Die Ausbildungsskala...

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ehem User

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von ehem User »

Man kann ja auch nicht unbedingt in allen Bereichen 100%ig investieren.
Ist halt schwierig, wenn man dabei aber ein anderes Lebewesen benutzt.
Aber jetzt schweif ich echt ab...

Falscher Thread, aber gern geschehen :frech:
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Sheitana
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Sheitana »

Fionnlagh hat geschrieben: Do 20. Jul 2017, 13:56 Ich denke, das ist halt wie überall im Leben: es gibt die, die sich anstrengen, an sich arbeiten und wirklich was erreichen wollen. Und es gibt die andere Kategorie :nix: .
:gut:
Beate1712

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Beate1712 »

Genau. Und da steht man dann als Lehrer ziemlich zwischen Baum und Borke. Denn in der "anderen Kategorie " gibts dann auch noch die Unterteilung in die, die nicht wollen und die, die wollen, aber nicht können. ;-)
Die einen von den anderen zu unterscheiden geht noch recht schnell. Alle die wollen, aber nicht können, sind die angenehme, dankbare Fraktion. Sicher werden sie nie so weit kommen, wie talentiertere Reiter. Aber man kann ihnen Spass an dem vermitteln, was sie tun. Auch wenns nicht perfekt ist. Denn diese Pferdebesitzer haben auch gar keinen Anspruch an Perfektion. Sie freuen sich öfter und mehr über die kleinen Erfolge.
Die , die unterbewusst gar nicht wollen, sind die schwierigsten Kandidaten. Ich habe in inzwischen 9 Jahren Trainertätigkeit insgesamt 3 Leute abgegeben. Man kann nicht motiviert arbeiten mit Leuten, die selten das positive sehen und/oder ihre Hausaufgaben nicht machen, dafür auch immer einen Grund haben, und/oder ihr Pferd nicht von innen heraus lieben und /oder aus Imagegründen ein Pferd haben...... etc. pp.
Als Trainer kommt man dann in einen ziemlichen Gewissenskonflikt. Im Hinterkopf bleibt immer : "Aber in der Stunde, in der du daneben stehst, ist wenigstens das Pferd zufrieden........."
Doch auf Dauer sind solche Leute für einen Trainer belastend und demotivierend. Darunter leiden dann wieder die anderen Schüler, weil man sowas eben nicht auf Knopfdruck jederzeit wieder abschalten kann. Und deshalb warte ich heute nicht mehr sehr lange ab, wenn ich feststelle, dass das nicht passt.

Zum Thema "eigenen Weg finden" : Bei mir hat es 5 Jahre und viel probieren gebraucht, bis ich das gefunden hat, was zu mir und meinen Pferden passt. Vor allem aber zu mir. Denn man muss authentisch sein können, bei dem, was man tut. Dann klappt es in den meisten Fällen auch mit den Pferden. Der Bauch und das Herz müssen "heiß" sein, auf die jeweilige Arbeit, sie muss Spass machen und vor allem muss sie einen kreativ werden lassen. Dann ist es für mich richtig. Alles dogmatisch nach Schema F vorgekaut bekommen verhindert Selbstlernerfahrung. Bei Menschen genau wie bei Pferden. Deshalb ist für mich auch sie Skala immer abwandelbar. Nicht vom Prinzip, aber von der Reihenfolge.
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sacramoso
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von sacramoso »

Beate1712 hat geschrieben: Fr 21. Jul 2017, 09:00 ... Sicher werden sie nie so weit kommen, wie talentiertere Reiter. ...

Stellt sich jetzt die Frage wie sich ein talentierter Reiter definiert :kratz:
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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Sheitana
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Sheitana »

sacramoso hat geschrieben: Fr 21. Jul 2017, 12:26
Beate1712 hat geschrieben: Fr 21. Jul 2017, 09:00 ... Sicher werden sie nie so weit kommen, wie talentiertere Reiter. ...

Stellt sich jetzt die Frage wie sich ein talentierter Reiter definiert :kratz:
Meiner Meinung ist ein talentierter Reiter der, der entweder von sich aus schon einen guten Sitz und ein gutes Körpergefühl hat, oder aber das, was der RL ihm sagt körperlich auch umsetzen kann.
Manches kann man sicherlich durch viel Körpertraining lernen. Anweisungen direkt auf den Körper zu übertragen können die Wenigsten nicht talentieren Reiter und ich finde das ist auch nur schwer zu erlernen.
Und es gibt Menschen, die haben so wenig Körpergefühl, dass sie immer wie ein nasser Sack auf dem Pferd sitzen werden.
Das muss nicht unbedingt schlimm sein, nur vermutlich wären andere Wege dann besser geeignet, als sich aufs Pferd zu setzen :shy:
Beate1712

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Beate1712 »

Genau so definier ich das auch.
Beispiel aus der Praxis: Ein talentierter Reiter nimmt zum Beispiel sofort die rechte Hand 3cm höher, wenn ich sage " Die rechte Hand bitte ein kleines Stück anheben. ;-)
Ein weniger talentierter Reiter hört mich erst beim 3. Mal , reagiert beim 4. und zieht dann die LINKE Hand heftigst nach oben. ;-)

Die eigene Körperwahrnehmung und Fähigkeit selbigen bewusst zu steuern ist bei manchen gut und bei vielen weniger gut ausgeprägt.
Dazu kommt dann, dass mehr oder weniger schnelle Erlernen der nötigen Reflexe. Also durch möglichst wenige Wiederholungen aus durchdachten motorischen Vorgängen einen Reflex zu machen. Das, was ein RL meint, wenn er sagt, du musst schon reagieren, bevor das Pferd was gemacht hat. ;-)
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sacramoso
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von sacramoso »

Um wieder auf die Ausbildungsskala zurückzukommen:
Wie seht ihr das im "Alltagsbetrieb" mit der Versammlung?
Also klar hohes Ziel der Reitkunst ist das Pferd in Versammlung zu reiten. Aber das ist ja dann doch selbst wenn man das kann eine eher temporäre Geschichte. Und zB. auf einem 2 stündigen Ausritt wird wohl niemand das Pferd die ganze Zeit Versammelt reiten, oder?
Und wie viel Zeit einer Dressureinheit verbringt man wirklich in Versammlung?
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Schnucke
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Schnucke »

Wenig.....
ich reite jede Einheit im Aufbau der SdA. Also 20 Minuten Schritt (teils an der Hand) dann 10-20 Minuten locker Traben (im größeren Rahmen) dabei hab ich die ersten drei Punkte. Als nächstes reite ich vermehrt auf kleineren gebogenen Linien, hole mir das Pferd etwas mehr zusammen und möchte etwas mehr fleiß, reite auch mal ein paar Tritte SH,Übertreten ect., paßt das, gehe ich über zu den Übergängen und Tempiunterschieden. Arbeite also an den nächsten drei Punkten, wobei ich sobald einer der ersten drei Punkte verloren geht, diesen wieder erarbeiten muß. Arbeitsphase reit ich meist zwischen 10 und 20 Minuten, richtig versammelt geritten sind da meist keine 5 Minuten, die Erarbeizungszeit ist natürlich länger.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Riff
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Riff »

Mache es ähnlich wie Schnuppe. Nur mit Galopp im leichten Sitz in der Aufwärmphase.
Dann kommen immer mehr gebogene Linien dazu, SW und SH, KH und ähnliches. Nur wenig davon im Schritt, das meiste im Trab. Möglichst viel Abwechslung. Dann auch Galopp.
Versammlung haben wir max. 5 min am Stück, aber immer wieder mal kurz. Wenn er was gut macht, wird er immer gleich rausgelassen und dann wieder geholt, macht was gut, wird wieder raus gelassen. Usw.
Es gibt ja auch leichte Versammlung und starke Versammlung. Starke reite ich nur sehr kurz. Das kostet schon richtig Kraft.
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Schnucke
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Schnucke »

;) Riff Galopp hab ich vergessen, der gehört bei usn aber inzwischen auch dazu und auch im leichten Sitz.
Und jap immer wieder nach vorne "entlassen" wenn was gut ist. Und keine "Übung" mehr als drei Durchgänge je Hand, (1x abfragen, 2.x überprüfung ob Zufall, 3.x Verbesserung)
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