Diskussion rund um Hufe
Moderator: Sheitana
Re: Diskussion rund um Hufe
Hufschutz meint jede Form, Cat. Von Schuhen bis Beschlag.
Dem überwiegenden Teil der Pferde tut man keinen Gefallen, wenn man sie nur vorn beschlägt.
Die Angst vor Beschlag hinten empfinde ich ein wenig irrational. Ich hab neulich erst ein Foto einer durch Barhuf entstandenen Verletzung gesehen. Mein lieber Heergesangsverein.
Mein Seliger war lange Zeit rundum beschlagen, weil die Hufe einfach in keinen Schuh passten. Der hat sich sicher auch Mal per Hinterhand gewehrt. Verletzt hat der nie jemanden.
Und auch andere Vollbeschlagene, die ich in verschiedenen Ställen erlebt habe, haben nie (schwere) Verletzungen verursacht. Also zumindest nichts, was nicht auch Barhuf passiert wäre.
Dem überwiegenden Teil der Pferde tut man keinen Gefallen, wenn man sie nur vorn beschlägt.
Die Angst vor Beschlag hinten empfinde ich ein wenig irrational. Ich hab neulich erst ein Foto einer durch Barhuf entstandenen Verletzung gesehen. Mein lieber Heergesangsverein.
Mein Seliger war lange Zeit rundum beschlagen, weil die Hufe einfach in keinen Schuh passten. Der hat sich sicher auch Mal per Hinterhand gewehrt. Verletzt hat der nie jemanden.
Und auch andere Vollbeschlagene, die ich in verschiedenen Ställen erlebt habe, haben nie (schwere) Verletzungen verursacht. Also zumindest nichts, was nicht auch Barhuf passiert wäre.
Viele Grüße Angela
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
In memoriam
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Re: Diskussion rund um Hufe
Aber ein gesundes Pferd sollte doch ohne Reiter barhuf laufen können? Egal welche Böden es in seiner Freizeit unter den Hufen hat. Denn die Hufe gewöhnen sich ja an die Anforderungen.
Beim Reiten ist es etwas anderes und hängt auch davon ab, wie viel Rücksicht man nehmen kann und will ( schlechte Wege meiden, auch mal ein Stück führen usw.). Aber dafür reicht dann meiner Meinung nach temporärer Hufschutz aus. Wer reitet schon mehr als etwa 2Stunden am Tag?
Es gibt sicher Pferde, die Schmerzen auch beim Rumstehen und Spazieren am Paddock haben und da Unterstützung brauchen. Dauerhaft 24 Stunden Hufschuhe würde ich wohl auch nicht wollen. Aber diese Pferde sind nicht gesund, da ist irgendwas nicht in Ordnung. Das ist meine Meinung dazu und bezieht sich unter anderem auf die Aussage, es würde nur interessieren, wie das Pferd läuft wenn der Besitzer es sieht.
Beim Reiten ist es etwas anderes und hängt auch davon ab, wie viel Rücksicht man nehmen kann und will ( schlechte Wege meiden, auch mal ein Stück führen usw.). Aber dafür reicht dann meiner Meinung nach temporärer Hufschutz aus. Wer reitet schon mehr als etwa 2Stunden am Tag?
Es gibt sicher Pferde, die Schmerzen auch beim Rumstehen und Spazieren am Paddock haben und da Unterstützung brauchen. Dauerhaft 24 Stunden Hufschuhe würde ich wohl auch nicht wollen. Aber diese Pferde sind nicht gesund, da ist irgendwas nicht in Ordnung. Das ist meine Meinung dazu und bezieht sich unter anderem auf die Aussage, es würde nur interessieren, wie das Pferd läuft wenn der Besitzer es sieht.
- Sheitana
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Re: Diskussion rund um Hufe
Da wären wir dann wieder beim Thema Zucht und geringem Augenmerk darauf.
