"Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Moderator: Keshia

Benutzeravatar
Avaris
Schulpferd
Beiträge: 876
Registriert: Do 13. Jun 2013, 07:24

"Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Avaris »

Ich habe ein Thema, das mir immer wieder innerlich Stress bereitet und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen kann / soll. Daher möchte ich gerne mal hier um Rat fragen - vielleicht hat ja einer von euch eine Idee oder kennt solche Situationen sogar aus eigener Erfahrung?

Es passiert mir so oft, dass ich sehe, dass mein Pferd sich etwas bestimmtes von mir wünscht, was ich ihm sogar gerne erfüllen würde, was aber aus anderen Gründen einfach gerade nicht geht. Dann muss ich "Nein" sagen, obwohl ich vom Gefühl her lieber "Ja" gesagt hätte und habe Stress und ein unendlich schlechtes Gewissen.

An den allermeisten Tagen, wenn ich in den Stall komme, dann kommt mein Wallach sofort zu mir, begrüßt mich und möchte gerne etwas machen. Das ist so nett von ihm und ich freue mich riesig darüber, dass er sich so freut, mich zu sehen. Aber manchmal ist es so, da kann ich einfach nicht sofort etwas mit ihm machen. Zum Beispiel weil ich vorher den Stalldienst erledigen will, um hinterher den Kopf frei zu haben. Das dauert bei uns ca. 1,5 Stunden. Ganz oft läuft er mir dann nach, während ich mit der Karre über das Paddock wandere, und versucht, meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Es tut mir dann immer wieder richtig doll leid, ihm sagen zu müssen "Nein, jetzt nicht."
Wenn ich dann nach 1,5 Stunden fertig bin (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, weil anstrengend), dann ist bei ihm meist motivationstechnisch schon die Luft raus, noch was mit mir zu unternehmen. Ihm wurde ja auch gerade 1,5 Stunden lang "Nein" gesagt...

Oder ein anderes Beispiel: Jetzt, in der Anweidezeit, da stellt der Abendstalldienst die Pferde für die Anweidezeit auf die Weide. Da sind die jetzt, nach einer Woche, sehr gut konditioniert drauf und erhoffen sich bei jedem Menschen, der zur ungefähr richtigen Zeit kommt, dass dieser das Weidetor öffnet und sind ganz hibbelig. Ich sehe ihm den Wunsch "Lass mich auf die Weide" richtig an und es tut mir leid ihm sagen zu müssen "Das geht jetzt noch nicht." - an den Tagen, an denen ich keinen Stalldienst habe und meiner Stallkollegin ihren Zeitplan natürlich nicht zerhauen will, indem ich einfach die Pferde raus lasse.

Ich bin in solchen Momenten total unglaubwürdig für ihn und komme ihm merkwürdig vor, denn es ist ja auch unauthentisch - ich sage "Nein" obwohl mein Gefühl "Ja" sagt. Ja, natürlich würde ich lieber mit ihm spielen als das Paddock abzuäppeln, und ja, natürlich würde ich ihm gerne den Gefallen tun und alle auf's Gras lassen. Ich merke ihm an, dass er meine Reaktion nicht versteht, und das tut mir leid, denn wie muss ich denn in solchen Momenten auf ihn wirken...

Wie geht ihr mit so etwas um? Ich hab da bis jetzt noch nicht die richtig gute Lösung gefunden...und das stresst mich jedes Mal. Ich bin wohl ein ziemliches Weichei und gerate sehr schnell in emotionalen Stress, aber es ist mir so wichtig, dass mein Wallach glücklich und zufrieden ist und das Zusammensein mit mir als etwas Angenehmens und Bereicherndes empfindet.

