LK im Winter

[ehem User]

So, es ist wieder so weit, es wird dunkel, es ist stürmisch und übrall sind potenzielle Huchmampfs, die einen fressen können. Solange ich neben dem Pony gehe, ist alles gut, aber rausschicken geht gar nicht, entweder er kürzt beständig ab oder er düst halt los. Innere Bande ist ihm in dem moment dann vollkommen wurscht, die wird ignoriert oder überrannt.

Im Sommer waren wir wirklich schon auf einem guten Weg und jetzt habe ich einen 17jährigen an der Longe, der meint, er wäre 2,5... er steht in einem riesigen OS in einer Herde, Bewegungsanreize hat er eigentlich genug. Er wird 5-6 mal die Woche gearbeitet, beim Reiten komme ich besser klar als an der Longe (klar, da kann er sich nicht so arg entziehen)

Habe ihn jetzt die letzten tage 10min an der Longe abgaloppieren lassen (nach 30min Schritt),, das geht auch, ist aber echt nicht schön anzusehen. Danach kann ich wieder die schöne Haltung neu erarbeiten, Fortschritte sind so echt schwer nur möglich. Er bockt auch nicht rum oder so, aber er ist so unter Strom durch das schienbar mordsgefährliche Umfeld, dass er halt durchgehend im Fluchtmodus ist. Da hilft dann echt nur laufen, wenn die Spannung raus ist, ists dann meistens auch gut.

Laufenlassen geht leider nicht, der Boden ist zu rutschig.

Wie ist das bei Euch? Wie longiert ihr knackige Pferde im Winter?

[Coup]

Hallo
ich kenne das "Überall-sind-Monster-Problem". Was meist am besten geholfen hat, waren kurze anspruchsvolle Einheiten, überwiegend im Schritt. Wichtig ist es, dass sie gar nicht auf dumme Gedanken kommen, da sie sich auf einen konzentrieren müssen. Immer wieder Pausen einbauen evtl. kleine Spielereien (z.B. mit Gymnastikball). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann kein großartiges "Abgaloppieren" etc. nötig ist, da sie sich ja gerade im OS meist selbst bewegen, bevor sie "platzen". Durch die viele "Denkarbeit" erreiche ich meistens ein zufriedenes, gymnastiziertes Pferd, das sich mit der Zeit auch so beruhigt, dass ich gemütlich im SH neben mir (anstrengend!) oder auf Abstand traben lassen kann und vielleicht sogar (je nach Bodenverhältnissen) ein paar Galoppsprünge einbauen kann etc.
Was am meisten Spaß macht sind tägliche Abwechslungen des Programms, damit es nicht langweilig wird. Also z.B. Longe, Doppellonge, Lanzgügel, Kurzzügel, Freiarbeit, Stangen, Spieletag mit ZL, spazieren gehen etc.
Liebe Grüße

[Heupferdchen]

Meiner ist jetzt nicht übertrieben huchmampfig. Aber auf fremden, unheimlichen Plätzen fange ich erst mit dem LK an, wenns Pferdi entspannt ist. Und wenn ich das in einer Einheit nicht hinkriege - dann mache ich auch keinen LK. Gymnastikstunde macht für mich keinen Sinn, wenn Pony dabei Angst hat.

Seit unserem Umzug haben wir einen Platz mit Potential zum Gruselkabinett: spärlich beleuchtet, Büsche, Wohnhäuser, ein Wäldchen, eine Straße, ein Graben mit Bach.

Mir hat das "Eckenspiel" geholfen, den Platz gar nicht erst als 'gruslig' abzuspeichern. Ganz einfach vom Prinzip her: Pony an der Longe oder am Führseil. Wir spazieren gemeinsam über den Platz. Ich schicke ihn von Ecke zu Ecke - so, als würde ich ihn auf etwas aufmerksam machen wollen: "Guck mal, da, ein Leckerchen". In der Ecke Lobwort, Leckerchen. Wenn er in den Erkundungsmodus schaltet, lasse ich das zu. Wird er unsicher, gehts weiter zur nächsten Ecke. Ganz freundlich, wie ein gemeinsamer Spaziergang. Anfangs bin ich außen, später ergibt sich ganz von allein, dass er die Außenbahn übernimmt.

Wenn alles soweit in Ordnung ist, suche ich eine Linie, mit der er einverstanden ist, und kekse die. Dann baue ich ein paar LK-Übungen ein, nur einige Momente. Ist alles gut, schicke ich ihn schnell in die nächste Ecke und kekse da.
Glotzt oder erstarrt er, schlage ich Alternativverhalten vor (in die nächste Ecke gehen und Keks abholen). Hüpfen darf er natürlich. Wird er zu eifrig und möchte zur nächsten Ecke traben(gut! er ist in Gedanken nicht beim Grusel!), frage ich ein bisschen LK ab.

[ehem User]

Heupferdchen, das finde ich ein sehr gutes Rezept!