Nein, ein Pferd was ohne Eisen nicht laufen kann, ist nicht gesund, aber das interessiert solange nicht, wie das Pferd erfolgreich läuft
Nein, ein Pferd was ohne Eisen nicht laufen kann, ist nicht gesund, aber das interessiert solange nicht, wie das Pferd erfolgreich läuft
Re: Diskussion rund um Hufe
Naja, stopp mal, also MICH interessiert das schon, wie mein Pferd läuft, auch wenn ich nicht oben sitze.
Und er scheint sich eben nicht daran zu gewöhnen, sondern es wird im Laufe der Jahre eher schlechter. Ob er jetzt "nicht gesund" ist... naja, so hart würde ich das jetzt auch nicht ausdrücken, ehrlich gesagt. Wer ist schon komplett gesund? Er hat halt da ein Manko
Und er scheint sich eben nicht daran zu gewöhnen, sondern es wird im Laufe der Jahre eher schlechter. Ob er jetzt "nicht gesund" ist... naja, so hart würde ich das jetzt auch nicht ausdrücken, ehrlich gesagt. Wer ist schon komplett gesund? Er hat halt da ein Manko
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Re: Diskussion rund um Hufe
Ob jetzt hinten Beschlag eine größere Verletzungsgefahr ist als hinten barhuf, sei mal dahin gestellt. Blöd hergehen kann es immer, egal ob mit oder ohne Beschlag. Der Punkt ist eher der, dass es viele Offenställe gibt, in denen man hinten nicht beschlagen DARF.
In meinem Fall dürfte ich hinten beschlagen, wobei der Bär auch nicht schlägt, von dem her ist es egal. Ich denke drüber nach....
In meinem Fall dürfte ich hinten beschlagen, wobei der Bär auch nicht schlägt, von dem her ist es egal. Ich denke drüber nach....
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Re: Diskussion rund um Hufe
Danke!renner hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 08:15 Ich hab mein Pferd jetzt rundum mit Eisen versorgen lassen und das wird wahrscheinlich ihr Leben lang so bleiben. Ich war immer ein Gegner von Eisen und hatte immer die Überzeugung das Barhuf mit jedem Pferd geht. Ich habe jetzt gelernt, das es (leider) nicht so ist und mein Pony extrem lange mit Schmerzen durch ihr Leben gehen musste. Seitdem das Pony Eisen drauf hat (vorn Alu mit Polsterung und hinten Duplos) ist es frecher, mutiger und geht Wege, die vorher nicht möglich waren.
Vorher hatte ich schon Hufschuhe. Die waren gut, aber haben leider nicht so viel Druck von unten weg genommen wie erhofft.
Kommt das Pferd auf allen Untergründen ohne und mit Reiter klar - Super!
Wenn Pferd auf Koppel, Paddock, Stall barhuf zurecht kommt, zunächst mit Hufschuhen probieren.
Hat das Pferd schon da Probleme, dann sind Eisen eigentlich alternativlos
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Re: Diskussion rund um Hufe
Er hat ein Manko, ja. Das ist jetzt so und du musst darauf eingehen.
Die Kritik - so verstehe ich u.a. Sheitana - geht eher in die Richtung, dass sehenden Auges mit solchen Mankos weiter gezüchtet wird und in Kauf genommen wird, dass sie sich in ganzen Linien manifestieren, weil "Wenn's barhuf nicht ordentlich laufen kann, dann gibt's halt Beschlag."
Und der Schuh passt dir ja nun gerade nicht.
Ja, viele Ställe mit Gruppenhaltung erlauben den Beschlag hinten nicht aus eben dieser diffusen Angst heraus, dass Schläge mit beschlagenen Hufen schlimmere Folgen haben.
Pferde, denen dann die Hinterfüße weh tun, haben halt Pech. Pferde, die den Beschlag aus orthopädischen Gründen brauchen auch. Ob das tierschutzgerecht ist, würde ich jetzt mal dahin stellen - überspitzt ausgedrückt.
