Mentale Losgelassenheit........

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Caro-Lina
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Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Caro-Lina »

und natürlich auch die körperliche Losgelassenheit..........



Wie und wo finde ich die/mache ich das?

*verzweifeltguck*
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Keshia
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Keshia »

Magst du etwas genauer Erklären, aus was für einer Situation heraus du die Losgelassenheit suchst? Geht es um Überwindung von Angst oder Verspannung oder von beidem? Oder geht es ums Abschalten von Alltagsproblemen, die während der Pferdezeit noch im Kopf herumspuken. Oder geht es darum, Kommentare von Außen auszublenden, sich auf sein eigenes Ding zu konzentrieren? Oder ganz was anderes?
Je nachdem ist evtl. ein anderer Ansatz sinnvoll, darum frage ich. :-) Eine pauschale Antwort auf die Frage ist denke ich schwierig.

Was mir als einziges pauschal dazu einfällt:
In welchen Situationen (egal ob mit oder ohne Pferd) kennst du das von dir selbst, daß du mental und Körperlich durchlässig bist? In welchen Situationen fühlst du dich wohl und leistungsfähig? Was macht diese Situationen aus, was für Rahmenbedingungen herrschen? Vielleicht findest du da etwas, was sich übertragen läßt.
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Caro-Lina
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Caro-Lina »

Keshia hat geschrieben:Magst du etwas genauer Erklären, aus was für einer Situation heraus du die Losgelassenheit suchst? Geht es um Überwindung von Angst oder Verspannung oder von beidem? Oder geht es ums Abschalten von Alltagsproblemen, die während der Pferdezeit noch im Kopf herumspuken. Oder geht es darum, Kommentare von Außen auszublenden, sich auf sein eigenes Ding zu konzentrieren? Oder ganz was anderes?
Je nachdem ist evtl. ein anderer Ansatz sinnvoll, darum frage ich. :-) Eine pauschale Antwort auf die Frage ist denke ich schwierig.

Was mir als einziges pauschal dazu einfällt:
In welchen Situationen (egal ob mit oder ohne Pferd) kennst du das von dir selbst, daß du mental und Körperlich durchlässig bist? In welchen Situationen fühlst du dich wohl und leistungsfähig? Was macht diese Situationen aus, was für Rahmenbedingungen herrschen? Vielleicht findest du da etwas, was sich übertragen läßt.

Hm..........eigentlich alles. Hast Du gut erkannt/beschrieben. Angst, Verspannung und das Abschalten.

Ich habe das Gefühl, als wenn ich die ABSOLUTE Ruhe brauche im Stall/beim Reiten. Lässt sich natürlich kaum bewerkstelligen. Aber auch wenn die nicht gegeben ist, müsste ich doch/sollte ich doch losgelassen sein.

Körperlich durchlässig bin ICH, wenn mir warm ist und nix wehtut...........

Mental, wenn ich Urlaub habe und Zeit Zeit Zeit, im Stall zu sein, mich mit dem Pferd zu beschäftigen.


Puh.........echt schwer zu erklären....... :oops:
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Keshia
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Keshia »

Ja, schwer zu erklären, das kenne ich. :-) Ich glaube, es ist auch wirklich schwer, aus der Entfernung da den richtigen "Knopf" zu finden, wenn du weißt, was ich meine. Denn es ist schon auch eine sehr individuelle Sache, warum man verkrampft, wovor man Angst hat, warum man nicht abschalten kann, etc.

Ein wenig etwas dazu, was vielleicht generell anwendbar ist. Es sind Fragen, die du dir selber stellen kannst.

1) Mit welchem Ziel gehst du ans Pferd/reitest du? Sind das deine Ziele oder Ziele von anderen? Meinst du, diese Ziele sind für dich und fürs Pferd angemessen und erreichbar oder steckst du sie, weil du denkst, daß andere sie für angemessen halten oder das von dir erwarten?

2) Wenn du reitest (denn es ging dir ums Reiten, richtig?), ist dir dann warm, tut dir nichts weh? (Siehe körperliche Durchlässigkeit.) Oder gibt es noch anderes, was die Durchlässigkeit stört? Das mentale?

3) Achte mal bewußt auf den Zeitpunkt, ab wann eine Blockade kommt. Ist das in einer Gangart häufiger als in einer anderen? Sind es bestimmte Übungen? Sind es Verhaltensweisen deines Ponys?

4) Hast du genug Zeit, wenn du mit Tarzan was machst? Machst du das, was du machst, für dich und ihn oder für andere?

