Reiten mit Außenbandriss?

Moderator: Sheitana

Nucades
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Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Nucades »

Hallo!
Da der Bub mich heute zum allerersten Mal "verloren" hat, habe ich nun leider einen Außenbandriss im Sprunggelenk und muss für sechs Wochen Tag und Nacht eine Schiene tragen :( Die Ärztin meinte, ich könnte alles machen, was geht. Aber reiten - mit Schiene ohne Schuh in den Steigbügel oder ohne Steigbügel oder doch lieber gar nicht?!?
Hat jemand Erfahrungen damit? Würde mich über Tipps freuen :)
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lungomare
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von lungomare »

hatte letztes Jahr nen Bänderanriss und das Fußgelenk getaped. Bin damit geritten, aber ohne Steigbügel - ganz schlicht weil ich den Fuß nciht schmerzfrei IN den Bügel bekam. davon abgesehen hätte man vermutlich die Tendenz, mit dem gesunden Fuß mehr Gewicht in den Bügel zu bringen und den kapuuten Fuß nur reinzustellen -> Sattel rutscht zur seite. Probiers aus =)

und Daumen hoch für die Ärztin, sonst hört man doch immer nur "blooooß nichts anstrengendes damit machen!!!"
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Morena3
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Morena3 »

Hallo,

bei mir ist das mit dem Außenbänderriß ja nun schon sehr lange her (27 Jahre, uuhhh wo isst die Zeit geblieben ;) ) und meiner wurde damals, wahrscheinlich, weil alle Außenbänder gerissen waren, auch noch operiert. Soweit ich mich erinnere hätte ich damit aber nicht reiten können, weil ich damals auch einen Gips hatte und es doch eine recht schmerzhafte Angelegenheit war.
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Morena (17.01.1990-07.01.2015)

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oleander
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von oleander »

Huhu,
erst mal :gb:
ich habe es vor nem knappen Jahr geschafft, mir die Bänder im rechten Sprunggelenk zu reißen. Operiert wird heutzutage nur noch in ganz ganz seltenen Fällen, da der Bänderriss meistens auch so wieder komplett verheilt (dauert halt länger) und die Gefahr einer Wundinfektion so nicht gegeben ist.

Das erste mal bin ich nach gut 4 Wochen, ohne Steigbügel, wieder geritten. Das empfand ich allerdings als sehr unangenehm, wenn der Fuß so runter hing. (Das Absteigen danach war... *autsch*) Mit Steigbügel ging erst recht nicht. Und da meine Stute sowieso noch nicht so rittig war, dass ich länger aussitzen hätte können, hab ich erst nach 6 Wochen wieder richtig angefangen zu reiten.

Würde einfach ausprobieren wie es geht. Du merkst ja selbst, wenn es unangenehm ist!!
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Morena3
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Morena3 »

Soweit wie ich informiert bin, wird bei einem kompletten Abriss/Durchriss immer operiert. Aber so 100% genau weiß ich das nicht. Bei mir sagten sie jedenfalls, wenn ich es nicht operieren lasse, dann würde ich ein O-ton "Schlottergelenk" bekommen. Die Bänder würden sich verkürzen und verkümmern, die könnten nicht so heilen. Ok, dass war die Meinung von damals ;-)
Ich kann mir vorstellen, dass es ohne Op heilt, wenn nur ein Teil der Bänder gerissen ist, dann ist ja noch ein Teil da der etwas Halt gibt, aber wenn es komplett durch ist???
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ehem User

Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von ehem User »

Ja Tag und Nacht tragen und beim Duschen den Fuß nicht einfach runterhängen lassen, sondern den Großen Onkel immer Richtung deiner Nase ziehen. Die Ligamente ziehen sich sonst wieder auseinander und das reizt die Verletzung auf´s Neue. :greis:

Ich würde trotzdem ein paar Tage warten mit zu doller Belastung und etwas Ruhe und Schonung sind nicht das Schlechteste. Auch Kühlen ist gut.