Bei uns am Hof sind viele Pferd rundum beschlagen bzw. alle Pferde, die beschlagen sind, sind rundum beschlagen (u.a. auch unser Paddockpartner) . Teilweise mit Kunststoff, teilweise Eisen - in habe in den anderthalb Jahren nicht eine darauf zurück zu führende Verletzung erlebt.
Daher denke ich, dass diese Ängste zu überdenken sind.
Viele Grüße Angela
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
In memoriam
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Re: Diskussion rund um Hufe
Wir haben dieses Manko ja auch und ich hab mich redlich bemüht, ich komm da mit allem was ich aufgefahren hab nicht gegen an. Es ist ein Problem, was schon immer da war und sein wird ... wo wir wieder bei der Zucht sind: zu schwer und zu kleine HufeA.Z. hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 10:46Er hat ein Manko, ja. Das ist jetzt so und du musst darauf eingehen.
Die Kritik - so verstehe ich u.a. Sheitana - geht eher in die Richtung, dass sehenden Auges mit solchen Mankos weiter gezüchtet wird und in Kauf genommen wird, dass sie sich in ganzen Linien manifestieren, weil "Wenn's barhuf nicht ordentlich laufen kann, dann gibt's halt Beschlag."
Renner
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
Re: Diskussion rund um Hufe
Richtig Renner - du würdest jetzt aber nicht unbedingt her gehen und mit der Wahrscheinlichkeit, dass dieses Manko an die nächste Generation geht, mit deiner Stute züchten.
Bei euch ist dieses Thema - gedanklich - zuende.
Die Kritik geht meiner Meinung nach in Richtung der Züchter, die da sehendes Auges und ackselzuckend ein Pferd mit Manko nach dem anderen ziehen, weil funktionierende Hufe einfach kein Kriterium sind.
Das macht doch hier von uns keiner. Wir hier als "Endverbraucher" müssen halt mit dem leben und dann geht ganz klar das Pferdewohl vor und nicht die heilige Ansicht "Jedes Pferd sollte doch barhuf gehen können."
Bei euch ist dieses Thema - gedanklich - zuende.
Die Kritik geht meiner Meinung nach in Richtung der Züchter, die da sehendes Auges und ackselzuckend ein Pferd mit Manko nach dem anderen ziehen, weil funktionierende Hufe einfach kein Kriterium sind.
Das macht doch hier von uns keiner. Wir hier als "Endverbraucher" müssen halt mit dem leben und dann geht ganz klar das Pferdewohl vor und nicht die heilige Ansicht "Jedes Pferd sollte doch barhuf gehen können."
Viele Grüße Angela
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Re: Diskussion rund um Hufe
Interessante Diskussion.
Fionnlagh, ich habe ein bisschen über eure Situation nach gedacht. Mir fallen drei Möglichkeiten ein, was man Probieren könnte.
1. Hoofarmor. Ich weiß nicht, ob du davon schon mal gehört hast. Es gibt mittlerweile einige positive Erfahrungsberichte dazu. Ich habe es selber aus Neugierde einmal ausprobiert. Und ich habe eine Hufschuh-Kundin, die es regelmäßig nutzt, mittlerweile mit längeren Abständen. Sie sagt, es bringt auf jeden Fall was gegen Fühligkeit bei ihrem Pferd. Ich bezweifle, dass das in eurer Situation ausreicht. Aber es wäre evtl. eine Möglichkeit, die man versuchen könnte, bevor man beschlägt. Also regelmäßig Hoofarmor drauf und zum Reiten Hufschuhe und schauen, ob ihm das was bringt. Allerdings ist das Zeug auch nicht gerade billig, weshalb ich das auch nicht öfter verwendet habe, weil ich es ja eigentlich nicht brauche. Aber ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass es Abrieb vermindert.
Wie gesagt... wahrscheinlich reicht dem Bär das nicht. Aber war halt so ein Gedanke noch von mir.
