Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Moderator: Sheitana

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charmel
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

:verlegen: Danke, ich reiche das an den Erbauer weiter. :mrgreen:

Ein eigener Hof ist definitiv eine tolle Sache. :sigh:
Nur nicht morgens um halb sechs, dann nervt er total. :redeye:
Zumindest wenn man noch mit dem Auto fahren muss, um dorthin zu kommen.
Die Fahrerei ist so überhaupt nicht meins.
Ich freu mich schon darauf, nur noch über den Hof flitzen zu müssen. :lol:

Einstreu / Mistmenge
Im Februar 2016 sind wir von Stroheinstreu auf Grünkompost umgestiegen.
Und wir haben es noch nicht bereut - wenn wir das erste mal den Kompost wechseln müssen, bestimmt aber. :mrgreen:
Trotz des raschen Verdichtung, nehmen die Pferde die Fläche auch zum Liegen gut an.
In der Insektenhochzeit und bei Regen (Wind oder Frost :roll: ) findet man auch morgens kaum einen Kothaufen auf dem Paddock.
Allgemein scheinen die Pferde im Winter lieber im Sand und im Sommer im Stall zu schlafen.
Oder sie wandern nachts freudig umher und lösen sich nur überwiegend im Stall. :nix:

Leider urinieren die Pferde auch in den Stall.
Der Großteil des Urins zieht innerhalb von zwei bis drei Stunden in den Kompost ein.
Bis die Stelle vollständig getrocknet ist, dauert es 12 bis 24 Stunden – je nach Witterung.
Matschig oder eklig ist es nur in den ersten Minuten. Einen unangenehmen Geruch können wir nach sechs Monaten noch nicht feststellen.

Vor dem Winter wollen wir den Kompost austauschen und bei der neuen Einstreu der Verdichtung etwas mehr entgegenwirken.

Die Mistmenge hat sich deutlich reduziert.
Demnächst wird Mist gefahren, dann häufen wir den Misthaufen das erste Mal seit der Umstellung neu an.
Ich bin schon gespannt, wie klein der Haufen in Zukunft sein wird.

Und natürlich finden die vier Hofkatzen den Stall auch ganz toll. :roll:
Aber so halten sie, so hoffe ich, wenigstens das Heulager sauber.

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Viele Grüße :-)
Melanie
Gentiana
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Gentiana »

...wieder sehr interessant :-n
Ich freue mich auf weitere Berichte....
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charmel
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

Danke, ich gebe mir Mühe. ;)
Deinen Wunsch kann ich auch schon erfüllen...

Weidezeit
Über den April haben wir die Pferde langsam an 2 Stunden Weide mit Maulkorb gewöhnt.
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Seit Juni haben wir auf 3 Stunden erhöht.
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Manchmal lassen wir die Pferde auch ohne Maulkorb raus und reduzieren die Zeit.
Ab Juli nahm der Grasbewuchs sichtlich ab.
Momentan steht im hinteren Bereich noch recht viel; vorne ist das Altgras weg.
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Nach der Heuernte auf der vorderen Weide, durften sie vier Tage auf diese und den Zaun frei fressen.
Natürlich wurde die Fläche auch ausgiebig genutzt.
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Den Maulkorb lassen sich alle Pferde geduldig anziehen, dann gehts los zum Weidetor.
Mit ein wenig Nachdruck nehmen die Pferde den Trail um die Weide, während man genügend Zeit hat, dass Tor zu öffnen.

Seit ein paar Wochen hatten wir den Paddock abgeteilt, bevor es auf die Weide ging.
Davor hatte man entweder einen Torgriff links und rechts in der Hand und sprang aus dem Stand 4 Meter zur Seite oder man musste jedes Pferd einzelnd an die Hand nehmen. Das ging nach etwas Gewöhnung und Erziehung auch, war aber immer noch aufwändig.

Jetzt konnten wir die Route um den Trail festigen und die Pferde haben ihre tägliche Galoppstrecke...
zumindest aber ein paar Meter im gemütlichen Trab. Eine kopflose Raserei ist es zum Glück nicht.
Großer Vorteil auch für mich...ich habe genügend Zeit, mit der Kamera in Position zu gehen. :teehee:

Das ist das schöne am eigenen Stall. Man hat ständig die Kommunikation mit den Tieren und lernt immer dazu.
Feste Abläufe lassen sich in wenigen Tagen etablieren und sie machen es für Mensch&Pferd einfach und stressfreier.
Viele Grüße :-)
Melanie
Gentiana
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Gentiana »

Laaange nichts mehr gelesen von euch :langweilig:
Habt ihr den Kompost ausgetauscht ?
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charmel
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

:flag: Ja, ich glänze nicht gerade durch regelmäßige Beiträge.
Für den Winter habe ich mir das allerdings vorgenommen.

