Kleinkinder und erste Reitversuche

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Abendsonne

Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Abendsonne »

Hallo, schon lange nicht mehr dagewesen.

Meine Reitbeteilligung, die ich nach dem Tod meiner Stute fand (ich berichtete), ist eine total liebe Stute. Glücksgriff, nach anstrengenden Jahren mit einem Ex-Reiningsport-Pferd.

Ich bin froh, sie zu haben, man kann sie gebisslos im Gelände reiten, ohne Sattel, alleine, in allen Gangarten. Kann mich wirklich nicht beschweren! :dance1: :clap:

Unser 2 1/2 jähriger Sohn mag Pferde natürlich auch, ich habe ihn ein paar Mal draufgesetzt und heute ist er im Schritt oben gesessen.
Er hält sich schön fest am Voltigurt, aber eigentlich, was denkt ihr, mit wievielen Jahren kann man das Kind mal einen kurzen Spaziergang lang mit oben sitzen lassen?
Das kommt aufs Kind an, auf dass, wie sie es verstehen mit dem Festhalten usw...
Real denke ich ab 3-4 Jahren, mit 2,5 Jahren vielleicht noch etwas zu früh? Jederzeit können sie auslassen, vielleicht aus Versehen, dann müssen sie nicht gleich runterfallen, aber entspannt als Mutter ist man dann doch nicht...
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Cat_85
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Cat_85 »

Bei uns klappte das ab drei ganz gut. Meine Maus ist jetzt 3 und 8 Monate und trabt schon ein pasr Schritte geführt. :herzi:
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
Reitmaus
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Reitmaus »

Ich würde für einen Spaziergang ein Kind (egal in welchem Alter) überhaupt nicht draufsetzten, sondern höchstens ein paar Runden auf dem Reitplatz oder der Wiese, und dann wäre ich die ganze Zeit mit meiner Aufmerksamkeit beim Kind. Wenn man das öfter macht, wird man am besten merken, wann das Kind sich oben halten kann, wenn es mal loslässt. Das kann man evtl im Laufe der Zeit auch üben, dass das Kind mal eine Hand loslässt, mal beide Hände, u.a. Übungen. Und erst wenn das unter möglichst optimal sicheren Bedingungen (weicher Boden, absolut störfreie Randbedingungen, damit man sich durchgehend voll auf das Kind konzentrieren kann) ziemlich gut klappt, dann wäre der Zeitpunkt, wo man auch mal ausserhalb spazieren gehen kann. Das ist nicht an einem bestimmten Alter festzumachen, aber ich denke, eine gute Methode, um den vertretbaren Zeitpunkt zu finden.
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Cat_85
Einhorn
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Cat_85 »

Reitmaus, ganz richtig. :-d
Das hatte ich jetzt nicht mehr beachtet, dass esum spazieren gehen ging. Wir sind auch noch auf dem Platz.
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
ehem User

Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von ehem User »

Da ich ein besonders breites Pferdeexemplar habe, möchte ich zu bedenken geben, dass das breite Sitzen den Zeitraum schon begrenzt.
Mit 2 Jahren konnte mein Kind noch keine 5min aufs Pferd, ohne dass es ihr unangenehm wurde.
Sie kommt daher auch jetzt mit 4 nur noch mit Sattel auf mein Pferd (auf kleineren, schmaleren Exemplaren aber durchaus auch nur mit Pad und Voltigurt).

Und:
Ein Spaziergang wird auch schnell mal länger als die paar Minuten, die man nur auf dem Platz war.
Ich würde daher mit Spaziergängen der Art 'einmal um den Hof herum' beginnen. ;)
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Zaubermieze
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Zaubermieze »

Ich gehöre dann wohl zur verantwortungslosen Sorte … :tuete: Ich hatte schon mehrmals Kleinkinder von Freundinnen auf meinem Pferd und wir sind immer spazieren gegangen. Die Jüngste war erst 1 1/2 Jahre alt und hat gegen eine halbe Stunde durchgehalten. Wir wollten sie eigentlich viel früher runterholen, aber die Kleine wollte partout nicht vom Pferd, bis wir wieder im Stall waren.

