Headshaking

[kolyma]

Aber Georgi, tröste dich - unser TA war auch so drauf. Als wir ihn holten als Nero die ersten Symptome zeigte hat er auch abgewunken. Trigenimusnerv ist so ne dankbare Diagnose - denn das zu diagnostizieren ist sowas von aufwändig. Man müsste den Nerv lahmlegen und dann abwarten ob das Pferd dann symptomfrei ist. Das ist teuer und mit einem gewissen Risiko verbunden.
Wer macht das bitte schon?
Aber mal ehrlich - wer glaubt denn bitte ernsthaft, dass so etwas - die Entzündung des Hauptgesichtsnervs - so häufig vorkommt wie es von TÄs diagnostiziert wird?! Wie viele Menschen leiden an Trigenimusneuralgie? 1 von 100000??? Wie viele Headshaker gibts? Ne ganze Menge.

HS ist keine Krankheit sondern ein Symptom.

Meinen TA hab ich noch immer. Ich bin kein Mensch der jemanden wegen sowas abschreibt. Ich finde es obliegt auch dem Besitzer mitzudenken und nicht alles was einem gesagt wird (ob vom TA oder sonstwem ist egal) einfach so hinzunehmen - wenn mir der Rücken dauerhaft weh tut geh ich auch zu verschiedenen Ärzten bis ich ne Diagnose habe. Und je nach Schwerpunkt des TAs kommt immer was anderes bei raus. Ich war bei zig Ärzten bis bei mir chronische Migräne diagnostiziert wurde. Angefangen vom Orthopäden über den Sportmediziner bis zum Neurologen...

Mein TA hat aber nicht schlecht geschluckt, als ich ihn mit den CT-Bildern diagnostiziert habe. Allerdings hat er Dank dessen auch etwas dazu gelernt und wird künftig genauer hinsehen oder an eine Klinik überweisen.


Hatte früher übrigens auch so ne THP-TÄ... Die hab ich Gott sei Dank längst abgeschrieben, nach dem sie meinen Kater, der dringend Kortison gebraucht hat mit ihren Kügelchen und angeblicher TCM-Quaksalberei fast umgebracht hätte. Mein TA hat damals nicht lange gefackelt und meinem Kater Langzeit-Kortison gegeben, was ihn letztendlich gerettet hat. Ich finde wer sich mal eingehender mit Medizin beschäftigt fällt auch so nen Schmuh auch nicht mehr herein. Gerade heute hatte ich wieder ne Unterhaltung mit einer am Stall, die während der HS-Zeit auch immer gerne zu Hokuspokus geraten hätte (ich kenn da ne gaaaaanz toller THP....) - auch sie musste zugeben, dass ihre hochgelobte THP auch keine Mittelohrentzündung erkannt hätte - wie auch? Müsste man ja mal in den Pferdekopf reinschauen.
Verstehe immer nicht warum die Leute sich so unglaublich gegen bildgebende Diagnostik streuben und lieber irgendwelchem Wunderheilern auf den Leim gehen und sich mit Modediagnosen (Trigenimusneuralgie, Herpes, Borrelliose) zufrieden geben. Ist billiger - ohne Frage - aber tut man seinem Pferd wirklich was Gutes damit?
Ansonsten mal die interessante Nachricht - JEDES Pferd hat Herpes- und Borellioseviren im Körper. JEDES!!! Daher kann man das bei JEDEM Pferd diagnostizieren. Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen, wenn man diese Diagnose bekommt. Ich habe auch Escherichia coli Bakterien im Darm. Die hat jeder Mensch. Nur ein Bruchtteil wird davon krank. Ein winziger, winziger Bruchteil!

[Georgi]

@ Kolyma : Danke für deinen Bericht und deine Aufklärung. Das nimmt mir allerlei Gedanken. Ich werde meinen TA auch nicht abschreiben, denn er hat schon auch viel gutes gemacht und hat viel Erfahrung. Aber sein Spezialgebiet liegt wohl woanders. Wenn ich in der Tierklinik Hannover anrufe.......ich weiß gar nicht was ich die fragen soll. Ist ja ne Ecke weit weg. Meinst du ich kann mich tel. beraten lassen oder wie meinst du das ?

[tara]

Ich finde wer sich mal eingehender mit Medizin beschäftigt fällt auch so nen Schmuh auch nicht mehr herein.