Du hast geschrieben, daß du glaubst, eigentlich absolute Ruhe im Stall zu brauchen. Was genau stört dich da? Ist es der Traktor, der vorbei fährt oder sind es Zuschauer oder andere Reiter in der Halle? Eventuell findest du auch hier den Punkt, den du ändern kannst oder ausblenden kannst.

Ein kleines Beispiel:

Letzes Jahr entschied Leni im Roundpen irgendwann, es sei jetzt irgendwie alles genug, sie wolle lieber zum Gras und im Kreis laufen ist eh doof. Sie versuchte, über das Roundpentor zu springen und zerstörte es dabei.
In Folge hatte ich erstmal etwas Muffensausen, wenn ich mit Leni in den Roundpen ging. Da konnte ich auch mental nicht loslassen, bzw. hab ich jetzt noch manchmal das Bild im Kopf, wie sie gegen das Tor gedonnert ist. Es war nichts schlimmes passiert, aber ne Wiederholung dessen brauch ich nicht.

Wenn ich nun obige Punkte mal durchgehe: Mein Ziel war ursprünglich, daß ich Leni auch mal durchtraben lasse. Das Ziel war insofern für Leni unangemessen, da sie a) im Kreis laufen ohne viele Wechsel und Vatiationen total äztend findet und b) ihr das Traben jetzt lange Zeit weh tat, was ich damals noch nicht wußte. Also hab ich mein Ziel geändert in "Wir machen Schönes im Roundpen, und jedes Mal trabst du kurz im Kreis, danach ist Pause." Wir blieben damit ziemlich gut in der Komfortzone, die aber nach und nach ausgedeht wurde. Hierbei hab ich zwar darauf geachtet, was das Pony mir anzeigt, wie es mir geht, hab aber zu allererst auf mich geachtet, daß es mir dabei gut geht. Kommentare von außen kamen zum Glück wenig, aber wenn, dann mußten die eben ausgeblendet werden. :nix:

Zeitpunkt der Blockade: eindeutig beim längeren Traben. Also hab ich mit wenig angefangen und langsam verlängert. Das Ziel war nicht mehr das Durchtraben sondern ein Traben solange ich und Leni locker dabei sind.

Wenn ich genau daran arbeiten wollte, habe ich drauf geachtet, daß es mir gut geht und wenig bis niemand am Stall ist. ;-) Brauche auch eher meine Ruhe. Ansonsten hab ich eben andere Dinge gemacht, bei denen ich mich sicherer fühlte. Und wenn ich daran gearbeitet habe, dann mit voller Aufmerksamkeit. Wenn ich gemerkt habe, daß mir anderes im Kopf herumspukt (aufgrund der Kürze der Zeit war das aber so gut wie nie der Fall), hab ich aufgehört. Hier ist meiner Meinung nach weniger oft mehr. Kurz, intensiv, und bei Erfolg sofort aufhören.

Aber das war meine Methode, die funktioniert wahrscheinlich nicht einfach bei jedem, weil jeder anders ist. Darum meine Fragen dahingehend, was DU brauchst, damit es dir gut geht beim Reiten.

Noch ein Beispiel:
Als ich damals anfing Smartie zu mieten, war er erstmal recht unter Strom beim Reiten. Er stand vorher 3 Jahre nur auf der Koppel und war irgendwie auf der Hut. Für mich als damals eher ängstilchen Reiter, was Gelände angeht, war das wenig vertraueneinflößend. :mrgreen:
Also ging ich die ersten Male ausschließlich im Schritt mit nur wenig Trab mit ihm raus. Ansonsten gabs Bodenarbeit. Ich glaub, wir sind erst nach nem Monat oder länger das erste Mal galoppiert.
Dann hab ich mit ihm geübt, daß er auch in der Halle traben und galoppieren kann. Er kannte bisher nur geradeaus im Gelände, daher war das echt ein Problem. Zunächst kam der volle Frust, und bei Frust verspanne ich auch total. Bis ich dann kapiert hab, daß ich einfach zu viel verlange. Ab da sind wir die langen Seiten getrabt, vor der Kurve in den Schritt, kurze Seite Schritt, dann wieder Trab nach der Kurve. Bis Smartie sich auch mal traute, eine Kurve zu traben (sonst ist er IMMER in der Kurve in den Galopp über gegangen). Mit dem Galopp später dann ähnlich, bis wir Zirkel galoppieren konnten.
Dann kam ne Zeit, als ich ihn linksrum nicht richtig reiten konnte, weil er komplett auf die innere Schulter fiel, ich schief saß, verkrampfte, sauer wurde, ungerecht wurde.
Ich hab mir dann selbst nen Monat Reitverbot in der Halle verordnet. :shy: Und nach der Pause hab ich nochmal von vorne angefangen und hatte das Ziel: Ich höre auf, bevor ich sauer werde und höre auf, sobald ein kleiner Fortschritt da war.