Allerdings waren wir immer zu zweit unterwegs, sodass jemand nebenhergehen und auf das Kind aufpassen konnte, während ich mich auf das Pferd konzentrierte. Ich lasse die Kinder nur mit Sattel drauf, weil mein Pferd auch eher einen breiten Rücken hat. Mit Sattel können sie besser sitzen und sich auch besser festhalten.
Je m'efforcerai de donner le meilleur de moi-même, afin que ces chevaux me jugent bien dans leur gentillesse et que l'harmonie règne par l'entente entre deux êtres vivants.
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Sanojlea
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Sanojlea »

Abendsonne hat geschrieben: Mi 25. Okt 2017, 18:27 Hallo, schon lange nicht mehr dagewesen.

Meine Reitbeteilligung, die ich nach dem Tod meiner Stute fand (ich berichtete), ist eine total liebe Stute. Glücksgriff, nach anstrengenden Jahren mit einem Ex-Reiningsport-Pferd.

Ich bin froh, sie zu haben, man kann sie gebisslos im Gelände reiten, ohne Sattel, alleine, in allen Gangarten. Kann mich wirklich nicht beschweren! :dance1: :clap:

Unser 2 1/2 jähriger Sohn mag Pferde natürlich auch, ich habe ihn ein paar Mal draufgesetzt und heute ist er im Schritt oben gesessen.
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Ich weiß ja dass ich in all diesen Belangen eher sorglos bin. Ähm... Also meine Tochter saß mit 2,5/3 Jahren auf einem Handpferd bei Ausritten und auch nicht nur im Schritt. Beim umkoppeln saß sie damals für bestimmt 2 Stunden auf meiner RB.
Mit spätestens knapp 6 Jahren war sie auch im Galopp auf dem Handpferd. Ich meine aber irgendwie sie wäre es auch deutlich jünger schon einmal gewesen...
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
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Sanojlea
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Sanojlea »

Cat_85 hat geschrieben: Mi 25. Okt 2017, 19:35 Reitmaus, ganz richtig. :-d
Das hatte ich jetzt nicht mehr beachtet, dass esum spazieren gehen ging. Wir sind auch noch auf dem Platz.
Wir hatten niemals einen Platz. Und natürlich haben wir vorher einen Spaziergang gemacht bzw. saß sie mehrmals drauf als ich neben her lief.
Ich muss aber auch sagen dass Lea in diesem Alter super viel verstanden hat für ihr Alter. Ich konnte ihr wirklich Dinge erklären, kindgerecht natürlich. Also z.B. auch dass sie die Hände am Griff lassen muss weil sie nie weiß wann das Pony vielleicht mal erschrickt und einen Hüpfer macht. Außerdem haben wir Tempowechsel natürlich angekündigt und ihr vorher noch mal extra gesagt sie solle sich besonders gut festhalten. Damals hat sie das wirklich super gemacht und konnte auch anderen erklären warum sie das macht.

Manchmal mache ich mir heute mehr Sorgen um sie als damals :shifty: Heute könnte ich ihr das alles sagen und erklären und 5min später würde sie vermutlich tun als wäre es nicht mehr gültig und wenn ich dann schimpfe kommt ein "Aber..." :roll:
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Reitmaus »

Ich finde die Forderung zum "Festhalten" oder sogar zum "besonders gut festhalten" contra-produktiv.

Erstens : wenn ein Pferd echt einen Hüpfer macht, kann sich das Kind nicht so fest halten dass es oben bleibt. Der Schleudereffekt ist einfach zu gross.