Den Kompost wollen wir im Frühjahr austauschen.
Bis jetzt funktioniert das immer noch sehr gut.
Im Stall riecht es nach nichts. ( Besonders freut das Schuhe und Hosenbeine :-D )
Es wird mit der Zeit natürlich fest, Erdboden eben, die Pferde stört das aber weniger.

Bald habe ich wieder einen PC zur Verfügung, dann folgen neue Berichte. :schreiben:
Viele Grüße :-)
Melanie
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

Trail

Im letzten Winter haben wir den Trail von November bis März abgesperrt.
Gerade die Übergänge vom Sand zum Naturboden waren tiefer vermatscht.
Richtiger Grasbewuchs ist danach nicht mehr aufgekommen.
In diesem Herbst wurde der Boden im Trail durchgefräst.
Bisher können wir den Trail offen lassen; der Naturboden ist oberflächlich matschig aber nicht tief.

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Der Trail im Januar 2016.

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Der Trail im Frühjahr. Etwas Gras kommt wieder durch; allgemein sehr uneben.

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Der gefräste Trail nachdem ihn die Pferde wieder fest getreten haben.
Viele Grüße :-)
Melanie
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Steinbrecher und Recyclingmaterial

Beitrag von charmel »

Die Eigentümer einer langen Auffahrt wissen, dass es immer etwas auszubessern gibt.
Die Eigentümer eines Sanierungsobjektes wissen, dass sie jede Menge Ziegelsteine anhäufen werden.
Ist man als Eigentümer von beiden Fällen betroffen, kauft man sich einen Steinbrecher. :breitgrins2:

Anscheinend gibt es kleinere Brecher nur in China zu kaufen.
Die Kommunikation mit den Verkäufern war mitunter beschwerlich und die Zollabwicklung ebenso.
Doch schließlich hieß es warten - wochenlang.
Das gute Stück reiste per Frachtschiff ein und wurde von meinem LG im Hamburger Hafen abgeholt.
Meine anfängliche Skepsis, und die einiger Mitmenschen, verflog schnell.

Der Brecher leistet wirklich gute Dienste. Eine Abdeckung oder ein trockenes Plätzchen sind jedoch wichtig.

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Aufgrund der Erschütterungen, ist der Steinbrecher mittels Gerüststangen aufgebockt.

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Zwischen zwei starken Brechbacken werden die Steine gebrochen.

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Neben der Auffahrt, haben wir die Zufahrt zum Paddock mit dem Bruch befestigt.
Auf dem Mutterboden war schon eine Sandschicht verteilt. Darauf kamen lose verlegte Ziegelsteine und darüber der Bruch.
Die vollen Erntewagen konnten wir so problemlos auf den Paddock fahren. :-d

Im nächsten Jahr ist der Bau eines Reitplatzes geplant.
Wenn wir unseren Bruch verwenden, muss dieser natürlich gesiebt werden.
(In der Drainageschicht möchte man möglichst keinen Null-Anteil, feinen Bruch, der die Zwischenräume füllt und somit das Wasser am abfließen hindert.)

Für 2017 steht also wieder ein mal-eben-nebenbei-Projekt an.
Zumindest müssen wir zuerst die Außenwände vom Haus erneuern, damit wir den Bruch bekommen... :whistle:
Viele Grüße :-)
Melanie
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Gentiana »

:clap:
...ist ´ne richtige Fundgrube, dein Bautagebuch :-d
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b.e.a.s.t
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von b.e.a.s.t »

Sehr cool - die Idee mit dem Steinbrecher
Unser Tagebuch

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Wenn Du das Seil entfernst, bleibt nur eins ... die Wahrheit, Pat Parelli


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charmel
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

Moin und frohes Neues!
Es freut mich, wenn man sich etwas aus den Berichten mitnehmen kann.
Demnächst ist unsere neue Raufe fertig, ich bin gespannt, ob sie so funktioniert, wie gedacht. :trommel:
Viele Grüße :-)
Melanie
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