(Damit sind jetzt natürlich nicht solche Dinge gemeint wie "Nein, leider kann ich es dir nicht ermöglichen, auf die vielbefahrene Hauptstrasse zu rennen" oder "Nein, du kannst leider nicht herumzappeln beim Hufschmied" - bei sowas ist ja völlig klar, dass es da keinen Diskussionsraum gibt.)
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 19850
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Wallinka »

Meinen und mir hilft es, wenn ich genau definiere, also zB: "nein, erst nach dem Stalldienst", alternativ: hast du irgendeine Übung, die du mit ihm gleich auf dem Paddock machen kannst, damit er weiß, wie gerne du auch was mit ihm tust und dann "nach dem Stalldienst mehr",
Weide: auch da würde ich nicht sagen "jetzt nicht" sondern oder "nein, heute ist xy die Grastante" alternativ: ihn ans Halfter nehmen, fünf Minuten mit ihm grasen gehen und dann zurückstellen, was mit ihm tun.
Und wenn ich dann wirklich während des Stalldienstes nichts mit dem Pferd machen will, dann ignoriere ich es auch und reagiere nicht auf anfragen, auch nicht mit Worten. Meist gehen sie dann eine Runde dösen oder fressen, weil sie wissen, dass ich mich jetzt eh nicht umstimmen lasse.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Benutzeravatar
Keshia
Pegasus
Beiträge: 10877
Registriert: Fr 15. Feb 2013, 10:27
Wohnort: Oberbayern

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Keshia »

Hallo Avaris,

ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich gerade recht intensiv beschäftige. Eigentlich auf Kinder bezogen, aber ich denke, das Prinzip ist sehr ähnlich.
Da fielen mir einige Aussagen von dir auf:
Ihm wurde ja auch gerade 1,5 Stunden lang "Nein" gesagt...
Dem würde ich so nicht zustimmen. Wenn dein Pony 1,5 Stunden lang an dir dran bleibt, dann hast du kein einziges Mal für ihn verständlich NEIN gesagt. Wahrscheinlich weil du innerlich ja auch zerrissen bist.

Ich kenne dieses Verhalten von Leni. Wenn ich miste, dann versucht sie auch erstmal an mir dran zu hängen. Ich muß ihr dann ein paar mal deutlich zu verstehen geben, daß ich sie gerade nicht dabei haben möchte (auch weil sie ständig im Weg steht :teehee:), und da verscheuche ich sie auch schonmal. Sie geht dann ihrer eigenen Wege und läßt mich machen. Wenn ich danach was tun möchte und sie rufe, kommt sie her und hat noch Motivation.
Ich bin in solchen Momenten total unglaubwürdig für ihn und komme ihm merkwürdig vor, denn es ist ja auch unauthentisch - ich sage "Nein" obwohl mein Gefühl "Ja" sagt.
Ich denke, du solltest das erstmal für dich selbst auf die Reihe bekommen. Wenn die Situation so ist, daß es dir gerade wichtiger ist, der Stallkollegin nicht den Plan zu zerschießen als das momentane Bedürfnis deines Ponys zu stillen, dann steh dazu. Hadere nicht immer wieder neu mit dir selbst, sondern nimm die Situation für dich selbst als gegeben an. Sie gefällt dir nicht, ist aber so.
Wenn du selbst das als gegeben annimmst, kann dein Pony das auch. Er versteht die Hintergründe nicht, aber ich bin überzeugt, er spürt Entschlossenheit und Unentschlossenheit.

Es ist ein bißchen wie mit einer Mutter, die dem Kind eine halbe Stunde vor dem Abendessen den Lutscher nicht gibt und mit sich hadert, obwohl sie weiß, daß es richtig ist. Erstens, weil das Kind warten lernt, zweitens, weil es beim Abendessen besser die Chance hat, zu lernen wie lecker Paprika und Käsebrote sind. (Die schmecken nach viel Zuckerzeug einfach nimmer so gut. ;-) )

In deinem Fall ist es etwas anders, aber im Prinzip kannst du deinem Pony in Situation A zeigen, daß es sich besser auch mal selbst beschäftigt, auch wenn du vor Ort bist und in Situation B weißt du, daß es Bedürfnisse von Menschen gibt, die über den Bedürfnissen der Pferde stehen. Wenn man einfach akzeptiert, daß das so ist, tut es nichtmal weh. :-) Ein bißchen weh tut es nur den Pferden oder Kindern, die das gerade lernen, aber wenn sie es gelernt haben, können sie mit diesen unausweichlichen Situationen besser umgehen.
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

