Der Ausreit-thread

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Shieldmaiden

Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Shieldmaiden »

na ja, ist die haltung denn wirklich schlecht? Oder halt nur nicht mega-rund? Weil pip hab ich auch oft ganz lang gelassen und ihn froehlich marschieren lassen wie er wollte, und so rein exterieurtechnisch war er halt nicht gerade gesegnet, aber schlimm war das nicht. Halt mal so, und mal so traben lassen, wir sind inzwischen alle etwas obszessiv von wg 'rund' - man muss sich mal die dressurvideos von klimke und so angucken, da denken wir alle inzwischen automatisch 'koennte runder sein'... bevor wir genau hinschauen meine ich. ISt halt bissl 'eingepruegelt' in unsere denk - und sichtweise...
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Scheckenfan
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Scheckenfan »

Die Haltung ist nicht super-schlecht, aber er läuft "von allein" definitiv mehr über die falschen als über die richtigen Muskeln. Nicht immer - wenn er entspannt ist läuft er super.
Und ich weiß vom Pad-Reiten dass er wenn er nicht gut läuft im Rücken nicht durchschwingt und dann schlecht zu sitzen ist. Glaube nicht, dass da so richtig gut ist auf Dauer... :sad:
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Scheckenfan
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Scheckenfan »

Ich hab mal zwei uralt-Bilder rausgekramt, da sieht man sein natürliches Bewegungsmuster im Trab ganz gut.

Die Bilder sind mehrere Jahre alt, inzwischen hat sich da bei mir & bei ihm was getan, ohne Frage - aber DAS ist und bleibt seine natürliche Haltung, wenn ich da nichts dran mache (was quasi nie der Falls ist).
Bild

Bild

Nicht super-schlecht, aber eben auch nicht gut :-ü
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Shieldmaiden

Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Shieldmaiden »

Du hast dir deine Frage aber schon selbst beantwortet. Auf dem ersten bild finde ich es sub-optimal, da sackt der widerrist echt weg und die oberlinie ist arg falsch herum 'hohl'. Stimme dir zu, auf dauer waer das nicht gut.

DAs zweite bild find ich gar nicht schlimm, ob das am kamerawinkel liegt? Glaube nicht. Wirkt auf mich viel runder.

Sieht fuer mich nach kandidat aus, der erst durch's genick treten muss um spannung aufzubauen um sich dann zu strecken. Oder waere zumindest eventuell eine moeglichkeit - einfach weil der widerrist so absackt. Aber nur so ein gefuehl...
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Belgano
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Belgano »

@Shieldmaiden: wie streng bist du denn in der Hinsicht? Ich finde deinen Einwand, das zuhause zu üben, völlig richtig, aber ganz aufs rausgehen zu verzichten....könnte und wöllte ich nicht. Meiner muss regelmäßig raus, sonst vergisst er, dass die Welt da draußen eigentlich ganz ungefährlich ist. Dann ist er so spannig, das an Dehnungshaltung gleich gar nicht mehr zu denken ist.
Gelassenheit, Heiterkeit und viel Geduld sind die Basis jeder harmonischen, respektvollen Beziehung.(Audrey Hasta Luego)
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ehem User

Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von ehem User »

Ich hab bei meiner Sternenguckerin :roll: ja gleich zu Beginn 'Kopf Tief' installiert, was inzwischen so verankert ist, dass sie auch in der Bewegung auf Streicheln am Hals/Widerrist reflexartig den Kopf senkt.

Dann habe ich kürzlich noch den Tipp bekommen, in 'Guck'-Momenten konsequent erstmal Stellung abzufragen, um langfristig dann schneller und eben auch reflexartig ans Genick zu kommen. (Kopf Tief heißt halt nicht gleich, dass das Pferd dann auch im Genick nachgibt)

Aus was für einem Schritt trabst du denn üblicherweise an (Zügellänge, Halshaltung, Körperspannung Reiter/Pferd)?

Belgano:
Ich glaube nicht, dass man deswegen aufs Gelände verzichten sollte, auch wenn ich grundsätzlich sehr auf Tinas Linie liege, dass ich mir im Viereck das erarbeite, was ich im Gelände dann brauche bzw. abfrage.
Oft reicht es ja dann aus, erstmal auf Trab zu verzichten - dann ist man ja trotzdem mit den Außenreizen konfrontiert.
Und je nach den Möglichkeiten, die man hat, kann man auch einiges im Gelände gymnastizierend erarbeiten.
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kolyma
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von kolyma »

Über Stellung kriegt man die Pferde meistens doch recht fix dazu sich zu strecken.