Operiert wird nur ab einer Weber B Fraktur. Selbst ein kleiner knöcherner Ausriss muss nicht unbedint operiert werden. Je nach Klinik/Diagnostik von Pat. zu Pat. unterschiedlich.

Ansonsten :gb:
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Schnucke
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Schnucke »

Meine Außenbänder sind dank, zu früher Belastung inzwischen ausgeleiert. Ob da was gerissen war oder "nur" überdenhnt/ angerissen, weiß ich nicht, ich war beim ersten "Unfall" mit dem Knöchel hatte nicht beim Arzt weil keine Zeit. Ich bin weiter geritten, kann es aber nicht empfehlen. Seitdem knickt der Knöchel immer mal wieder weg, beim Reiten sind meine Knöchel auch ein Problem weil der Knickeknöchel einfach anders ist, also da federt nicht die Ferse nach unten sondern der Knöchel knickt eher nach außen weg. Allerdings hab ich eben auch alles mit dem verletzten Fuß gemacht, mußte einfach gehen. Arbeiten mit Schiene und reiten (mit Bügel) und Tape.
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Nucades
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Nucades »

Vielen Dank für Eure Nachrichten :danke: Ich antworte mal im Einzelnen:
@ lungomare: Guter Hinweis mit der einseitigen Bügelbelastung :woistderdaumenhochsmiley?: Schon allein das wird mich vom Reiten mit Schiene und Bügeln abhalten ;)
@ oleander: Danke für die Wünsche! Und Du hast recht: Im Moment ist der Fuß eh noch :dagegen: und mein Pferd ist ja auch noch nicht so rittig. Geduld ist also angesagt :seufz:
@ Morena: Zum Glück komme ich trotz komplettem Riss ohne OP und Gips aus - hoffe ich... Aber die Schiene muss sehr konsequent getragen werden, damit es kein "Schlottergelenk" wird...
@ Scheckenschreck: Danke für Deine Wünsche! Und - hast Du mit meinem Hausarzt gesprochen ;) Der sagt dasselbe: Viel Disziplin beim Schiene tragen und "korrektes" Duschen ist echt ´ne Herausforderung ;) Bzgl. der Belastung war ich am Samstag noch sehr optimistisch und werde mittlerweile vom Sprunggelenk (und dem Hämatom am Steißbein :roll: ) gekonnt ausgebremst :?
@ Schnucke: Dein Erfahrungsbericht ist mir eine Warnung :!: Genau das - ein instabiles Gelenk - möchte ich gerne vermeiden. Deswegen übe ich mich nun in einer Disziplin, von der ich nicht wirklich viel verstehe - Geduld...
Mehr dazu in meinem TB und nochmal: Danke für die wertvollen Tipps!
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Okapi
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Okapi »

@Schnucke: Was meinst du mit "der Knöchel knickt nach außen weg"? So rein interessehalber.
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Schnucke
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Re: Reiten mit Außenbandriss?

Beitrag von Schnucke »

Okapi, das bedeutet er gibt am schwächsten Punkt nach, sprich dem labrigen Außenband. Normal wird beim Federn nach unten mit der Ferse die Achillissehne und rüchseitige Unterschenkelmuskulatur gedehnt, bei mir gibt aber eher das Außenband nach und der Knöchel knickt nach außen. Ich hab deshalb auch eine Zeitlang diese schrägen Einlagen in den Steigbügeln gehabt um den Druck aufs Außenband zu minimieren.
Meine Osteo hat beim ersten Besuch festgestellt daß beim runterfedern, bzw Zehen hoch drücken zwischen beiden Füßen ein Unterschied von glatten 2cm besteht. So stark ist inzwischen der Unterschied, der Beweglichkeit/ Flexibilität der Achillessehnen, bzw Unterschenkelmuskulatur. Ich hab aber Übungen dazu bekommen um erstens das Außenband zu stabilisieren und zweitens die Rückseitige Muskulatur des Unterschenkels wieder zu gymnastizieren. Es ist schon besser geworden, aber eben immer noch nicht "normal".
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