Leni Müller sucht das Glück
:animals-cow:


www.pferde-lehren.de

Praktikum CR und TTEAM in der Schweiz
Benutzeravatar
faraway
Lehrpferd
Beiträge: 3435
Registriert: Sa 30. Jun 2012, 10:49

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von faraway »

Ich denke, Keshi hat das schon auf den Punkt gebracht.
Bei uns ist es so, dass ich - egal, was ich vorhabe am Hof - zuerst mein Pony begrüße, je nach Ponylaune wird einmal Öhrchen gekrault, ein Begrüßungskeks gemampft und ein, zwei Worte gewechselt. Dabei sag ich ihr auch: Ich gehe jetzt erst noch dies und das machen, dann bist du dran. Damit ist meine Entscheidung für mich klar und sie kapiert es anscheinend sehr gut.
Was die Weide angeht, ist es natürlich schon schwer, unter Ponyschmachtblicken nicht zu zerschmelzen. Kann ich absolut nachvollziehen. Aber auch da hilft ein "Du musst noch bis dann und dann warten" (und bei uns ist das "bis in 24 Stunden"), und wenn es nur mir das Gefühl gibt, eine einhaltbare Ansage gemacht zu haben. Schlechtes Gewissen krieg ich nämlich dann, wenn ich was versprochen und nicht gehalten habe...
Wenn nur die Liebe, die Liebe existiert - so ist Zeit ein absurdes Konzept.
Forugh Farrokhzad an Ebrahim Golestan


Frau Vina - Piratin unterm Edelweiß
Zwei Hafinasen - TB 1
Benutzeravatar
kolyma
Lehrpferd
Beiträge: 2625
Registriert: Fr 7. Sep 2012, 23:13
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von kolyma »

Mal eine Frage? Hast du Kinder???

Das "Problem" hat man ja nicht nur mit seinem Pferd. Sondern auch sonst im Leben. Auch sich selbst gegenüber.
Ich würde auch gerne ausschlafen - muss aber aufstehen um zur Arbeit zu gehen. Ich würde mir gerne sechs Liter Vanilleeis reinpfeiffen - verbiete es mir selbst aus nachvollziehbaren Gründen. Mein Neffe möchte gerne auf einer hohen Mauer balancieren - ich verbiete es, denn er könnte stürzen. Die Liste lässt sich beliebig lange fortsetzen.

Ich glaube nicht, dass dein Pferd tief enttäuscht ist, wenn er dir die eineinhalb Stunden hinterher tingelt. Das interpretiert man als Mensch so (vielleicht weil man es sich wünscht, dass das Pferd so unglaublich gerne was mit einem macht?)
Dabei denke ich, ist die Sache viel simpler. Ein Mensch ist da, der tut was. Das ist lustig und eine nette Ablenkung. Wenn ich die Koppel absammel, dann ist mein Wallach auch meistens bei mir. Er klaut mir den Mistboy er schnüffelt am Schubkarren rum. Nicht weil er gerne was mit mir macht (naja, vielleicht schon auch), sondern weil er diese Art von Interaktion gerne mag. Es ist eine willkommene Abwechslung.
Und ich muss sagen, dass ich diese zwanglose Zeit auch sehr genieße. Ich rede mit ihm, ich streichel ihn - aber ich mache auch klar, dass jetzt keine Spielstunde ist.
Pferde leben im Hier und Jetzt und haben kein Gefühl dafür, dass ihnen jetzt was "zu lange dauert" - du bist jetzt da und tust was. Das ist zumindest interessant genug um sich das anzuschauen.

Also von daher würde ich da nicht zu viel reininterpretieren. Pferde sind genügsame Tiere. ^^
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
Benutzeravatar
Avaris
Schulpferd
Beiträge: 876
Registriert: Do 13. Jun 2013, 07:24

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Avaris »

Ihr Lieben, vielen Dank für eure so schnellen und zahlreichen Antworten! :klatschen:
Ich bin ganz gerührt, dass ihr euch für mich so viele verschiedene Gedanken gemacht habt. Und das schönste ist, ich kann tatsächlich aus jedem eurer Beiträge etwas für mich mitnehmen! Vielen lieben Dank euch dafür :friends:

Ich werde jetzt versuchen, das ganze einfach etwas stressfreier zu sehen und mich selber nicht so unter Druck setzen. Dazu, wie ihr schon schriebt, mal mit mir selber klaren Tisch machen und eine eindeutige Entscheidung fällen, damit ich meinem Ponyfreund auch eine EINDEUTIGE Antwort zukommen lassen kann, die er mir auch glauben kann.

Wenn ich im Stall ankomme, dann begrüßt er mich sehr lieb und kommt gleich zu mir. Da haben wir ja schon mal ein bisschen Zweisamkeit :hug:
Und danach kann ich ja, je nach Situation und Bauchgefühl...entweder doch gleich auf seine Vorschläge eingehen und etwas mit ihm machen, und einfach hinterher den Stalldienst machen, oder ganz klar sagen "Nein, jetzt nicht", oder noch einmal schauen ob er denn wirklich etwas VON mir will, oder doch ganz zufrieden damit ist, mit mir zusammen über's Paddock zu wandern und ab und zu die Karre zu sabotieren :beissen:

Und die Idee, ihn einfach mal am Strick ein paar Minuten grasen zu lassen, wenn die Weide noch nicht offen ist, die gefällt mir sehr gut. Vielen Dank auch dafür! (Dass man manchmal auf die naheliegensten Dinge nicht kommt....ist ja peinlich... :verlegen: )

Kolyma, nein, ich habe (noch) keine Kinder....merkt man das? :breitgrins2:
Vielleicht bin ich ja, wenn ich dann mal irgendwann Kinder habe, besser in solchen Situationen weil ich nun vorher üben konnte...
Lisa-Marie

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Lisa-Marie »

Oh, darf ich auch noch was dazu sagen?
Mein Pferd kommt auch mit beim Abmisten und ich nehm ihn gerne mit und "laß ihn helfen". D.h. meine inneren Bilder sind: "Oh, hilfst Du mir? Das ist aber toll von Dir! *bewunderfreustaun*" und er kommt mir immer hinterher, schnuppert am Mistboy, an den Haufen (zeigt auch mal noch welche) und so haben wir schon gefühlte gemeinsame Zeit.

Ansonsten merke ich auch, dass er nach dem "Aufräumen" immer noch total gerne bei oder mit mir wäre. Mein Abschiedsspruch lautet dann immer: "Mach eine schöne Pause!", weil ich dann das Gefühl habe, ich kann beruhigt gehen, denn schöne Pausen sind ja sehr wichtig und genießerisch. Am nächsten Tag komme ich wieder (meist mit den Worten "Komm, wir machen was Schönes!") und wir machen was Schönes zusammen. Und ob das jetzt Abmisten, Spazierengehen, Handarbeit oder Reiten ist, es ist doch egal, was man zusammen macht, solange die Energie ZUSAMMEN SCHÖN ist, oder?

:drink2gether:
Benutzeravatar
Avaris
Schulpferd
Beiträge: 876
Registriert: Do 13. Jun 2013, 07:24

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von Avaris »

Lisa-Marie, das klingt wundervoll, vielen lieben Dank für diesen schönen Beitrag! Das fühlt sich GANZ GENAU richtig an, was du schreibt :cloud9:
ehem User

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von ehem User »

Wenn ich mich richtig erinnere clickerst du oder arbeitest zumindest mit positiver Verstärkung?
Hat dein Pony jemals gelernt, dass deine Anwesenheit nicht immer Action bedeutet? Ich war vor kurzem auf einem sehr aufschlussreichen Seminar mit Marli** Wen** zum Thema "Stress im positiven Pferdetraining vermeiden" - viele Clickerpferde leiden unter Stress, weil sie immer im Arbeitsmodus sind und dadurch ein hohes Erregungs- und Stresslevel haben. Sie können nicht (mehr) "nichts tun".

