Seitengänge

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ehem User

Seitengänge

Beitrag von ehem User »

Hallo,

ich habe mal eine Frage zur grundsätzlichen Hilfe bei Seitengängen.
Meine RL sagt, das wir jetzt soweit wären das ich damit so langsam beginnen könnte. Vom Boden aus klappt das auch super, aber ich habe ihre Anweisungen das ganze zu Reiten irgendwie nicht umsetzen könne, ich habe es nicht richtig verstanden.

Vielleicht mag mir mal jemand versuchen die Hilfen ein wenig zu beschreiben, vielleicht bringt eine andere Erklärung Licht ins Dunkel?

Achso, ich bekomme englischen Unterricht aber eher nach klassischen Grundsätzen, ich weiß nicht ob das wichtig ist.
Belle
Einhorn
Beiträge: 7231
Registriert: Di 15. Mai 2012, 11:54

Re: Seitengänge

Beitrag von Belle »

Hi.

Kommt ja darauf an, welchen Seitengang du reiten möchtest ;) Schultervor bzw. -herein, Travers oder Renvers. Am besten beschreibt es meiner Meinung nach Herr Penquitt in seinen Büchern. Da wird es sogar noch mit Zeichnungen verdeutlicht :-d
Reite zu deiner Freude - Dr. R. Klimke
ehem User

Re: Seitengänge

Beitrag von ehem User »

Achso, na klar:
Also ich sollte auf der Mittellinie reiten, dann eine Volte nach links machen und danach dann seitwärts weiter, wie das heißt das die RL nicht gesagt und ehrlich gesagt komme ich mit den verchiedenen Begriffen auch immer durcheinander, was nun was ist.

Ich persönlich möchte das sie Hinten übertritt so ähnlich wie beim LK (oh man, nu komme ich mir gerade richtig dämlich vor)
ehem User

Re: Seitengänge

Beitrag von ehem User »

:-) so geht es mir aber auch. Kann die Seitengänge auch noch nicht so doll!! Ich würde sagen, das war ein Schenkelweichen!? Jenachdem, wohin du seitwärts weiter reiten solltest.

Hast du den Aufbaukurs? Da sind sie ja verständlich aufgeführt, besonders auch in der Mediathek!!
ehem User

Re: Seitengänge

Beitrag von ehem User »

Aus der Volte heraus klingt nach Schulterherein, finde ich.
Beck-Broichsitter erklärt in 'Seitwärts unterwegs' auch ganz gut.

Hilfen erklären ist immer so eine Sache, da gibt es durchaus ein wenig Unterschiede je nach RL oder Reitweise oder wie auch immer. (Vor allem über das 'Wohin' des Gewichts/Schwerpunktes gibts Uneinigkeiten ;) ) Das könnte dich unter Umständen auch eher mehr verwirren.
An deiner Stelle würde ich die RL bitten, dir das so aufzudröseln/zu erklären, dass du es verstehen kannst.

Ein bisschen lesen (die genannten Bücher auch der vorherigen Posts; im Hilberger müsste es auch drin sein, denke ich, ebenso wie im Aufbaukurs um LK), um zu verstehen, welcher Seitengang wie heißt und wie das Pferd da gestellt und gebogen ist und laufen sollte, kann ich dir aber nur empfehlen. Das hilft sehr beim Verstehen dessen, was du dann in der Praxis tun sollst.
ehem User

Re: Seitengänge

Beitrag von ehem User »

ok super danke, dann mach ich mal auf die Suche nach den Büchern.
Den Aufbaukurs will ich mir als nächstes leisten, wieder ein Grund mehr :-)

Ich sollte nach der Volte geradeaus auf der Mittellinie weiter. ich sollte alles genauso wie bei der volte machen nur vorne "bremsen" blöd ausgedrückt. Und genau das habe ich nicht verstanden....
Belle
Einhorn
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Re: Seitengänge

Beitrag von Belle »

vorne "bremsen" :-e hm, eigentlich "bremst" man nicht, wenn man seitwärts will - zumindest versuche ich nicht auszubremsen :frech:

Gehen wir mal vom Schulterherein aus: der innere Zügel verkürzt sich minimal (die Hand wird event. etwas höher geführt), der äussere Zügel liegt am Hals an und holt so quasi die Schulter leicht herein. Mit dem inneren Schenkel wird getrieben, also leichter Druck ausgeführt und der äußere liegt ohne Druck an inkl. leichter Belastung im Bügel. So bekommt man auch leicht das Gefühl von Mehrbelastung des äusseren Gesäßknochen, was durchaus so sein soll ;)
Reite zu deiner Freude - Dr. R. Klimke
Ratatouille
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Re: Seitengänge

Beitrag von Ratatouille »

Vielleicht zum Verständnis fürs Schulterherein:
Schulterherein ist als wenn du es dir nach dem ersten Schritt von einer Volte anders überlegst und doch geradeaus reiten möchtest, nur mit der Biegung von der Volte.

Mit der Hilfengebung möchte ich noch ergänzen, dass es nicht nur auf die Reitlehrerin ankommt und auf die Reitweise, sondern vor allem was deinem Pferd am meisten hilft. Dass jedes Pferd ein kleines bisschen seine eigene Hilfen braucht, macht sich vor allem bei den Seitengängen bemerkbar.

Was gebe ich für eine Hilfe? Mmh. Zunächst tue ich so, als wollte ich eine Volte reiten: Stellung, Biegung, äußeres Bein ein Stück zurück, inneres am Gurt, evtl das Gewicht nach innen wendend gedacht, Drehsitz. Den äußeren Zügel lege ich dann an den Hals an, wenn die äußere Schulter vorfußen möchte und bringe damit die Vorhand ein Stück nach innen. Ich möchte aber nicht eine richtige Volte reiten, sondern nach dem einen Schritt der Vorhand in Richtung Bahnmitte, nur in der gleichen Biegung auf dem Hufschlag bleiben. Das heißt, ich mache erst mal gar nichts, sondern gehe in der Bewegung mit und bin "da", falls das Pferd irgendwo Unterstützung braucht. Und dafür schaue ich dann, was das Pferd gerade braucht: inneren Zügel an den Hals oder mit ähnlicher Wirkung Gerte an die innere Schulter? innerer Schenkel zum Erhalten der Biegung? äußerer Zügel an die äußere Schulter während das äußere Vorderbein abfußt, wenn das Pferd auf die äußere Schulter fällt? Gewicht nach außen, falls das Pferd nach innen kommt? Direkte Zügelhilfen wenn die Stellung droht flöten zu gehen? Wichtig ist aber, nicht zu drücken oder zu quetschen. Dann lieber die Übung abbrechen und neu aufbauen.

Ansonsten noch als Tipp aus eigener Erfahrung: Es half mir nicht, die Hilfen im Kopf zu haben und auf einmal umsetzen zu wollen. Das Fühlen war und ist ganz wichtig. Wenn deine RL vom Boden aus dein Pferd im Schulterherein gehen lässt, und du oben "nur" mit geschlossenen Augen spürst, was unter dir und mit dir passiert, wenn dein Pferd ins Schulterherein kommt und ein paar Schritte bleibt, hast du schon ganz viel gelernt. Und das, was man fühlt, anschließend als Hilfe zu verstärken, hat mir bei vielen Dingen geholfen. Gerade auch in den Seitengängen.

Auch etwas, was mir gerade in den Seitengängen besonders deutlich geworden ist: je weniger Hilfen man gibt und je dezenter man sie gibt, desto schöner ist das Ergebnis. Am Anfang war das SH bei mir ein einziges Gedrücke, Gequetsche und Geziehe -leider. Heute geht es anders: Augen zu, sich selbst aufrichten, an SH denken, weiteratmen und dann klappt es von allein (sagen wir mal an guten Tagen). Je mehr ich aktiv mache, desto weniger klappt es.
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Belle
Einhorn
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Re: Seitengänge

Beitrag von Belle »

das ist aber eigentlich bei allen gestellten Aufgaben so :frech: also aufs Reiten jetzt mal bezogen :)
Reite zu deiner Freude - Dr. R. Klimke
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Sokki
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Re: Seitengänge

Beitrag von Sokki »

Schau mal hier:

http://ausbildung.gratzl.co.at/download ... fertig.pdf

In der arbeit finde ich die Seitengänge sehr gut erklärt :)
Liebe Grüße
Angelina

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