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Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Fr 3. Jan 2020, 23:36
von Memüsi
Wir haben bis jetzt 3mal mit der Elektrofräse den Boden aufgelockert und einmal dabei die Hackschnitzel mit eingearbeitet. Der Kompost braucht grobes Material das ist wie Futter.
Damit das funktioniert braucht es
-Organisches Material
-Wärme
-Sauerstoff
-Feuchtigkeit
Man nimmt ja mit den den Bollen immer etwas Material mit raus daher haben wir nun nochmal aufgefüllt damit er wenn er sich gesetzt hat mindestens 30 cm Höhe hat, braucht es um im Winter nicht auszukühlen.
Der Boden kann ewig im Stall bleiben wenn man ihn immer wieder füttert damit der Rottevorgang anhält. Arbeitet man kein Material ein ist der Rottevorgang irgendwannn beendet und es funktioniert nicht mehr.
Unser Kompost ist sehr grob daher verdichtet er nicht so schnell, umso feiner er ist umso öfter muss man umgraben damit Sauerstoff dran kommt und er nicht zu hart wird.
Im Sommer haben wir nicht aufgelockert nur immer wieder mal gewässert, so bleibt die Feuchtigkeit besser im Boden.
Sägemehl ist mir zu fein daher nehmen wir Hackschnitzel. Man kann bis zu 1/3 organisches Material drunter mischen. Wir werden ab diesem Jahr vom Nachbar Landwirt 2x Jährlich Hackschnitzel bekommen und diese im Frühjahr und Spätherbst einarbeiten damit wir nicht extra zum Kompostwerk fahren müssen.
Pippistellen lockere ich auf und vermische es mit trockenem Material oder harcke es am Rand ein da ist es eher zu trocken.
An den Plätzen wo Sie bevorzugt stehen und liegen werden wir nun aber etwas öfter umgraben um es leichter zu haben der unterschied beim bearbeiten war schon groß :puh:

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 16:15
von Fionnlagh
Ich war einmal in einem Stall, in dem es das gab und habe mir geschworen: nie wieder!
Ich kann nicht genau sagen, was bei uns schief gegangen ist, weil, wie man auch hier lesen kann, scheint es ja einige zu geben, bei denen es funktioniert. Bei uns hat es nicht funktioniert :nix: . Die Pferde (5 Stück) haben praktisch nur mehr da rein gepinkelt und das ganze wurde innerhalb kürzester Zeit ekelig :oerks: . Mein Großer ist richtig krank davon geworden! Er hatte an 3 von 4 Hufen riesige Abszesse (gut, dafür ist er anfällig), die Strähle sind ihm praktisch davon gefault, und wir hatten zum ersten (und bisher einzigen) Mal Mauke und Phlegmone an beiden Vorderbeinen.

Das hat sich bei uns auch unglaublich schnell verdichtet, der Urin ist nicht versickert. Man hätte täglich mit einer Fräse auflockern müssen, das war aber Schwerstarbeit und die nassen Stellen hätte man wahrscheinlich täglich ausstechen müssen, aber das Zeug wurde richtig schwer, wenn es nass war. Die Sache war extrem pflegeaufwendig. Ich nehme an, wenn man gewollt hätte, hätte man mit diesen Maßnahmen den Boden ganz gut halten können, aber den SBs damals war das zu aufwendig :nix: .

Ah ja, und wenn es trocken ist, dann staubt das tatsächlich ziemlich. Also für lungenempfindliche Pferde auch nur bedingt geeignet. Müsste man dann halt wässern, aber das ist ja auch wieder ziemlich aufwendig. Mit der Gießkanne wären wir damals alt geworden :lol: .

Also meiner Erfahrung nach ziemlich aufwendig in der Pflege. Ich schätze, das ist was, was man einfach ausprobieren muss. Bei manchen klappt es ja. Hängt vermutlich vom Material, der Anzahl der Pferde, der eigenen körperlichen Belastbarkeit und der Gesundheit der Pferde ab... :kratz:

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:26
von WaldSuse
So, wie du es beschreibst, war die Höhe der Einstreu zu gering. In dem Stall direkt am See, wo wir drei Jahre waren, haben die Besi auch gespart und es war dann auch genauso wie du beschrieben hast. Wenn man das richtig macht, kommen diese Probleme nicht vor.

