Ganz ehrlich?
Ich hab mich schon oft gefragt, ob Friesen anders ticken….und je mehr ich unsere gesamte Bande am Hof beobachte, desto mehr möchte ich auch behaupten „Ja, Friesen sind anders“
Unsere Friesen am Hof sind alle samt extrem menschenbezogen.
Sie als Ein-Mann/-Frau Pferd zu bezeichnen wäre sicherlich falsch, aber ich habe schon das Gefühl sie schließen sich ihrem Menschen an.
Andere Menschen, die mit ihnen umgehen werden kritisch beäugt und gerne hinterfragt.
Es ist wirklich interessant zu Beobachten was passiert, wenn mein Freund sich mit Avalon beschäftigt.
Avalon hinterfragt bei ihm so ziemlich alles…das beginnt beim Halftern, Führen bis hin zum Hufe auskratzen und Spazieren gehen.
Er unterscheidet da wirklich genau wer mit ihm umgeht.
Ich muss dann immer verschmitzt grinsen, wenn ich die Beiden miteinander sehe
Meist darf ich mir dann von meinem Freund anhören, mein Pferd sei verzogen….nicht doch!
Beobachtet man die ganze Friesenbande bei uns im Stall auf dem Paddock, so erlebt man sehr sehr häufig dass ausgerechnet die Friesen generell zusammen stehen.
Interessant dabei ist auch das Verhalten der Friesen-Gruppe zum Rest der Truppe.
Man spricht bei uns liebevoll von der „Friesen-Mafia“
Wir haben da quasi einen Paten, bei dem die bloße Anwesenheit ausreichend Autorität ausstrahlt um für Ordnung zu sorgen.
Handlanger haben wir auch, die dann doch gelegentlich die Drecksarbeit erledigen^^
Irgendwie echt seltsam…
Tja und dass mein Pferd anders tickt hat er mir ja eindrucksvoll mit seiner Boxausbrecherrei bewiesen
Avalons alte Aussenbox hatte ich ja zu einem Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert, damit er sich nicht mehr ständig nachts selbstständig macht.
Kette, doppelt festgebundene Holzstange,Türverriegelung…egal Kette aus der Wand gesprengt, Holzstange zuerst ausgehebelt, dann minuziös Zeit darauf verwendet die Knoten zu öffen, Tür aufdrücken…mein Pferd unternahm ständig nächtliche Streifzüge.
Dabei vergnügte er sich im Garten meiner SB und weidete sich schon mal selbst an, fraß den anderen die Heunetze leer oder fraß gleich am Rundballen , besuchte sämtliche Pferde im Stall und stellte am Waschplatz das Wasser an…
Als wir es dann endlich geschafft hatte die Holzstange tatsächlich aushebelsicher zu gestalten, überlegte sich mein Pferd eine andere Lösung seines Problems.
Wohl überlegt nahm er Maß, Anlauf und durchbrach einfach die Holzstange!
Im Beisein einer Einstallerin…sonst hätt ich es nicht geglaubt
:-&
Den Vorfall finde ich erschreckend, da hätte einiges passieren können…
Aber die bewusste Entscheidung eine solche Lösung für sein Problem zu fällen, finde ich recht beeindruckend.