Auf Stallsuche / Futterfrage

Moderator: Sheitana

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ute
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von ute »

...vielleicht lassen die anderen Halter sich ja von einer Heufütterung überzeugen :whistle: ...

Wenn ihr jahrelang mit eurer Fütterung gut gefahren seit, würde ich nicht umstellen.

Gibt es die Möglichkeit eure Pferde extra zu stellen im Winter ?
Erst wenn der Mensch sein Herz
auf seiner Zunge trägt,
und seine Seele sich in seinen Augen widerspiegelt,
ist er authentisch....
Steffi86
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von Steffi86 »

Zur Heulage schließ ich mich allen anderen an - nur Heulage wär für mich definitiv ein No Go! Mit Heulage von guter Qualität in kleiner Menge zum Heu dazu könnte ich mich evtl. anfreunden, allerdings nur, wenn sonst wirklich alles andere passen würde.
Meiner reagiert sofort mit Kotwasser auf das Gärzeug. Vor 2 Jahren hab ich recht spontan im tiefsten Winter den Stall gewechselt, weil meinem Pferd hinter meinem Rücken Silage (die ja nochmal eine Stufe "schlimmer" ist als Heulage; zudem war das Silage, die nicht aus Gras, sondern aus Weizen und Gerste gemacht war)gefüttert wurde. Alternativ wurde dann ein Rundballen Silage auf die Koppel gestellt und weil ich ja nicht wollte, dass mein Pferd das Zeug frisst, wurden dann alle Pferde auf die Koppel gelassen außer meins. Da hat's mir dann gereicht und ich bin gegangen! :evildevil: Ein Tag im neuen Stall und das Kotwasser war weg. Wie komm ich da nur drauf, dass das Kotwasser von der Silage kam... :augenroll:

Zur Frage wie oft gefüttert wird wär für mich auch die Frage, wie viel pro Fütterung gefüttert wird - wir füttern nur einmal täglich, dafür aber so viel, dass es bis zum nächsten Tag reicht.
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Hina_DK
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von Hina_DK »

Das ist ja immer ein Problem, überhaupt einschätzen zu können, was Heulage von guter Qualität ist. Meist wird einem dann ganz strahlend eine heuähnliche Trockenmasse mit den Worten "Schau mal das ist fast wie Heu" dargeboten. Das ist dann alles andere als gute Qualität, ganz im Gegenteil. Besonders die Stallbesitzer, die selbst ihre Heulage machen, sagen IMMER, dass es beste Qualität sei. Dem ist aber meist nicht so. Das ist ein so riesiger Aufwand, Heulage in wirklich guter Qualität zu produzieren, dass das in der Regel die Möglichkeiten der Leute einfach übersteigt. Aber wie geschrieben, selbst die beste Qualität ist immer noch kein wirklich pferdegerechtes Futter und sollte meiner Meinung nach nur in Ausnahmefällen gefüttert werden.
Viele Grüße
Hina

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Schnucke
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von Schnucke »

Ich fütter Heulage und meine Pferde lieben sie, vertragen sie aber auch sehr gut, allerdings würde ich nie ausschließlich Heulage füttern. Ich würde auch nie einen Rundballen Heulage einfach zur freien Verfügung in die Raufe legen, denn gerade bei Heulage muß man wirklich genau hinsehen wie die Ballen aussehen, nicht nur äußerlich sondern auch innen. Meine Pferde bekommen also tagsüber Heu ad lib und abends in der Box dann 1/2 Heu und 1/2 Heulage. Die Heulage wurde selber gemacht und eingefahren.
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ehem User

Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von ehem User »

Ich bin übrigens sehr beeindruckt von den Antworten: alle reden von sich und der eigenen Erfahrung, statt mit Gemeinplätzen um sich zu werfen. So kann ich das sehr gut annehmen.
:breitgrins2: :danke2: :danke2: :danke2:

Willkommen im besten Pferdeforum :mrgreen: Schön, dass es dir bei uns gefällt :happydance:

Mit Stroh kenn ich mich nicht so aus, unsere haben 24h Heu und hören ale auf zu fressen, wenn sie genug haben. Weiß nur, dass Stroh durch seinen sehrvhohen Lignin-Ghalt relativ schwer verwertbar ist für Pferde, also als Alleinfutter wohl eher nicht geeignet.

Drück dir die Daumen :dd: dass ihr bald was passendes findet.
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Schnucke
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von Schnucke »

Ach ja Stroh bekommen meine auch, aber nicht als Futter, obwohl unser Stroh Futterqualität hat, da mehrmals gewendet und trocken eingebracht. Wir haben Stroh als Einstreu und bieten es neben dem Heu zur freien Verfügung auf der Koppel an. Es wird immer mal am Stroh geknabbert, aber richtig fressen würde ich das nicht nennen. Im Grunde nehmen die Pferde das so an wie Äste es wird dran geknabbert aber so richtig fressen würde ich das nicht nennen.
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bine_mn
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von bine_mn »

Hi.
Ich habe 2 Allergiker und bin froh, dass es sowas wie Heulage gibt :)
Seit über 8 Jahren wohne ich mit den beiden in Norddeutschland und seitdem bekommen sie 24h-verfügbar Heulage.
Ich kann von keinerlei Problemen berichten, aber, dass sie seit diesem Zeitpunkt komplett beschwerdefrei sind, was die Allergie angeht.