Ich bin letzen Herbst wochenlang nur im Schritt ins Gelände - und zwar am hingegebenen Zügel. Mein Pferd war im Gelände im Trab nicht zu reiten, weil er nur wie ein Kutschpferd gelaufen ist. Mei - bevor wir uns beide einen abbrechen und streiten - sind wir geschrittet. Das war auch gut für die Kondition und im Schritt ist er immer am ehesten bereit den Kopf fallen zu lassen. Irgendwann haben wir den Galopp dazu genommen, weil er im Galopp den Rücken aufmacht und sich streckt.
Wir sind ewig nicht im Gelände getrabt. Außer wir waren mit einem anderen Pferd unterwegs wo er sich dahinter verstecken konnte - dann lief er aber fast in vorbildlicher Dehnungshaltung.

Es sind ja verschiedene Faktoren. Das Pferd möchte den Überblick haben und der Untergrund. Wenn das Pferd mit nem anderen Pferd in Dehnungshaltung laufen kann, kanns nur zweitrangig am Untergrund liegen. Also liegts am Überblick. Irgendwie ist das Verhalten für mich verständlich. Man verlangt ja schon viel vom Pferd sich alleine mit dem Reiter raus zu trauen ohne Herde. Da ist mir persönlich Vertrauensaufbau und Entspannung fast wichtiger als der Trab. Und das geht sehr gut im Schritt.

Mit zunehmender Gymnastizierung fällt es dem Pferd schwerer den Kopf hoch- und leichter den Kopf runter zu nehmen. Aber das braucht viel Zeit.
Ich baue im Gelände kleinere Dressurübungen ein - je nach Lust und Laune. Aber Gelände ist für mich eigentlich Entspannung. Ich frage mein Pferd immer "na, wie schauts aus?" - dann trabe ich an. Funktionierts - dann traben wir - wenn nicht, dann pariere ich durch und versuch es kurz später mit Galopp. Oftmals ist der Trab nach dem Galopp deutlich besser.
Ist ein Glotztag, dann hab ich Pech - dann schauen wir, dass wir trotzdem Freunde bleiben und verschieben den Trab aufs nächste Mal.

Dass der Untergrund dennoch ein immenser Faktor ist, habe ich im Winter gemerkt - auf dichter Schneedecke konnte ich mein Pferd kilometerweit in einer perfekten Haltung traben. Er hat es selbst so angeboten - er flog wie auf Wolken dahin. Da war auch nix mehr mit gucken - er wollte einfach laufen und hat sich rundum wohl gefühlt. Das war sehr genial. Sowas bekomme ich im Sommer eher seltenst.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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ehem User

Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von ehem User »

Ich nehme mir schon länger vor, Dressurarbeit vermehrt auch ins Gelände zu verlagern, aber irgendwie ist dieses 'Gelände = Entspannung' bei mir auch sehr tief verankert.

Neulich habe ich aber mal einen Handarbeitsspaziergang gemacht und dabei festgestellt, dass die Gymnastizierung im Gelände schon viel Spannungs-, Druck- oder auch Konfliktpotential nehmen kann, weil man schon wegen der Gegebenheiten gezwungen ist, immer wieder Pausen einzulegen.
...und wahrscheinlich macht man im Gelände selbst auch schneller und lieber mal Pausen und genießt einfach...
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kolyma
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von kolyma »

Das Problem sehe ich aber offen gestanden darin, dass man einem gewissen Schlendrian erliegt.... Beispielsweise Schenkelweichen im Gelände... Ach - dann kreuz das Pferd nicht richtig, mogelt hier und da ein wenig... Naja - ist ja nicht so schlimm... usw.
Dann bringt Dressur auch wenig, wenn man es nicht korrekt macht. Und ich weiß mittlerweile, dass ich mich draußen nicht so gut konzentrieren kann wie im Viereck. Dann lasse ich es lieber. Ich baue hier und da eine Übung ein - beispielsweise frage ich mal für ne gewisse Wegstrecke (sagen wir mal 30 Meter) reiten in Stellung oder ein Schulterherein ein oder ich richte das Pferd vor Straßenübergängen drei Tritte rückwärts. Einfache Sachen wo ich mich nicht so konzentrieren muss.

Meine Hochachtung, wer es draußen schafft wirklich korrekt zu reiten. Ich schaff das leider nicht.

Aber immerhin hab ich so ein tolles Gelände, dass ich das mit viel Kletterei im bergauf oder Wellenbahnreiten ausgleichen kann ^^
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Labeo
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Re: Der Ausreit-thread

Beitrag von Labeo »

kolyma hat geschrieben: Mein Pferd war im Gelände im Trab nicht zu reiten, weil er nur wie ein Kutschpferd gelaufen ist.
Was meinst du damit?
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