2. Kleben. So, wie ich das gelesen habe, bist du mit deiner aktuellen Hufbearbeiterin ja zufrieden, wenn sie so arbeitet, wie du es ihr sagst. Also, dann scheint es ja zu funktionieren und sie scheint das ja auch umzusetzen? Dann wäre halt die Frage, ob sie klebt oder sich da mit dir zusammen einarbeiten würde?
3. Beschlagen. Würde ich wahrscheinlich echt eigentlich als erstes probieren. Aber es ist halt die Frage, wie optimistisch du bist, da jemanden zu finden, der das gut macht. Du hattest ja schon ein paar Hufmenschen am Pferd. Ich weiß nicht, wie viele es noch gibt bei euch, die du "probieren" kannst. Und wer von denen überhaupt noch neue Kunden aufnimmt. Aber wenn du da jemanden im Kopf hast, der das gut macht, würde ich dem Ganzen wohl einfach eine Chance geben. Evtl. vorsichtshalber deine jetzige Hufbearbeiterin fragen, ob sie wieder kommen würde, wenn das Beschlagen nicht klappt. Dann kann man es ja auch einfach mal versuchen. Zur Not sind Eisen (oder auch Duplos) ja schnell wieder unten.
Aber eine wirklich schwierige Situation... ich drück dir die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet.
Fionnlagh, ich habe ein bisschen über eure Situation nach gedacht. Mir fallen drei Möglichkeiten ein, was man Probieren könnte.
1. Hoofarmor. Ich weiß nicht, ob du davon schon mal gehört hast. Es gibt mittlerweile einige positive Erfahrungsberichte dazu. Ich habe es selber aus Neugierde einmal ausprobiert. Und ich habe eine Hufschuh-Kundin, die es regelmäßig nutzt, mittlerweile mit längeren Abständen. Sie sagt, es bringt auf jeden Fall was gegen Fühligkeit bei ihrem Pferd. Ich bezweifle, dass das in eurer Situation ausreicht. Aber es wäre evtl. eine Möglichkeit, die man versuchen könnte, bevor man beschlägt. Also regelmäßig Hoofarmor drauf und zum Reiten Hufschuhe und schauen, ob ihm das was bringt. Allerdings ist das Zeug auch nicht gerade billig, weshalb ich das auch nicht öfter verwendet habe, weil ich es ja eigentlich nicht brauche. Aber ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass es Abrieb vermindert.
Wie gesagt... wahrscheinlich reicht dem Bär das nicht. Aber war halt so ein Gedanke noch von mir.
2. Kleben. So, wie ich das gelesen habe, bist du mit deiner aktuellen Hufbearbeiterin ja zufrieden, wenn sie so arbeitet, wie du es ihr sagst. Also, dann scheint es ja zu funktionieren und sie scheint das ja auch umzusetzen? Dann wäre halt die Frage, ob sie klebt oder sich da mit dir zusammen einarbeiten würde?
3. Beschlagen. Würde ich wahrscheinlich echt eigentlich als erstes probieren. Aber es ist halt die Frage, wie optimistisch du bist, da jemanden zu finden, der das gut macht. Du hattest ja schon ein paar Hufmenschen am Pferd. Ich weiß nicht, wie viele es noch gibt bei euch, die du "probieren" kannst. Und wer von denen überhaupt noch neue Kunden aufnimmt. Aber wenn du da jemanden im Kopf hast, der das gut macht, würde ich dem Ganzen wohl einfach eine Chance geben. Evtl. vorsichtshalber deine jetzige Hufbearbeiterin fragen, ob sie wieder kommen würde, wenn das Beschlagen nicht klappt. Dann kann man es ja auch einfach mal versuchen. Zur Not sind Eisen (oder auch Duplos) ja schnell wieder unten.
Aber eine wirklich schwierige Situation... ich drück dir die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet.