Hufbeurteilung

Moderator: Sheitana

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Scheckenfan
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Scheckenfan »

Jein. Nein, es tut wohl vermutlich nicht weh. Es KÖNNTE auch von ungeschicktem Laufen/sich streifen kommen.
Sieht aber m.E. schon nach Einblutungen aus, und die haben ihre Ursache fast immer in einer Imbalance.

Ich gebe deiner HO recht, dass die Hufe an sich schon gesund und gut aussehen, von daher würde ich da nicht "den großen Pott" aufmachen wollen. Aber nach der Ursache suchen schadet m.E. nicht.
Bei Feuerchens Stute Indra hatten wir auch solche Einblutungen, allerdings außen, die einfach nicht weggehen wollten, obwohl die Hufe an sich deutlich besser geworden waren. Die Einblutungen waren aber auch stärker/durchgängiger.
Bei ihr sind wir durch "Trial and Error" darauf gekommen, dass wir die betroffene Wand minimal in die Sohle hinein kürzen mussten - dann waren die Einblutungen weg. :nix:

Heißt nicht, dass das bei euch die Lösung ist, aber ausprobieren würde ich dennoch.
Mir fällt auf, dass immer wieder Bereiche ohne Einblutungen da sind. Evl. entstehen die Einblutungen nur, wenn die Hufe relativ lang sind und eine Bearbeitung stattfinden muss? Dann ließe es sich mit kürzeren Intervallen/Zwischenraspeln lösen. Die Wand sieht auch minimal hochgeschoben aus, die Hornrillen laufen nicht ganz gleichmäßig. Vielleicht stammt es daher, mal ne Schwebe einbauen?

Wie gesagt - an sich sind die Hufe gut! Das wäre jetzt nur noch Feinschliff! Und es ist sicherlich auch nicht moralisch verwerflich, wenn man da nichts dran macht. Ich könnt's aber nicht sein lassen :nix:

Edit: Überschnitten mit fuexjen :five:
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Zaubermieze
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Zaubermieze »

Danke schonmal für eure Antworten. Ich habe zugegebenermassen nur Grundlagenwissen auf dem Gebiet, deshalb hätte ich noch ein paar Fragen, wenns euch nichts ausmacht.

1. Darf ich das selber zu korrigieren versuchen oder wäre das wieder Sache meines HO? Wir sind dieses Jahr dazu übergegangen, dass er nicht mehr jedes Mal zum Raspeln und Ausschneiden kommt, sondern dass ich zwischendurch Tragrandüberstand von mehr als 1 mm und allfällige Zehenabweiser selber rasple, sodass er vielleicht noch ca. alle 2 1/2 Monate kommt.
fuexjen hat geschrieben: Auf dem Sohlenfoto ist nicht genau zu erkennen, ob es einen Tragrandüberstand gibt. Der Huf ist nicht genau in der Balance. Die Außenseite ist leicht schräger gewinkelt. Die Innenseite bekommt dadurch in der Bewegung das eine oder andere Mal mehr Druck. FALLS dort ein Wandüberstand besteht, führt dieser zu einer, wenngleich auch moderaten, Hochstauchung der Wand und somit zu den Einblutungen.
OK, das schaue ich morgen mal nach. Tragrandüberstand = Wandhorn, das höher steht als die Sohle, gell?
fuexjen hat geschrieben: Was mir allerdings so GAR nicht gefällt, ist die angeraspelte Bullnase.
Du meinst die gewölbte Aussenseite in der Seitenansicht, oder? Was macht das aus? Ich selber rasple dort gar nicht. Sollte ich dann wohl auch weiterhin nicht?
Scheckenfan hat geschrieben:Jein. Nein, es tut wohl vermutlich nicht weh. Es KÖNNTE auch von ungeschicktem Laufen/sich streifen kommen.
Hm. Mit den Jogging Shoes streift sie sich an der Stelle immer die Lasche auf ... Barhuf wäre mir ein Streifen hingegen noch nie aufgefallen.
Scheckenfan hat geschrieben: Bei ihr sind wir durch "Trial and Error" darauf gekommen, dass wir die betroffene Wand minimal in die Sohle hinein kürzen mussten - dann waren die Einblutungen weg. :nix:

Heißt nicht, dass das bei euch die Lösung ist, aber ausprobieren würde ich dennoch.
Wenn ich dort nun Wand wegraspeln würde ... wie schnell würde man sehen, ob das die richtige Massnahme war? Verschwinden diese Einblutungen innert einigen Tagen oder wachsen die raus?
Scheckenfan hat geschrieben:Mir fällt auf, dass immer wieder Bereiche ohne Einblutungen da sind. Evl. entstehen die Einblutungen nur, wenn die Hufe relativ lang sind und eine Bearbeitung stattfinden muss?
Sagt die Stelle etwas darüber aus, wann die Einblutung entstanden ist? Jetzt ist ja oben Horn, das gut aussieht. Das dürfte nun während der längeren Zeit gewachsen sein, wo nur ich hin und wieder geraspelt habe.
Scheckenfan hat geschrieben:Die Wand sieht auch minimal hochgeschoben aus, die Hornrillen laufen nicht ganz gleichmäßig. Vielleicht stammt es daher, mal ne Schwebe einbauen?
Was ist eine Schwebe?
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Scheckenfan
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Scheckenfan »

Die Einblutungen verschwinden nicht einfach, die wachsen nur mit der Zeit raus.
Wo genau sie entstehen, musst du über die Zeit beobachten. Kann sein, dass sie weit oben entstehen, vielleicht aber auch etwas tiefer.

Ich würd dir raten, mit deiner HO zu sprechen damit sie dir zeigt, was man machen kann.
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fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von fuexjen »

Könnte sein, daß Deine bisherigen "Raspelmaßnahmen" schon fruchten. Mach doch einfach in regelmäßigen abständen Fotos.

Ja, mit Bullnase meine ich die konvexe Zehe. Die KANN beim Abfußungsvorgang Stauchungen verursachen und auf die Zehenarterie drücken. Eine Zehenwand sollte gestreckt verlaufen mit einer Berundung im Tragrandbereich um Druckspitzen zu vermeiden.

LG fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von dibadu »

Habe auch mal eine Frage und hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen.

Meine Stute ist nun seit gut einem Monat Barhuf (war davor 1 bis 1,5 Jahre beschlagen) und die HO meinte, hätte man die Eisen drauf gelassen, hätte sie aufgrund der Zehenlandung früher oder später Probleme mit der Hufrolle bekommen. Der Zusammenhang ist mir klar, bin kein Neuling was Problemhufe und unsachgemäße Bearbeitung angeht, was mich jetzt aber mal interessieren würde ist, wie lange es dauert, bis sich die Hufe soweit erholt haben, dass sie wieder eine Trachtenlandung zeigt? Habe diesbezüglich nämlich unterschiedliche Aussagen gefunden. Mal dass die Pferde sofort nach der Bearbeitung korrekt landen sollten, dann wieder dass es einige Zeit dauern kann (Umstellung usw.). Was ist denn nun richtig?

Zwanghufe hat sie laut HO weder vorne noch hinten (werde demnächst mal Bilder von den Hufen machen, weiß dass es nur anhand der Beschreibung schwierig/unmöglich ist, dazu was zu sagen). Der Strahl in den Hinterhufen ist mMn z.B aber recht furchig und der Trachtenbreich könnte ebenfalls gut etwas "weiter" sein.

Achso, fast vergessen, sie steht vorne links (zu) flach und vorne rechts im Vergleich dazu steiler und hatte zudem eine viel zu lange Zehe (wie so ein beschlagener Huf nunmal oft aussieht).


Liebe Grüße
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fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von fuexjen »

Mit der Trachte landet ein Pferd DANN wenn im hinteren Hufbereich nichts mehr weh tut. Lässt sich das, was drückt Wegschneiden, KANN es schon sein, daß das Pferd seine Fußung SOFORT verändert. Meistens ist es jedoch ein längerer Prozess, weil erst die "Innereien" wieder regenerieren müssen. Bei vielen Pferden liegt es z.B. am unterentwickelten Strahlpolster und DAS muss ja dann durch geeignete Stimulanz erst mal wieder regenerieren.
LG fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von dibadu »

Dass der hintere Bereich erst wieder belastet wird, wenn es nicht mehr unangenehm ist, weiß ich, ist ja auch logisch :) , mir ging es jetzt wie gesagt eher darum, wie lange sowas dauern kann und ob es auch Pferde gibt, die unmittelbar nach der Bearbeitung eine Trachtenlandung zeigen. Die HO hat sie sich im Schritt z.B auch erst nach der Bearbeitung vorführen lassen und da eben die Zehenlandung angemerkt. Versuche morgen mal Bilder von den Hufen zu machen und hier hochzuladen. ;)
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fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von fuexjen »

Wie schon geschrieben. Es KANN sein, daß ein Pferd direkt nach der Bearbeitung schon Trachtenlandung zeigt. Dabei kommt es eben drauf an, ob man mit der Bearbeitung bereits die Ursache des Übels entfernen konnte. Meistens ist das aber eben NICHT so, sondern es muß erst ein längerer Heilungsprozess einsetzen, der total individuell ist.

Das kommt davon, wenn man sich erst HINTERHER das Pferd vorführen läßt. Die BG würde sagen, "die bei der Bearbeitung erforderliche Sorgfaltspflicht außer Acht gelassen".

LG fuexjen
ehem User

Re: Hufbeurteilung

Beitrag von ehem User »

Ich hab mal wieder Bilder gemacht, hinten und vorne links: klick (andere Seite ist quasi gleich). Ein bisschen schief hie und da werden die doofen Bilder irgendwie trotz aller Mühe immer :roll:

Ich lasse vorn die Eckstreben versuchsweise extra prominenter, weil die sich relativ schnell nachbilden - hinten gar nicht mehr. Die Fühligkeit vorn durch ein eher schwaches Strahlpolster ist latent immer noch da, aber viel besser, wenn ich den Strahl leicht unter Trachtenniveau kürze.

Das ist aber immer noch meine Hauptbaustelle - Wie bekomme ich ihn noch weniger fühlig am Strahl (ausser mit Geduld :P ) ?
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fuexjen
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von fuexjen »

Die Fühligkeit kann auch wegen der inkonsequent bearbeiteten Eckstreben bestehen. Vielleicht ist der Strahl gar nicht Schuldf?

LG fuexjen
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