Hihi, ich war auch bei dem Vortrag wo kolyma war
Ich wollte grade einen Bericht schreiben (bist du links vorne gesessen? Du hattest die Frage wegen den eitrigen Lederhautentzündungen gestellt? ).
Ich habe ein paar Aussagen des Schmieds aber minimal anders verstanden:
Er meinte das wären Scherkräfte die im Huf wirken. Das heißt der Huf prallt beispielsweise auf einen harten Gegenstand (Stein, Bordsteinkante, Teer, o.ä.), das Pferd knickt auf der Koppel um, tritt wo schief aus, ausrutschen, wegrutschen usw. Die Huflederhaut reißt bei so einer Aktion ganz leicht ein - das können minimalste Risse sein. Diese Lederhaut ist extrem gut durchblutet und so kommt es in der weißen Linie oder an der Sohle zu Einblutungen.
In aller Regel sind diese unproblematisch. Problematisch wird es dann, wenn kleine Kanälchen im Huf (die natürlicher Weise vorhanden sind) mit Bakterien oder Viren besidelt sind (was auch normal ist) und die Huflederhaut wegen der Einblutung anschwillt, gereizt wird und sich dadurch die Pilze, Bakterien oder Viren ausbreiten können. Dadurch entstehen Lederhautentzündungen und eben auch Geschwüre....
Ich habe den Herrn Weber aber so verstanden, dass auch der erste Fall (das blutrige Einreißen) schon eine Lederhautentzündung darstellt, bloß eben ohne Vereiterung. Schmerzhaft ist erstere Variante auch ggfs. schon, durch den Druck in der Hufwand.
In der klassischen Tiermedizin werden Lederhautentzündungen ja auch in "nicht-eitrige" und "eitrige" Lederhautentzündungen eingeteilt (das hat er jetzt nicht gesagt, das findet man aber in der Fachliteratur oft so).
Mit Rehe haben Einblutungen meistens nichts zu tun. Erst wenn das Hufbein rotiert ist, reißt das Hufbein von der Lederhaut ab und es entsteht Narbenhorn. Aber eher seltener Einblutungen.
Das hab ich im Vortrag auch nicht so verstanden.
Da waren die Einblutungen, die bei einer Hufbeinrotation vorhanden sein,ja auf den Folien, die die verschiedenen Stadien der Hufrehe zeigten, sogar extra als Verdickung eingezeichnet (je weiter fortgeschritten desto dicker) und Herr Weber hat die auch extra mit dem Laserpointer gezeigt. Dass es da meist zu Einblutungen kommt, sieht man ja auch auf den entsprechenden Hufbildern und in Präparaten und auch am Rehehof in echt (ich hatte die reell vorhandenen Einblutungen in den nach der Hufbearbeitung übrigen Hufteilen meiner Stute schon oft genug in der Hand). Es gibt in der Regel sowohl Narbenhorn als auch Einblutungen. Je nach Schwere eben mehr oder weniger stark ausgeprägt. Sicher wird es ab und an mal eine Hufrehe geben, bei der man hinterher keine Einblutungen sieht, aber ich denke das ist eher selten. Ich mein die Einblutungen aller Art die bei Rehe auftreten sind hier ja z.b. wirklich nicht zu übersehen:
http://www.go-barhuf.de/index.php?p=157000
Was aber natürlich der Fall ist: Eine Einblutung durch eine Rehe sieht man in der Regel erst längere Zeit NACHDEM die Rehe aufgetreten
Also sind wohl Einblutungen - je nach Konstitution des Pferdes, Zusammensetzung des Hufes und Umweltfaktoren recht normal und nur durch Vorkehrungen (Hufschuhe, vorsichtiges Reiten, weiche Untergründe) ganz vermeidbar.
Dein Eindruck hab ich aus dem Vortrag eigentlich nicht gewonnen
Interessant wie unterschiedlich die gleichen Botschaften beim Empfänger ankommen können.
Ansonsten hat mir der Vortrag auch super gefallen. Ich wollte nachher eine Rezension schreiben, weil das Thema mit den Wooden Shoes bei Hufrehe ja vielleicht auch ein paar Leute interessiert, weil ein Forenpferd hier diese ja auch schon hatte.