Bergauf Rücken entlasten

Moderatoren: Sheitana, Cate

Nucades
Einhorn
Beiträge: 7526
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 21:33

Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Nucades »

Lang, lang ist's her, dass ich gelernt habe, dass man bei Steigungen im Gelände in jeder Gangart den Rücken des Pferdes entlasten soll. Das erscheint mir auch nach wie vor sinnvoll, aber ich beobachte es immer seltener in der Praxis.
Überholtes oder vergessenes Wissen?
Benutzeravatar
A.Z.
Zentaur
Beiträge: 38297
Registriert: Di 15. Mai 2012, 10:43

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von A.Z. »

Wie sieht denn dieses Rücken entlasten für dich aus? Und was siehst du genau in der Praxis? Eventuell gibt es da nur unterschiedliche Definitionen / Herangehensweisen. :kratz:
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
Traber(bilder)geschichten
Nucades
Einhorn
Beiträge: 7526
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 21:33

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Nucades »

Ich habe gelernt quasi in den leichten Sitz zu gehen, damit die Hinterhand es leichter hat unter den Schwerpunkt zu treten und Last aufzunehmen.
Ich sehe aber gefühlt immer häufiger Reiter, die ihren Sitz nicht verändern, also bei einer Steigung genauso sitzen (bleiben) wie bei ebenem Gelände.
trollpony
Nachwuchspferd
Beiträge: 479
Registriert: Do 31. Mai 2012, 12:19

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von trollpony »

Hallo Nucades,
ich habe gelernt dass der Sitz vom Ausbildungsstand und der Versammlungsfähigkeiz des Pferdes abhängig ist.
Wichtig ist mit dem Oberkörper nicht hinter die senkrechte und die Bewegung zu kommen.

(Um ehrlich zu sein könnte ich mir vorstellen dass viele Reiter auch einfach aus Bequemlichkeit aussitzen...)
HABE MUT ZU TRÄUMEN DENN NUR WER DEN MUT HAT ZU TRÄUMEN HAT AUCH DIE KRAFT ZU KÄMPFEN
Lisa-Marie

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Lisa-Marie »

Ich hab das auch so gelernt und mach das auch immer noch (also....FALLS ich mal reite :shifty: ) :nix:
Je nach Steigung dann unterschiedlich weit nach vorne gehen. Ich glaub, von Fred Rai? war mal so eine Angabe, dass der Oberkörper quasi lotrecht auf den geraden Untergrund fallen sollte, so dass Du, falls die Steigung plötzlich weg wäre, aufrecht auf der Ebene zu stehen kommen würdest (ich weiß, der Vergleich hinkt ein bißchen, aber so hab ich mich immer in etwa an der Steilheit orientiert).
Bei richtig steilen Bergen/ Anhöhen wäre mir das Aufrecht-Sitzen-Bleiben auch schwerpunktmäßig unwohl, weil ich dann ggf. das Gefühl hätte, nach hinten über kippen zu können.... *grübel*
Benutzeravatar
Lottehüh
Sportpferd
Beiträge: 2370
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 11:21

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Lottehüh »

Lisa-Marie hat geschrieben: Mo 28. Okt 2019, 17:17 dass der Oberkörper quasi lotrecht auf den geraden Untergrund fallen sollte,
:staun: :angst: Erstmal zum Gockel geh und das Wort suchen - das fiel mal irgendwann im Mathe-Unterricht, oder? :lol:
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
Benutzeravatar
sacramoso
Einhorn
Beiträge: 5221
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 19:42
Wohnort: München

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von sacramoso »

Ich finde das ist auch vom Grad der Steigung abhängig. Bei leichtem Berg auf gehe ich nicht aus dem Sattel. Wenn´s steiler wird fange ich an zu entlasten und wenn ich richtig Berg auf klettern gehe, dann bin ich im leichten Sitz und entlaste vollständig.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
Reitmaus
Nachwuchspferd
Beiträge: 448
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 19:33

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Reitmaus »

Lisa-Marie hat geschrieben: Mo 28. Okt 2019, 17:17 ...
Bei richtig steilen Bergen/ Anhöhen wäre mir das Aufrecht-Sitzen-Bleiben auch schwerpunktmäßig unwohl, weil ich dann ggf. das Gefühl hätte, nach hinten über kippen zu können.... *grübel*
Ich denke, dass Bequemlichkeitsreiter bei richtigen Steigungen nicht aufrecht (ca im rechten Winkel) zum Pferderücken sitzen, sondern mit dem Hintern im Sattel sich quasi nach vorne beugen, und sich bei richtig steilen Etappen so ungefähr auf den Hals des Pferdes legen (Kehrseite immer noch Sattelkontakt). - Wobei ich mir grad denke, dass Packpferde die Last auch in unveränderter Position auf dem Rücken tragen müssen, und gerade auch auf unwegsamen Gebirgspfaden mit steilen Etappen eingesetzt werden. Hm, ich würd wohl gefühlsmässig auch eher in den leichten Sitz gehen (lebe hier ja im Flachland, und "Steigung" sieht hier etwas anders aus :D ). Welche Variante letztlich effektiver ist, müssten Biomechaniker ausrechnen...
Beate1712

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Beate1712 »

Die Eselbrücke mit dem Lot zum Untergrund ist richtig. Stammt zwar nicht von Fred Ra sondern wird auch FN-technisch und von VS-Spezialisten so empfohlen. Meine Erfahrung sagt, dass es je nach Gangart und "Zweck" des Hügels variabel zu handhaben ist. Am Ende probier ich aus, wie mein Pferd am besten mit aufgewölbtem Rücken den Hang hoch komt.
Benutzeravatar
Sunny77
Einhorn
Beiträge: 6326
Registriert: Fr 20. Sep 2013, 16:42

Re: Bergauf Rücken entlasten

Beitrag von Sunny77 »

Ich habe das mit dem lotrechten Sitzen am Hang auch gelernt (FN vor 30 Jahren). Ich glaube auch, dass viele Reiter unfit sind und deshalb ihren Boppes nicht mehr aus dem Sattel hochkriegen - vor allem, für längere Steigungen. Beim Bergab reiten hat die Sitzposition auf meinem Wanderreiter-Lehrgang im April für heiße Diskussionen gesorgt. Die Lehrgangsleiterin verficht die HDV12, da steht, auch bergab soll man in den leichten Sitz gehen und sich nach vorne beugen. Moderne VS-Reiter und alle anerkannten Reitverbände propagieren aber lotrecht sitzen. Da treffen Welten aufeinander - die "früher war alles besser" Einstellung vs. die "moderne Erkenntnisse anwenden" Einstellung.
Liebe Grüße,
Sunny
Eine unerwartete Reise
Antworten