Da hast du wohl recht. Aber nicht jeder Pferdehalter hat das nötige 'etwas' für solche komplexen Themen. Und vertraut daher Fachleuten. Die haben schließlich lange studiert und sollten idR wissen, was sie tun. Wo kämen wir denn dann hin, wenn jede Diagnose erst mal angezweifelt werden muß und der Pferdehalter dem TA sagt, was er zu tun hat. (leider ist es aber oft so)

TA kann man übrigens gerne gegen Hufbehandler austauschen. Auf dem Gebiet ist es nicht besser.

[norikermädchen]

Gerade heute hatte ich wieder ne Unterhaltung mit einer am Stall, die während der HS-Zeit auch immer gerne zu Hokuspokus geraten hätte (ich kenn da ne gaaaaanz toller THP....) - auch sie musste zugeben, dass ihre hochgelobte THP auch keine Mittelohrentzündung erkannt hätte - wie auch? Müsste man ja mal in den Pferdekopf reinschauen.
Verstehe immer nicht warum die Leute sich so unglaublich gegen bildgebende Diagnostik streuben und lieber irgendwelchem Wunderheilern auf den Leim gehen und sich mit Modediagnosen (Trigenimusneuralgie, Herpes, Borrelliose) zufrieden geben. Ist billiger - ohne Frage - aber tut man seinem Pferd wirklich was Gutes damit?

*OT an*
Hallo Kolyma, ich habe gerade das Gefühl eine Lanze brechen zu müssen
In meiner derzeitigen Ausbildung zur Pferdheilpraktikerin wird uns regelrecht EINGEBLEUT wenn irgend möglich die vollständige Diagnostik-Palette des Tierarztes in Anspruch zu nehmen, ja sogar zu FORDERN. Doch leider ist der HP oft nur der "günstige kleine Tierarzt" der mal schnell gerufen wird um mal eben das Pferd sanft zu heilen und das Ganze verbunden mit möglichst geringem Aufwand, sprich 2x Salbe auftragen und simsalabim und weg sei der ganze Spuk *hexhex*.
Aufgabe des HP ist es im Zweifelsfall die Behandlung abzulehnen, bis eine ordentliche Diagnostik efolgt ist (auch wenn man sich damit als Neueinsteiger im Geschäft damit nicht allzu beliebt macht). Doch oft ist so, dass als vorgebildeter Besi, vernünftig denkender Laie oder eben als HP man ja doch die ein oder andere gute Idee hat was hinter dem Problem stecken könnte und diese Ideen gilt es dann dem TA weiterzugeben und den Verantwortlichen plausibel zu erklären.

Meine Ausbilderin beharrt eisern darauf, dass eine Behandlung ohne ordentliche Diagnostik in manchen Fällen schlicht fahrlässig ist. NACH einer abgeschlossener Diagnostik / Behandlung durch den TA kann man sehr oft unterstützend in die Therapie einsteigen, bzw. begleitend IN ABSPRACHE agieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt also nicht nur anti Tierarzt eingestellte Heilpraktiker, sondern ich wünschte beide "Lager" würden sich als Kompetenzteam rund um das Pferd sehen.
*OT aus*

[kolyma]

@ Kolyma : Danke für deinen Bericht und deine Aufklärung. Das nimmt mir allerlei Gedanken. Ich werde meinen TA auch nicht abschreiben, denn er hat schon auch viel gutes gemacht und hat viel Erfahrung. Aber sein Spezialgebiet liegt wohl woanders. Wenn ich in der Tierklinik Hannover anrufe.......ich weiß gar nicht was ich die fragen soll. Ist ja ne Ecke weit weg. Meinst du ich kann mich tel. beraten lassen oder wie meinst du das ?

Hallo Georgi, da kann man anrufen und sich erst mal beraten lassen zum Thema Allergietest. Dann kann man sich von dir ein Forumlar schicken lassen. Der TA (also deiner) muss dann Blut abnehmen und das Blut dann per Kurier nach Hannover schicken. Diese Klinik ist derzeit in Deutschland die beste Pferdeklinik was die Diagnostik von Allergien angeht. Ich habe mich da in Iffezheim beraten lassen. Das ist für dich halt zu weit weg. Aber die Ärzin in Iffezheim hat wirklich viel Ahnung von HS und arbeitet mit denen aus Hannover zusammen. Es lohnt sich mal zu telefonieren. Im Zweifel ruf erst mal in Iffezheim an und frag nach wohin du dich wenden kannst.

[kolyma]

@Norikermädchen - so seriös wie du sind aber leider nicht alle. Ich habe per se gar nix gegen THP. Ich gebe auch Globuli oder derzeit Schüssler Salze. ABER - wenn ich ein Pferd habe mit einer ungewissen Symptomatik, finde ich es persönlich für absolut gemeingefährlich dem Pferd gegenüber sich irgendwelchen "Heilsbringern" an den Hals zu schmeißen und nicht weiter darüber nachzudenken was das Pferd haben könnte.

Bezüglich Herpes las ich kürzlich in einem anderen Forum sinngemäß: "Mein Pferd hatte mal wieder so einen heftigen Herpes-Schub" - "Woran hast du das gemerkt?" "Es mochte sein Kraftfutter nicht fressen...."

Sorry, die Leute meinen das wirklich ERNST! Und wer redet ihnen sowas ein?!?!

Bei uns am Stall geht grad auch wieder eine ein und aus. Die hat ne Kuh zum melken gefunden. Ein völlig unbemuskelter Spanier, der hundertpro gar nix hat, wird mit Akupunkturnadeln und sonstwas tracktiert. Dem Münchausen-Stellvertreter-Syndrom der Besi ist genüge getan. Beide profitieren. Die Quacksalberin kriegt Geld und die Besi Aufmerksamkeit. Denn sie hat schon fast jeden am Stall gefragt ob uns an ihrem Pferd was aufgefallen ist - aber außer, dass wir sagen, der hat keine Muskeln (ist ein junges Pferd, ist ja normal), hat ihr leider niemand das gesagt was sie hören wollte...

Tut mir leid, vielleicht sollten wir das in einem anderen Thread erörtern. Ich persönlich reg mich da nur noch auf. Wie gesagt, der Markt wird völlig von Esoterikern überschwemmt. Als normaler Pferdebesitzer hat man gar keinen Überblick ob jemand seine Sache im Sinne des Pferdes oder im Sinne des Geldbeutels (oder als eigene Seelentherapie) macht.

Man darf nie vergessen, dass man die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen hat, welches leider nicht sagen kann - "bitte fahr mich in die Klinik!"

[Georgi]

@ Kolyma : Danke das werde ich definitiv nächste Woche mal machen. Ich verfolge nun auch täglich den Pollenkalender und sein Verhalten. Heute war strahlender Sonnenschein, grelle hell und trocken. Er hat nicht 1 mal geshaked

Mal abwarten und nächste Woche telefonieren, danke Ich fühl mich schon nicht mehr ganz so ratlos

[kolyma]

Allergie ist halt auch sehr diffus. Allerdings müsste man ähnliche Symptome wie beim Menschen erkennen. Nasenfluss, vielleicht ein verdächtiges Atemgeräusch.
Möglicher Weise gibts Probleme im Hals, im Genick, im Rücken. Entzündungen im Kiefer (war bei Nero auch ein Nebenbefund) - wenn Pferde mit dem Kopf schlagen ist das unglaublich diffus und es gibt unglaublich viele Gründe. Hab hier noch ein Nasennetz, welches ich gerne veleihen kann.

[Sheitana]

Ich muss da norikermädchen auch mal zustimmen. Ich bin bald fertig mit dem THP und während des ganzen Studiums habe ich immer gelernt, dass bei manchen Dingen und Krankheiten immer der TA dazu gehört und auch bildgebende Diagnostik bzw. Labor je nach Fall dazu gehört.
Es gibt halt nun mal Dinge die kann ein TA besser und manche Dinge der THP (bei uns die TÄ würde ich z.B. nie zu Futterthemen befragen). Auch Fehldiagnosen kommen in beiden Lagern vor, das ist menschlich, nur der THP ist gleich unfähig, dem TA passiert das halt mal.
Am Besten ist sowieso die Zusammenarbeit, was bei uns in der Gegend sehr gut funktioniert, unser TA sucht sogar immer THP die er empfehlen kann.
Jeder sollte seine Grenzen kennen und wissen, wann er nicht mehr weiter weiß und das zugeben können. Das gilt aber für jeden Bereich des Lebens.

[Georgi]

Also er hat sich die Nase mal am Zaun gerieben, aber nicht auffällig häufig. Und klar mal geschnaubt. Aber das machen ja alle. Momentan shaked er halt gar nicht, deshalb hab ich das Gefühl im kitzelte was in der Nase. Insekten waren zur Anfangszeit noch nicht im ihn herum, als er Ende April oder Mitte April anfing hin und wieder zu shaken. Und immer nur, wenn trocknes Wetter war.