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 21:23
von Sky4ever
In dem Aktivstall, wo mein Pony seit über zwei Jahren wohnt, ist in den Liegehallen auch Grünkompost. Bei uns funktioniert es gut. Die Flächen werden von den Pferden gut angenommen, unter anderem zum Pinkeln, aber auch zum Liegen und Toben. Nass ist der Boden nicht. Und es riecht auch definitiv überhaupt nicht nach Ammoniak.
Im Sommer kann es staubig werden, aber bei uns wird in den Sommermonaten jeden zweiten Tag ein Rasensprinkler angeschlossen, wenn die Vierbeiner auf Weide sind. Damit wird der Boden leicht befeuchtet und damit staubfrei gehalten.

Der Grünkompost ist ca. 30 cm hoch eingestreut. Hin und wieder (bisher zweimal, glaube ich) wird neuer Kompost oben drauf gestreut. Der Boden wird nicht aufgelockert, sondern bildet eine relativ feste Schicht (weich genug, um als Liegefläche gerne angenommen zu werden, aber schon so hart, dass die Hufe nicht einsinken). Unseren SB wurde gesagt, dass der Sauerstoff, der durch das Auflockern eingearbeitet würde, den Zersetzungsprozess stören würde. :nix:

Ich bin immer wieder begeistert von dieser Art Einstreu. :-)

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 09:51
von Fionnlagh
WaldSuse hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 19:26 So, wie du es beschreibst, war die Höhe der Einstreu zu gering.
Kann schon sein, ich weiß es nicht :nix: .
Wir hatten schon so 30-40 cm drin. Aber ob der Urin besser versickert wäre, wenn es noch höher gewesen wär, glaub ich nicht. Vielleicht lag es einfach auch an unseren Pferden. Mein 700kg Koloss und der Noriker der SBs war damals bei 800 kg - die verdichten jeden Boden vermutlich :mrgreen:

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 10:35
von Gentiana
...also bei uns funktioniert das auch ganz gut :nix:

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 10:44
von A.Z.
Bei uns wurden jetzt Sägespäne übergestreut, seitdem scheinen die Pferde das wieder zu mögen. Meiner hat regelmäßig Späne im Schweif, ich gehe also davon aus, dass er sich da rein legt und auch gestern kamen aus dem Unterstand Geräusche, es waren also Pferde drin.

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 11:29
von Schnucke
Also ich hab das an Lauras Exstall selber gesehen und es war wirklich richtig übel. Nachdem es davor mit anderer Einstreu aber nicht annähernd so siffig war denke ich lag es nicht daran, daß nicht genug abgemistet wurde.

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: So 12. Jan 2020, 22:45
von hottemaxi
So, danke ihr Lieben für Eure Erfahrungsberichte. Da wir leider keine Fräse haben um den Boden regelmäßig umzufräsen, haben wir uns jetzt dagegen entschieden. Die Komposteinstreu scheint ja doch so einiges an Pflege zu benötigen...

Wir haben jetzt die Box komplett ausgeräumt und erneut mit Miscanthus-Pellets neu eingestreut. Mal gucken, wie lange das diesmal hält.

Re: Grünkompost/ Waldboden als Einstreu

Verfasst: Di 25. Aug 2020, 21:23
von Cate
Ich hol das noch mal hoch, wie sind denn jetzt, ein dreiviertel Jahr später, die Erfahrungen mit Waldboden vs. Miscanthus vs. Grünkompost?
Die Einstreuzeit nähert sich, und wir überlegen ob wir statt des Kurzstrohs wie im vergangenen Winter etwas anderes nehmen.... :-e
Das Stroh war zwar ziemlich günstig im Vergleich, aber eine Strohmatratze macht ja doch recht viel Arbeit, vor allem beim Ausmisten alle paar Wochen :shifty: