Das Reitwaisen Forum

Hätte da nur mal eine kurze Frage...
Kann man nur mit einen Kappzaum nach dem Longekurs arbeiten?

Ja


Nur ein gut sitzender Kappzaum ermöglicht dir die Einwirkung "von vorne" auf die Nase und damit die gesamte Längsachse des Pferdes.

Die Frage war nun ja erstmal eher rein theoretisch und für den Ausnahmefall gedacht.
Allerdings befürchte ich, dass mein Wallach den Druck von dem Naseneisen oder -Riemen nicht mag.
Dann hätte sich ja, ganz einfach gesagt, der LK bei ihm erledigt... Was ich nun aber noch nicht glaube.

Meiner mag den Kappzaum auch nicht besonders. hat sich zwar schon enorm gebessert, aber Begeisterung sieht anders aus.
Wir haben den LK ursprünglich mit Halfter begonnen und Stellung er-clickert. Der läuft seither auch wirklich am Halfter schön in Stellung und ich greife da auch immer wieder mal darauf zurück.
Dann hab ich einen ganz leichten Kappzaum besorgt. Den akzeptiert er ganz gut.

Die Grundübungen klappen bei uns auch ganz gut mit einem (engen) Halfter. Für mehr brauchts dann aber schon den Kappzaum.

Bei uns lief es anders:

Wonder war etwas steif im Genick, hat sich gerne verworfen und mochte nicht, wenn man sie am Halfter und Nase nahm/berührte. Knotenhalfter/Halfter ging gar nicht

Ich habe mit Kappzaum begonnen - gut verschnallt, damit sich nichts verziehen konnte, darauf reagierte sie mit heftigen Verwerfen und Kopf schlagen. Sie hat gelernt, im Genick soweit es mit Genickbeule und Nackenbandverkalkung geht... locker zu lassen, auf die Gerte im Sinne der Schulterkontrolle zu achten und zu reagieren - alles auf Kappzaum. Bei ihr musste ich aus der "Ferne" anfangen, nach dem LK zu arbeiten - FiS war unsere größte Herausforderung zu Beginn.

Inzwischen arbeite ich sie sowohl auf Kappzaum als auf Knotenhalfter. Inklusive Seitengänge, etc. - weil ich die Schulter kontrollieren kann. Ein "Fremdlongierer" hat mal versucht, sie aus der Aussenstellung nach innen zu ziehen - da ist sie abgegangen wie ein Schnitzel

Jedes Pferd ist halt anders...

Mein Pferd mag den kappzaum auch nicht sooo besonders. Ich habe verschiedenes versucht: preiswerter Nylonkappzaum, sehr breit und weich = ekelig. Schmales Cavecon = schon besser, aber auch nicht toll. Leichter Lederkappzaum von Sab** , wird akzeptiert. Mit Leckerlis beim Anziehen geclickert, wurde das Ganze sogar zum akzeptierten Event.

Alle anderen Versuche mit engem Stallhalfter oder Knotenhalfter scheiterten vor allem in der Anfangsphase, da man damit kein vernünftiges FiS erarbeiten kann. Später, wenn vieles etabliert ist, kann man auch schonmal etwas mit einer anderen Zäumung machen, wenn der Kappzaum gerade nicht zur Hand ist zum Beispiel.

Keines meiner Pferde wollte gerne am nasenrücken angefasst werden. Ganz am Anfang habe ich (für die Leichtigkeit) nur den kleinen Finger in den vorderen Ring gelegt. Das reichte schon. Später, als die groben Anfänge verstanden waren, habe ich meist mit einem kurzen Führstrick mit sehr leichter Schnalle auf ca. 10 cm Abstand gearbeitet, Das wurde dann eher akzeptiert.

Es geht bei meinem Wallach ja nicht mal wirklich ums Arbeiten... Er mag nix auf der Nase. Egal, ob breiter, weich gepolsterter Kappzaum, dünnes Cavecon, weich gepolsterte Serreta... da ist er mir zuletzt beim anprobieren völlig ausgeflippt. Hatte total Panik vor dem Ding an seinem Kopf. Dabei war ihm die Serreta nicht fremd hatte ihn schon gearbeitet damit, was auch ganz gut ging.

Naja, erstmal hat er Pause. Heute wurden die Zähne gemacht. Und nun sehen wir weiter.

Biggi hat geschrieben:Ganz am Anfang habe ich (für die Leichtigkeit) nur den kleinen Finger in den vorderen Ring gelegt.

davon würde ich dringend abraten! niemals den oder die finger in den ring einhängen, weil das wirklich böse ausgehen kann, vor allem bei einem pferd, dem das hand auf die nase legen suspekt oder unangenehm ist!