Hi Wallinka, ich hab hier geantwortet und den vorigen Post auch verfolgt, weil ich das Problem kenne. Und da ich so verzweifelt war, habe ich den Vor-Besitzer angerufen. Ich habe ihn beim Verkauf nicht kennengelernt, da sie in einem Verkaufsstall stand, in den er sie gegeben hatte. In dem Gespräch wurde mir deutlich, dass meine Stute keine guten Erfahrungen gemacht hat. Der Mensch war ehrlich und hat mir gesagt, dass sie halt total zickig sei, steigen würde u. ihn so manches Mal in den Dreck gesetzt hat. Er hätte daraufhin seine so mutige Tochter (Teenie) drauf gesetzt u. die hat ihr dann gezeigt "wo der Frosch die Locken hat" ...Wallinka hat geschrieben:Jella, ich glaube, mein Problem mit Kolymas erstem Post war tatsächlich, dass sie mir zu allgemein geschrieben hat. Und dadurch hat meine Fantasie in eine falsche Richtung gedacht Ihre Erklärung im späteren Post, was für Regeln sie aufstellen würde und wie sie diese umsetzen würde, haben mir beim Verständnis dann sehr geholfen und ich würde diese Vorgehensweise bei fast allen Pferden auch verstehen und vermutlich auch selber ähnlich vorgehen. Allerdings finde ich, dass man bei einem Pferd wie der Stute von Pride auch einfach mal nachgeben kann für ein Weilchen, um sie zur Ruhe kommen zu lassen. So, wie sie sie außerhalb der Rosse beschreibt, denke ich nicht, dass das zu dauerhaften Problemen in der Mensch-Pferd-Beziehung führt.
Da konnte ich mir dann ein Bild machen. Ich wußte, ich würde bei ihr mit der gewohnten Konsequenz, die ich im Umgang mit Pferden pflege, nicht punkten können. Bei ihr ist als 2-jährige schon zuviel falsch gelaufen. Deswegen habe ich ein anderes Programm mit ihr gefahren. Ich bin nicht in ihre Box gegangen (da drohte sie massiv) u. habe an der offenen Tür gewartet. Manchmal eine Stunde. Wenn sie zu mir gekommen ist, habe ich das Halfter drauf gemacht u. sie geputzt und bin dann mit ihr spazieren gegangen. Sie sollte nicht verknüpfen, dass "Rausholen" mit Arbeit verbunden ist. Der Weg war lang, aber er hat sich gelohnt.
Gebissen hat sie noch häufiger, aber die angedrohten Tritte blieben aus.
An Prides Stelle würde ich derzeit, so lange das Fohlen so dicht an ihr dran ist, den Kontakt meiden. So hat sie auch nix, was sie verteidigen muss. Ich habe bei uns am Hof viele Fohlen erleben dürfen, die bis zu ihrer Absetz-Zeit bei uns im Stall waren. Keine der Stuten war so massiv, wie Pride es beschreibt. Von daher kann ich mir vorstellen, dass es wichtig ist, zu erfahren, was sie erlebt hat. Setzt natürlich voraus, dass die Menschen auch ehrlich sind.
Ich habe ein Gespräch mit K. H. (TK ) geführt, die mir im übrigen bestätigte, dass meine Stute schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie hat, ohne es zu wissen, gewußt, dass sie von einem Mann geritten wurde, der im Umgang eher weniger nett zu ihr war. Habe mich daraufhin mit Körpersprache beschäftigt und habe dann meine aufrechte Haltung abgelegt. Aber das ist auch immer abhängig vom Pferd. War ich eher ein wenig geduckt, hat sie meine Nähe gesucht. Stand ich aufrecht vor ihr, wich sie vor mir weg. Wir haben nur am Boden gearbeitet, bis sie anfing, mir zu vertrauen.
Aber ich denke, das Problem liegt bei der Stute noch ganz anders. Das Fohlen, der Umzug, noch ein Umzug ... ich denke, Ruhe ist das einzige, was momentan hilft.