Eine Übung dazu war relativ langweilig anzuschauen, aber seeeehr effektiv. Das Pferd sollte einfach rumstehen - ohne Kriterien wie Kopf gerade o.Ä. - und der Mensch beschäftigte sich mit etwas anderem, plauderte mit anderen, scharrte im Sand, zuppelte an der Kleidung, ging herum. Beiläufig wurde dem Pferd immer wieder ein Keks zugesteckt - ohne großes Tamtam und im Vorbeigehen. Innerhalb kürzester Zeit entspannten sich die Pferde, weil sie sich nicht mehr als Mittelpunkt der Welt ihres Menschen sahen und aus dem permanenten Action-Modus rauskamen. :)

Das könntest du ja auch auf dem Paddock beim Abmisten so machen, damit dein Pony lernt, dass es in der Zeit nicht gefragt ist und sich entspannt. Wenn es sich selbst beschäftigen geht - noch besser! :-d



Meine Große hat von Anfang an gelernt, dass es nicht immer darum geht, tolle Übungen zu zeigen, deshalb handhabe ich es mit ihr ähnlich wie meine Vorschreiberinnen. Sie möchte beim Abmisten gerne bei mir sein - nicht um aktiv etwas zu machen, sondern einfach, weil sie es liebt in meiner Nähe zu sein - und das nehme ich gerne an, weil ich ihre Nähe ebenfalls sehr genieße. :love:
Das einzige Kriterium für sie ist: Mir nicht im Weg rumstehen und mich nicht von der Arbeit abhalten! Sie steht dann meist entspannt in meiner Nähe, schnuppert ab und zu an der Karre, wandert gemeinsam mit mir ein Stückchen weiter und stellt sich inzwischen sogar so hin, dass die anderen Pferde mich nicht nerven können. "Mensch bei der Arbeit, bitte nicht stören!" :hand: :lol: :lol: :lol: Zwischendurch mache ich manchmal kurze Pausen in denen ich sie kraule und mit meiner vollen Aufmerksamkeit bei ihr bin und nicht nur nebenbei mit ihr plaudere, während ich arbeite. Das findet sie auch gut, aber meine ungeteilte Aufmerksamkeit ist natürlich besser. ;)
Auch beim Box misten steht sie oft in der Nähe. Ich öffne dann die Tür zum Paddock und unterhalte mich mit ihr, stecke ihr manchmal auch eine Kleinigkeit zu oder mache kurze Schmusepausen. Das ist inzwischen ein schönes Ritual geworden und wir machen das fast jeden Tag. :herzi:

Aus dem "Nein, jetzt nicht" wird dadurch ein "Schön, dass du da bist und mir die Arbeit ein bisschen versüßt, ich würde nämlich auch viel lieber etwas mit dir machen!".
Benutzeravatar
tara
Einhorn
Beiträge: 8709
Registriert: Di 15. Mai 2012, 11:44

Re: "Nein" zum Pferd sagen müssen, obwohl man lieber "ja" sagen würde

Beitrag von tara »

Ich habe zwar nicht das 'Problem', aber ich finde die Antworten hier so schön, Sie zeugen von so viel innerer Verbundenheit, sodaß ich auch etwas für mich mitnehmen kann:
Klare Formulierung, kein jetzt nicht, sondern ein wenn ich hiermit fertig bin. Kein Geh weg, sondern ein Schön daß du mir Gesellschaft leistest. Ich denke schon, daß unsere Pferde das verstehen können.
Liebe Grüße
tara
☮️ 🇺🇦 🇮🇱

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



Let's go Polo
Antworten