Zwischen zwei Stühlen

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Riff
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von Riff »

Zum V/A voll bei Kolyma unterschreib!
That's the way the cookie crumbles :keks:
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faraway
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von faraway »

Ebenfalls! Das meinte ich mit einem energischen Vorwärts an den Stand des Pferdes angepasst
Wenn nur die Liebe, die Liebe existiert - so ist Zeit ein absurdes Konzept.
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Frau Vina - Piratin unterm Edelweiß
Zwei Hafinasen - TB 1
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Weibi
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von Weibi »

Sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe. War bisserl im Stress und wollte das in Ruhe beantworten.
Zaubermieze hat geschrieben:Wie kommt denn dein Pony mit der Vorgehensweise der neuen RL klar? Gibt es überhaupt Anzeichen davon, dass er sich wieder komplett widersetzen könnte? Also hast du das Gefühl, die Bedenken deiner bisherigen RL sind berechtigt? Welche Vorgehensweise motiviert dein Pony besser?

Für mich persönlich wäre es, wenns Pony damit klarkommt, ziemlich sicher die zweite Herangehensweise. Ich habe mit der AR unter anderem deswegen abgeschlossen, weil ich den Eindruck hatte, dass alle Energie aus dem Pferd rausgeritten wurde und das nicht zu dem BIld passt, das ich von gutem Reiten habe. Aber das ist auch Geschmackssache.
Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass er in alte Verhaltensweisen zurück fallen könnte. Wir haben einfach eine ganz andere Basis, gehen gemeinsam durch dick und dünn und ich bilde mir ein, ein gutes Feeling für ihn zu haben. Wenn ich das Gefühl hätte, würde ich das dementsprechende aus dem Unterricht aber auch einfach nicht umsetzen. Mein Pony steht an erster Stelle. Mein Pony kommt mit beiden Varianten gut klar, einfach weil beide viel loben und beide sehr klar sind. Beide Dinge schätzt er sehr, genau wie ich :)
Hm ich glaube das habt ihr falsch verstanden. Meine bisherige RL kommt aus der FN, ist dann über die Working Equitation zur AR gekommen und hat sich aus der AR vor etwa zwei Jahren zurück gezogen, nimmt derzeit wieder RU in Richtung Working Equitation. Beide RL setzten ihren Fokus aufs vorwärts, nur meine bisherige RL eben in einer ruhigen, längeren Form und die Kurs-RL in einer kürzeren, zackigeren Version. Genau genommen kommen beide RL ursprünglich aus der FN und haben beide der AR den Rücken gekehrt :D
_Eva hat geschrieben:Ich finde gar nicht dass sich beide Herangehensweisen ausschließen müssen :nix:
Warum nicht locker und ruhig anfangen und exakte, langsame Übergänge und Seitengänge machen, dann Zügel aufnehmen, Arbeitshaltung fordern und prompte Reaktionen. Oder zwischendurch mal wieder ruhig und exakt arbeiten?
Beides hat Vor- und Nachteile, viele RL finde ich leider sehr dogmatisch was "ihren" Weg angeht.
Also einfach Cherry-Picking betreiben und das machen, was bei dir und deinem Pony am besten funktioniert.
Diese Gedanken hatte ich auch schon und ich denke es würde auch funktionieren. Das finde ich in der Reiterwelt auch sehr schade. Wobei ich das Glück habe, mit meiner Fahrtrainerin eine sehr offene Person erwischt zu haben und auch die Kurs-RL ist sehr entspannt. Meine RL ist eher dogmatisch, das stimmt leider.
Chocolate1992 hat geschrieben:Eine Mischung aus beidem erscheint mir in dem Fall ratsam.

Wie _Eva schrieb: Erst nach Methodik deiner RL, zum warm machen ist locker/flockig sicher gut, anschließend 15-20 min. zackig/knackig nach der Methode der Kursleiterin und zum Abschluss noch ein paar Minuten locker/flockig.
Ich ziehe für mich immer aus allen Trainingsmethoden und Ausbildern das beste raus und erarbeite dann das, was am besten zu uns passt.
Darf ich fragen wie du das dann im Unterricht handhabst? Ich nehme für gewöhnlich 1x wöchentlich RU. Und ich finde es da doch etwas komisch, wenn ich dann zu meiner RL sage, du sorry, nett von dir das du da stehst, aber ich reite jetzt mal lieber zackig? :lach: Also klar, überspitzt dargestellt, aber zu diesem Punkt würde es irgendwann kommen... Und mir ist der RU mit den 35€ die halbe Stunde einfach zu teuer, dass ich da betreutes Reiten mache. Weißt du was ich meine?
Belgano hat geschrieben:Ich finde Eva`s Vorschlag gut. Ich selber bin mit meinem ein bisschen in die Falle getappt, die ich in der herangehensweise deiner RL sehe. Meiner wurde früher sehr eng geritten, bekam schnell Stress, stellte dann das Köpfchen schön hin, aber sonst passierte nix. Also dachte ich, ich muss vorallem v-a reiten, bloß nicht zu eng, er könnte ja wieder spannig werden. Ergebnis war leider, dass er ZU locker, ohne positive Körperspannung und auf der Vorhand lief. Bei einem Kurs wurde mir dann deutlich gemacht, dass er es inzwischen nicht nur gut verkraftet, wenn man engeren Zügelkontakt aufbaut, sondern das auch braucht und vieles klappt auf einmal "fast von alleine". Vieles was sich für mich nach all der Zeit erstmal als "zu eng" anfühlt, ist auf Bildern und Videos weit entfernt davon. So kann man sich eben auch täuschen. Natürlich gibt es ausreichend Pausen für ihn, nach den Einheiten im engeren Rahmen.

Meine Idealvorstellung ist, dass ein Pferd sich sowohl auf ruhige, konzentrierte Arbeit, auch mal untertourig einlässt, sich andererseits aber auch flott vorwärts schicken lässt und ein fleißiges Grundtempo von alleine hält. Also weder nur das eine oder das andere.
Da kann ich dir auf jeden Fall Zustimmen. Auch mir ging es so, dass mir das Zügelmaß im Kurs sehr eng vorkam. Tatsächlich lief er mit der Nase aber deutlich vor der senkrechten und auch nicht unzufrieden. Und mir ist im allgemeinen Umgang auch einfach eine Durchlässigkeit wichtig. Ich möchte ruhig, aber auch zackig reiten, genau wie du es sagst. Und ich persönlich glaube nicht, dass ich mit lang und nett und möglichst in Ruhe lassen mein Pony so zu zackigen Bewegungen aus der Hinterhand bekomme. Also es klingt jetzt natürlich irgendwie böse und das meine ich nicht so, ich liebe meinen Dicken vom ganzen Herzen, aber mit nur nett und lieb und in Schönheit sterben kommt man bei ihm selten weiter.
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Weibi
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von Weibi »

Lisa-Marie hat geschrieben:Auch ich finde eine Kombination aus beiden machbar und sinnvoll. Schon alleine das Zügelmaß gibt ihm ja "BEscheid", um was es geht. Du kannst im v/a saubere Übergänge üben, die Korrektheit und das Lockern, mit aufgenommeren Zügeln dann etwas Tempo reinbringen und Schwung.

Auch innerhalb einer Stunde kannst Du so variieren, vielleicht auch mal am kürzeren Zügel anfangen, um Energie reinzubekommen, dann wieder saubere Ausführung im "längeren Modus" abfragen, zum Schluß nochmal Energie?! So wird es IHM vielleicht auch nicht so langweilig.... :shy:

Zustimmen kann ich der Aussage der Trainerin, dass man auch das übt, was man (noch) nicht gut kann, aber eben mit viel Spaß und Freude und vor allem Humor, wenn der totale Murks rauskommt (erinnert mich an die Aussage von SR: Ich soll Elysion oft angaloppieren lassen (er kann (noch?) keinen Galopp), aber einfach variieren, mit welcher Vorbereitung er sich leichter tut UND vor allem mit der Erkenntnis, dass er Fehler machen darf. Auf gar keinen Fall "Streß" reinbringen...) - und so würde ich mir auch aussuchen, auf was Ihr HEUTE Lust habt oder was Du als wichtig heute empfindest und danach gehen.
Vielleicht kannst Du den Unterricht bei Deiner befreundeten RL ja auch auf jede 2. Woche legen, dann ist da vielleicht für Dich weniger Druck.... :nix:
Genau so hätte ich es mir auch gedacht... Die Frage ist halt nur, wie ich das im Unterricht umsetzen kann. Dauerhaft ohne RU werde ich nicht glücklich. Dafür bin ich ein viel zu großer Unterrichtsfan xD
Hi hi, jetzt hätte ich fast wieder "genau so" geschrieben. Also Stress bringe ich bei uns selten rein, da muss schon viel schief laufen, ergo Huf an Kopf oder so. Ansonsten lach ich mich eher kaputt :lach: RU alle zwei Wochen wäre natürlich auch ne Idee. Gott ich hasse es keinen Plan zu haben...
jella hat geschrieben:Tja ... schwierig. Was gefällt dir denn besser??? Wenn ich deine Zeilen richtig deute, findest du den Unterricht bei deiner befreundeten RL besser. Und das wäre, maßgebend, dass dein Pony der gleichen Meinung ist wie du, ausschlaggebend. Den Kurs MUSST du nicht machen.
Ich habe mir das Video ja angeschaut vom Kurs und ich fand den Schritt von Nano jetzt nicht langsam. Er ist halt ein Haflinger u. kein Spanier. Nicht, das Haflinger nicht auch zackig gehen könnten, aber der Ausdruck beim Spanier ist per se schon ein anderer, die haben halt wesentlich mehr Grundenergie!
Ich bin ja auch 2 Jahre akademisch geritten und habe meinem Pferd zuliebe damit aufgehört. Dieses permanente runterdrosseln im Trab führte dazu, dass sie sich immer mehr verspannte. Und irgendwann stand sie auf 2 Beinen ... Ich hab jetzt damit aufgehört u. bin zur klassischen Reiterei zurückgekehrt. Nicht, dass das auch für dich gelten sollte, so meine ich das nicht, will halt nur sagen, dass ich das von dir beschriebene Problem kenne.
Ich freue mich aber sehr über die gelernten Lektionen und die baue ich nach wie vor täglich mit in unsere Dressurstunde ein, weil ich merke, dass ich sie damit sehr gut gymnastiziere.

Ich persönlich kann dir nur raten, deinem GEfühl treu zu bleiben, alles kann nichts muss. Ich sehe es täglich beim klassisch englischen RU, selbst diese Reitlehrer sind sich nicht einig und es kann ziemlich verwirrend sein, wenn man unterschiedliche Angaben bekommt.
Hm ja schwierig. Also bei meiner befreundeten RL weiß ich halt einfach, was wir dank ihr alles erreicht haben. Nano bemüht sich dank ihrer Arbeit und arbeitet gerne mit. Im Kurs ist halt ne andere Anforderung als "mal locker reiten" und da motzt er halt auch mal. Er motzt aber auch im Gelände, wenn ich irgendnen doofen Weg rückwärts gehen will und da breche ich mir auch keinen Zacken aus der Krone. Ich muss auch viel in meinem Leben machen, was ich jetzt nicht sooo super finde und komme auch klar xD
Man darf natürlich kein Pferd mit einem Menschen vergleichen, aber prinzipiell weiß ich schon, was ich ihm zumuten kann und was nicht. Und daran halte ich mich auch. Sowohl beim Kurs als auch im RU.
Und beide RL wollen ihn mehr vorwärts bekommen, keiner von beiden möchte Nano ruhiger im Trab bekommen. Und beide RL sind auch weg von der AR weil sie beide sagen, dass das vorwärts erhalten bleiben muss. Prinzipiell habe ich auch nix gegen guten FN Unterricht. Oder Western Unterricht. Mir ist das Schnuppe, ich bin Freizeitreiter :) FN-Unterricht hatte ich gerade bei unserer Fahrlehrerin und war schwer begeistert.
Riff hat geschrieben:
Zaubermieze hat geschrieben: Ich habe mit der AR unter anderem deswegen abgeschlossen, weil ich den Eindruck hatte, dass alle Energie aus dem Pferd rausgeritten wurde und das nicht zu dem BIld passt, das ich von gutem Reiten habe. Aber das ist auch Geschmackssache.
Ging mir genauso. Wir haben auch beide die Lust und den Spaß am Reiten und Arbeiten verloren und die Energie.

Bei diesem ständigen V/A Reiten bin ich echt vorsichtig. Was manche als V/A bezeichenen ist oft nur auf der VH latschen. Wenn man in der FN schaut, ist ein wirklich korrektes V/A erst am M möglich. Vielleicht auch bei L zu M. Ich will damit nur sagen, dass viele meinen, V/A ist so eine nette Sache, die quasi jeder mal eben so mit seinem Pferd ertarbeiten kann. Kann er nicht. Deswegen würde ich das immer ein bißchen genauer unter die Lupe nehmen. Reitet da wer "nur" mit längeren Zügeln? Oder schwingt das Pferd wirklich im schönen Bogen (kurz gesagt)?

Echtes V/A ist auch extrem anstrengend. Auch da dann die Frage: reiten die wirklich soviel im richtigen V/A? Wie leistet das Pferd das dann?

Okay, OT...

Was für ein Gefühl hast du denn bei deinem Pferd? Was liegt ihm denn mehr? Wenn er Vertrauen in dich und dein Reiten hat, dann dürfte er die Arbeit der WE RL gt aushalten. Das merkt man beim Arbeiten dann auch.

Meiner war auch viel auf Spannung und geritten und manchmal nicht mehr ansprechbar. Das ist mittlerweile so gut wie weg. Er hat verstanden, dass man auch ohne Stress und zuviel Spannung arbeiten kann. Sich nicht aufregen muß. Das kann man erarbeiten.

Für mich klingt die WE gut. aber das ist ein persönliches Ding. AR ist bei mir unten durch und dieses ewige Seitengängegereite von vielen ebenso. Ich will positive Energie, Schwung und Spaß. Kein Rumgekrieche oder Seitengangabmurksen, bis zur Vergasung. Jaaa, sehr übertrieben gesagt, lach.

Schließe mich Jella an: hör auf dein Pferd und auf dein Gefühl! Habe ich auch gemacht und bin gut damit gefahren.
Also ich möchte nicht behaupten, dass Nano nur super schönes, tolles v/a läuft, aber im großen und ganzen schwingt er schön durch und trägt sich selbst. Wir sind garantiert nicht das non plus ultra der Reiterei, sondern eher am unteren Ende angesiedelt, aber nur auf der Vorhand latschen tut er dann doch nicht. Da hätte er sich heute bei der Rinderarbeit auch recht schwer getan xD
Und was hier wirklich falsch angekommen ist, ist, dass wir nicht nach der AR reiten. Beide RL kommen aus der FN, beide RL sind wegen fehlendem Schwung und Vorwärts von der AR weg. Meine RL arbeitet viel mit Stangen, Tempounterschieden, vorwärts im Allgemeinen. Klar, auch mit Seitengängen und meine RL arbeitet auch lieber in den Seitengängen als die Kurs-RL. Aber eben nicht nur und nicht ausschließlich und keine von beiden käme jemals auf die Idee mein Pony im Stand zu lösen.
Wir machen auch kaum Handarbeit oder so etwas, einfach weil ich gerittene Sachen lieber übers Reiten löse. Und ich dafür auch kein Talent habe :lach:
faraway hat geschrieben:Ich habe eine Haflingerdame. Energiesparmodell, wenn man sie lässt. Was wir machen, könnte man als eine Mischung aus deinen beiden Ansätzen bezeichnen, allerdings ist unsere Dressurarbeit nicht AR, sondern spanisch. Und da sehe ich den Knackpunkt. Grundsatz meines RL: Das (junge) Pferd möge erst lernen, dem Reiterkörper zu folgen ohne durch die Zügel gerahmt zu werden. Allerdings nicht im Schleichmodus, sondern energisch im dem Pferd entsprechendem Vorwärts. Erst danach kommt der aufgenommene Zügel dazu, der das Genick fordert, das Pferd zum Kauen bringt wenns das nicht schon tat, und eben die Haltung rahmt. Das Vorwärts bleibt aber erhalten und die Grundlage, zum freien Vorwärts geht er immer zurück, sobald etwas in der versammelteren Haltung klemmt.
Auf die Art und Weise hat sich mein einstiges Schleichtier mit jähzornigen Anwandlungen, wenn man was von ihr wollte, zum Streberlein entwickelt (ok, wahrscheinlich auch, weil uns alle drei Monate der Spanier auf den Hals kommt...) Also, warum nicht kombinieren?

Außerdem würd ich halt nochmal nachdenken, wie genau es zu dem Sauerwerden kam. Vielleicht war es zuviel Druck bei "sinnfreiem" (aus Sicht des Pferdes!) Dressurgereit, während er in der WE ja konkrete Aufgaben bekommt. Da entwickelt meine Frau Goldfell eben auch nochmal anderen Eifer, der sich dann auch in Bereitschaft zu mehr Anstrengung ausdrückt. Oder es war noch ein andere Faktor mit im Busch? Sattel etc, was weiß ich? Oder einfach damals noch zu viel für die holde Jugend?
Hm, bei beiden RL ist das Vorwärts aber gegeben. Meine RL sagt einfach nur, dass sie per se einen weiteren Rahmen bevorzugt und die andere RL eben, dass man diesen auch mal kürzer stecken muss. Von versammeln reden wir hier nicht. Also klar, mal ein paar Tritte zurück nehmen, aber das mache ich im Gelände auch tagtäglich, ohne das mein Pony in Wohnungsnot gerät.
Ne das Geriet von der RL die ihn anfangs in Beritt hatte, war einfach sehr massiv und viel mit Druck. Und die ersten paar Wochen war alles gut, bis Nano eben Kraft entwickelt hat. Und dann hatten wir riegeln in Kombi mit steigen und auf der Stelle bocken. Also das war schon meine Schuld und nicht die des verzogenen Haferschlingers. Der er immer noch ist. Nur merke ich ganz deutlich, dass bei dem Gebiss mit dem die Bereiterin damals geritten ist, sofort der Drang zum aufrollen und eng machen bei ihm ist. Das versuche ich gerade wieder gerade zu biegen, er macht auch schön mit. Aber das saß tief. Lässt man die Zügel bei der Wassertrense durchhängen, rollt er sich auf. Mit andern Gebissen/gebisslos hat er das nicht. Aber gut, bin jetzt auch erst 4x damit geritten, das wird wieder. Aber die Schuld liegt hier klar bei mir. Es hieß halt da muss er durch, der ist jung und testet und tatsächlich war es halt einfach Murks.
Und meine RL hat ihm wieder das Vertrauen in die Reiterhand gegeben. Das werde ich ihr immer hoch anrechnen.
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von Weibi »

kolyma hat geschrieben:Kann eigentlich allen Mitschreibern zustimmen. Zum V/A wollte ich noch sagen - ein V/A ohne positiven Spannungsbogen ist kein V/A. Kein Pferd schafft es rundenlang im V/A den Rücken aufzuwölben. Vor allem wenn das Tempo gedrosselt wird landet das Pferd unweigerlich auf der Vorhand. V/A benötigt ein gut vorwärts laufendes Pferd was fleißig unter den Schwerpunkt fußt - das heißt es besteht nicht nur aus "Kopf runter" und "langem Zügel" - beim V/A muss das Pferd in die Hand rein ziehen - es darf auch seinem Gebäude entsprechend nur so tief kommen, wie es nicht "vorne über" kippt. Das heißt man muss das Pferd vielleicht auch mal vorne begrenzen...

Ich seh so oft ein falsch gerittenes V/A auch in Reitunterrichten. Ich finde regelmäßiges Dehnen und Zügel aus der Hand kauen wichtig - aber nicht Übergänge üben, wo das Pferd nur auf die Vorhand fällt. Das ist nicht sinnig. Übergänge übt man am besten in der Arbeitshaltung und so lange wie du dein Pferd schon reitest sollte es das wirklich können. Von daher gehe ich tendentiell mit der Herangehensweise deiner RL Nr. 2 mit - wobei ich es natürlich nicht ablehne, was deine RL 1 macht - aber ich würde mal schauen, ob das was ihr da macht auch wirklich korrekt ist. Denn so lange V/A zu reiten kann ich mir kaum vorstellen - da macht das Pferd irgendwann schlapp (oder fällt eben komplett auseinander und latscht rundenlang mit hängendem Kopf auf der Vorhand rum.)
Ich merk schon ich hab mich falsch ausgedrückt :( Aber ich weiß auch echt nicht wie ich es anders erklären soll :( Das Tempo ist bei beiden gleich, bei keinem von beiden latscht er untertourig rum. Der Rahmen ist unterschiedlich gewünscht und meine RL findet eine Arbeitshaltung übertrieben gesagt in Westernhaltung gut, also lange Halsung, Spannungsbogen, Genick auf Höhe Widerriet und die Kurs-RL möchte eine Dressur-Arbeitshaltung mit Genick ist höchster Punkt.
Das Vorwärts ist identisch. Meine RL möchte Übergänge ruhig und schön geritten und die Kurs-RL möchte auf eine Hilfe eine prompte Reaktion, egal ob sie erstmal schön war. Hauptsache die Reaktion ist erfolgt, am schön kann man hinterher arbeiten.
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Re: Zwischen zwei Stühlen

Beitrag von Keshia »

Zu etwas ähnlichem hat S.R. mal gesagt: Warum soll ich denn einem jungen Pferd erstmal was falsches beibringen, um ihm danach zu zeigen, wie es richtig geht?

Wenn ich eine Bewegung einübe, dann übe ich die erstmal langsam und richtig und nehme dann Geschwindigkeit dazu, nicht umgekehrt.

:-)
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

Leni Müller sucht das Glück
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