Sie lebten 8 Jahre in einer großen Anlage, in einer 30-Pferde-Herde, dort waren die Heuraufen (2 Stück) immer bestückt mit Heulage. Im Winter kam es auch vor, dass ganze Ballen reingerollt wurden. Die Herde (hauptsächliche Großpferde) hat im Winter aber auch ca. 1 Rund-Ballen pro Tag weggeknallt. Also pro Raufe 1/2 Ballen pro Tag. Auf dem Hof leben insgesamt ca. 60-70 Pferde (von ganz klein bis ganz groß, versch. Rassen), ich war da 8 Jahre und es wird allen Pferden ausschließlich Heulage gefüttert. Heu+Stroh gibt es dort gar nicht. Ich kann nicht sagen, dass die Heulage ein Problem war.

Seit letztem Sommer leben meine beiden in einem viel kleineren Stall. Wir sind da quasi Selbstversorger. 4 Pferde in der Gruppe. Wir füttern auch "nur" morgens und abends, allerdings machen wir das Netz (Großraumheunetz) und die Raufe immer so voll, dass es nie leer wird. Sie fressen natürlich zuerst das feine und die gröberen Stängelchen werden erstmal sortiert, allerdings haben sie rund um die Uhr die Möglichkeit zu fressen (später eben mehr Stängelchen). Abends sortier ich dann ein bischen den Alt-Kram zurecht, Krümel und ganz grobes kommt weg und die frische Heulage mische ich mit den Stängelchen, die übrig waren. Ich finde nicht, dass es bei uns nötig wäre, noch öfter zu füttern. Es sind 3 Dt. Reitponys und eine größere ganz alte Stute. Die Heulage wird selbst gemacht, ist für meinen Geschmack nahezu Heu oder sehr Heu-artig, jedenfalls so trocken, dass ich selbst eine Feinstaubmaske brauche, wenn ich fütter (ich bin selbst auch starker Allergiker, gegen alles was es so gibt auf der Welt :( ). Meine Ponys vertragen es aber bisher gut. Bei Heu-Fütterung reichen 2-3 Tage und beide husten (hab ich zwischen den beiden Ställen noch einmal versucht und geht leider gar nicht).

Ich kann dem evtl. neuen Stall (von der TE) also nichts schlechtes abgewinnen!

Gruß Sabine
Zuletzt geändert von bine_mn am Mi 6. Feb 2013, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
ehem User

Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von ehem User »

Ich finde es schwierig zu beantworten.

Selbst kenne ich Ställe, in denen auch nur zweimal täglich Heu/ Heulage vorgelegt wird. Dann aber so viel, dass es völlig ausreicht und keine Fresspausen entstehen. Zweimla täglich auffüllen heißt ja nichts zwangsläufig zu wenig davon. Das würde ich mir also schlicht angucken, ein paar Mal zu unteschiedlichen Zeiten hinfahren und gucken.

Aber mit der Heulage ist es halt schwierig. Ich bin nach dem letzten Stall, in dem sie wirklich schlecht war, auch gefühlsmäßig eher dagegen. Muss aber auch sagen, dass es auch Heulage in sehr guter Qualität gibt. Die ist dann schon nahezu trocken und kaum sauer. Aber der "Hersteller" muss einfach sein Handwerk verstehen, das ist nicht ganz einfach, sie derart hinzubekommen.
Ich stand jedoch auch ein Jahr in einem Stall, wo genau das gelungen ist. Diese hochwertige Heulage ist allen Pferden am Stall sehr gut bekommen, zudem staubte sie überhaupt nicht. Was ja bei Heu wiederum oft zum Problem wird. Keines der Pferde hatte Verdauungsprobleme etc., und es standen dort Pferde im Alter von 5 bis über 30 ....

Tatsächlich ist Heulage aber oft schlecht, weil die Herstellung zu locker genommen wird, und man kann damit ordentlich auf die Nase fallen. Und da Dir das keiner garantieren kann, würde ich mich wohl eher weiter umschauen. Nachdem ich durch schlechte Heulage ein ständig blähendes Pferd mit Kotwasser hatte. Aber es gab dennoch genug Pferde am Stall, ja sogar der Großteil, denen es nichts ausgemacht hat. Offensichtlich zumindest.
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Hina_DK
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Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von Hina_DK »

Ich will das jetzt micht vertiefen, weil es dazu ja schon zwei Threads gibt, aber gerade, wenn die Heulage so puptrocken ist, ist sie von keiner guten Qualität. Die Heulage braucht eine Trockenmasse von 50-60 % um überhaupt ausreichend silieren zu können. Ist sie höher, also heuähnlicher, sterben nämlich die Milchsäurebaktieren vorzeitig ab und die Heulage ist nicht fertig und damit sehr problematisch. Dass das nicht immer wirklich negative Auswirkungen haben muss, ist eine andere Sache. Aber angegorenes Futter und das wäre es dann, bringt bei der Verdauung und Verwertung den Pferden noch mehr Probleme, als eine korrekt hergestellte Heulage.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
ehem User

Re: Auf Stallsuche / Futterfrage

Beitrag von ehem User »

Hina, sie war nicht pubstrocken.
Aber sie war deutlich näher an Heu als an dem Sauerkraut, was man doch allzuoft sieht. Sie roch auch nur leicht säuerlich. Und ich bleibe dabei, dass es auch gute Heulage gibt und man sie nicht grundsätzlich verteufeln muss. ;)
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