Zweitens : die ständige Mahnung zum "festhalten" fördert einen extrem verkrampften Sitz. Und der ist eine "gute" Voraussetzung dafür, dass der Reiter (egal ob junges oder älteres Kind oder Erwachsener) im Falle des Falles noch viel zuverlässiger einen Abgang macht.

Drittens : ihr seid mit Voltigurt unterwegs, und am Voltigurt sitzt man beim Festhalten zwangsweise nach vorne geneigt, was einen entspannten, ausbalancierten Sitz hindert. Beim Voltigieren lernt man auch zuerst, im Grundsitz die Hände loszulassen, und die Griffe sind eigentlich nur zum Festhalten bei den diversen Turnübungen gedacht. - Bei meiner ersten "richtigen" Reitstunde lernte ich, mit einer Hand in den Vorderzwiesel zu fassen und mit der anderen Hand an den Hinterzwiesel, sodass man einigermassen aufrecht sitzt. (Eine Hand locker vorne festhalten kann die Balance anfangs unterstützen. Die andere Hand locker runterhangen lassen.) Mit beiden Händen vorne festhalten hat zwangsläufig eine Katzenbuckelhaltung zur Folge, und das ist eine ganz untaugliche Haltung zum Reitenlernen.

Wie bereits gesagt : ich würde jemand in DER Haltung nur für ganz kurze Einheiten sitzen lassen, und sobald wie möglich freien Sitz fördern, bevor sich da Haltungsfehler verfestigen, oder gar ein vermeidbares Unglück passiert aufgrund falscher Einschätzung der Fliehkräfte beim Hüpfer.

Der "Platz" muss auch kein regelrechter Reitplatz sein, - ein Eckchen mit weichem Untergrund in möglichst störfreier Umgebung reicht da schon.

Noch ein Wort zum Schluss : oft geht es ja trotz allem gut. Aber WENN es schief geht, macht man sich lebenslang die bittersten Vorwürde. In meiner Reitschulzeit (vor fast 50 Jahren) ist keiner mit Helm geritten, - Reitkappe (ohne Kinnriemen) war nur Showdetail für Turniere. Wir sind (als 10-jährige Kinder) oft von den Grosspferden runtergeflogen wegen völlig untauglichem "Unterricht" und völlig untauglichen Pferden (Ständerhaltung ausserhalb der Reitstunden, kein Weidegang, kein Paddock). Wir haben es dennoch überlebt (jedenfalls habe ich nie ein grösseres Unglück miterlebt, was nicht heissen muss, dass nie was passiert war. Nur nicht in der einen Stunde pro Woche, wo ich da war). Aber es gab damals sicher Fälle, wo Ritte im Rollstuhl endeten. Warum sollte man nicht alles tun, um zumindest dem eigenen Kind das zu ersparen?
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Cat_85
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Re: Kleinkinder und erste Reitversuche

Beitrag von Cat_85 »

Bei meiner ersten "richtigen" Reitstunde lernte ich, mit einer Hand in den Vorderzwiesel zu fassen und mit der anderen Hand an den Hinterzwiesel, sodass man einigermassen aufrecht sitzt
Das ist ja ein guter Tipp! Hab ich noch nie gehört. :-d

An sich hast du auch recht mit dem Festhalten. Im Normalfall lassen sie eh los, wenn sie sich sicher fühlen. Man muss da einfach so individuell gucken. Bei kleinen Kindern ist es für mich das wichtige, das jemand nebenher läuft, denn sie merken einfach nicht wenn sie rutschen.
Ich finde den Voltigiergurt trotzdem am besten. Sättel sind für kleine Kinder meist zu groß, da rutschen sie erst recht und Steigbügel sind einfach gefährlich. Bei uns in der Nähe ist erst vor kurzem eine Dreijährige beim geführten Ponyreiten tödlich verunglückt. Das Pony ist durch gegangen und sie blieb im Steigbügel hängen. (Weiß aber nicht, ob sie eine Kappe auf hatte.)
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
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