So ähnlich ist das bei unseren Entscheidungen, die die Pferde treffen auch. Das sind keine aus dem Nichts kommenden und dann plötzlich feststehenden Beschlüsse, sondern eine Entscheidung baut sich kontinuierlich auf und gibt mir damit genügend Zeit um einzugreifen - oder dem Pferd im Falle meiner Entscheidungen. Nochmal am Beispiel: Wenn ich mit Titum durch den Wald laufe und wir an eine Kreuzung kommen, schaut er schon lange vorher in die Richtung in die er gern gehen würde, richtet sich stärker in diese Richtung aus und biegt dann letztendlich ab. Wenn nichts dagegen spricht (z.B. Zeitdruck oder schlechte Bodenverhältnisse), gestalten wir oft ganze Spaziergänge so, dass er unsere Route auswählt und mich kreuz und quer durch den Wald führt. Sollte es aber so sein, dass ich doch woanders langgehen will, dann mache ich es genau wie er: Ich schaue schon vorher in die entsprechende Richtung und bewege mich langsam aber sicher auf diese Seite des Weges. Genau wie ich bei ihm kommt er dann eben mit in meine Richtung, wenn er nicht gerade eine starke Präferenz für eine andere Richtung hat. Hat er die, dann machen wir meistens einen Kompromiss, also gehen zum Beispiel dieses Mal in seine Richtung und an der nächsten Kreuzung dann in meine oder andersrum.Hina_DK hat geschrieben:Darf ich da auch mal ein Beispiel geben . Als ich meinen Reddi die ersten male ritt, war das im Gelände und ich wunderte mich, warum er mich immer mal wieder "fragte", ob wir jetzt die Richtung wechseln o.ä. Der stürmte da nicht los, sondern gab mir eine "halbe Parade" mit den Ohren und einem Blick.Lilou hat geschrieben:bitte schilder mir doch mal ein beispiel, von dem du sagen würdest, es entspricht dem, was du als aktives mitwirken oder sogar entscheiden deines pferdes bezeichnen würdest, im sinne dessen, was du geschrieben hast.
Zusammengefasst ist es bei uns also so, dass eigene Entscheidungen des Pferdes willkommen und ausdrücklich erwünscht sind, solange das Pferd im Entscheidungsprozess auf mich achtet und gegebenenfalls bereit ist einzulenken, wenn ich nicht einverstanden bin.
@_Lisa_: Das ist ja auch gar nicht nötig, dass du diesen Weg mit deinem Pferd auch wählst. Im Falle des abgelenkten Pferdes im Dorf (und in anderen abgelenkten Situationen) machen wir das so, dass ich keinen Schritt weitergehe, solange die Aufmerksamkeit nicht entweder ohnehin auf mir oder gern sonstwo aber jederzeit abrufbar ist. Wenn ich selbst aber aufmerksam genug war, dann kommt es im günstigsten Fall gar nicht so weit, dass das Pferd erst anfängt sein eigenes Ding zu machen und mich zu ignorieren. Das prüfe ich dann eben wenn nötig ständig ab. Im Falle von TakeItEasys Pferd zum Beispiel sind wir anfangs so etwa alle zwei Schritte stehengeblieben und haben belohnt, wenn sich das Pferd wieder uns zugewandt hat.
@Elli: Grüß mal bitte Katharina ganz herzlich von mir, die habe ich jetzt schon wieder seit Anfang Dezember nicht mehr gesehen oder gesprochen (was dann allerdings auch wieder nicht soooo lange ist, wenn man bedenkt dass wir vorher einige Jahre nix voneinander gehört haben). Aber irgendwann diesen Winter schaffen wir das nochmal, oder ich lade euch einfach alle beide im Frühling zum Feuer bei mir auf der Koppel ein.