Lange Rede, kurzer Sinn. Eine Methode, die Losgelassenheit bei sich selber zu bekommen oder zu erhalten, ist die, daß man aufhört, bevor man verkrampft. Das heißt, ich gehe nicht mit dem Ziel in die Halle, jetzt ne Stunde zu reiten sondern mit dem Ziel, genau so lange zu reiten, wie es sich für mich noch gut anfühlt. Bis ich genug Selbstvertrauen habe, mich an schwierigeres zu wagen. Oder bis ich mich länger konzentrieren kann oder besser alles andere ausblenden kann, was immer auch für die Blockaden zuständig ist. Das Ziel ist, das Reiten absolut positiv zu verknüpfen und den Frust mal weg zu lassen.
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Lisa-Marie

Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Lisa-Marie »

Das hast Du total schön beschrieben, Keshia, da nehm ich mir auch gleich ein bißchen was mit in die nächste "Hallenstunde".
:danke:
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Caro-Lina »

Lisa-Marie hat geschrieben:Das hast Du total schön beschrieben, Keshia, da nehm ich mir auch gleich ein bißchen was mit in die nächste "Hallenstunde".
:danke:

Ja, das finde ich auch!

Es ist immer irgendwie eine "Mischung" zwischen allem.

Irgendwie muss ich selber noch cooler/ausgeglichener sein/werden *denk*
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Caro-Lina »

Also heute war ich alleine im Stall, mir war fast warm, ich war fast entspannt.

Aber ich kann/konnte nicht festmachen, woran es liegt und/oder ob es gut ist oder nicht..............


Oh man............hoffnungsloser Fall!! :(
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von tara »

Caro-Lina hat geschrieben: Aber ich kann/konnte nicht festmachen, woran es liegt und/oder ob es gut ist oder nicht..............
woran WAS liegt?
Ist etwas vorgefallen? Schiefgelaufen?

Ich weiß, ist vielleicht alles schwer zu beschreiben, aber wenn DU nicht sagen kannst, was gut und was weniger gut ist, wie sollen wir das können?
Liebe Grüße
tara
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Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
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ehem User

Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von ehem User »

So ein Quatsch - nur weil ein Schritt von A in Richtung B nicht ausgereicht hat.
Um ein Ziel zu erreichen, muss man halt ein bisschen laufen. ;)

Urlaub bzw. 'viel Zeit haben' ist nicht ständig möglich, deswegen ist es sinnvoll, Strategien zu finden, um sich selbst 'herunterzufahren', wenn man am Stall ist, um diese innere Gelassenheit zu bekommen, die man in anderen Situationen vielleicht wie von selbst hätte.

Beobachte doch erstmal nur, darüber kannst du herausfinden, was dich wie (stark) belastet oder stresst und auch, mit welchen Erwartungen oder Zielen du in welchem Gemütszustand noch ans Pferd gehen kannst.
Wenn du weißt, nach bestimmten Situationen artet alles, was über Spazierengehen oder ausgiebig Putzen und vielleicht Massieren hinausgeht, in Frust und Konflikt aus, dann gehst du in Zukunft an solchen Tagen eben nur spazieren oder massierst.
Und was heißt 'nur' - keinem von euch beiden wird es damit schlecht gehen.

Du kannst außerdem die Fahrt zum Pferd nutzen, um bei dir selbst 'aufzuräumen' und andere Belastungen hinter dir zu lassen. Wie du das machst, musst du wohl auch selbst herausfinden - da kann Musik helfen, eine andere Fahrweise (je nachdem, wie man üblicherweise fährt :lol: ), bewusst mentale Bilder oder Szenarien hervorrufen, die beruhigen oder positiv belegt sind...

Vielleicht hilft es dir, eher mit 'Ich beobachte mal und probiere dieses und jenes und finde heraus, was mir hilft' an die Sache heranzugehen, anstatt dich zu ärgern, weil es wieder nicht geklappt hat.
:-)
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Keshia
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Re: Mentale Losgelassenheit........

Beitrag von Keshia »

:-n *unterschreib*

Die Pferde bringen uns damit auch Geduld mit uns selbst bei. :frech:
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