe und da wirklich nur mal ne Sekunde oder so.

Alle Physiotherapeuten bemerkten nur, dass sie allgemein sehr hoch im Muskel-Tonus ist, nicht aber entspannt.
Auch wenn einige da skeptisch sind, TK's habe ich auch mehrere durchführen lassen.

Kann man das wirklich auf "stutig" zurückführen?
Sie galoppiert halt dann lieber an als vorwärts zu traben. Vielleicht braucht sie einfach etwas um sich zu lösen?

Ich speicher mal eben zwischen, Variante 2) folgt
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.

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