Die Ausbildungsskala...

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ehem User

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von ehem User »

sacramoso hat geschrieben: Di 11. Jul 2017, 09:29 Ein Aspekt, der gerne bei Diskussionen á la "wie bilde ich ein Pferd korrekt aus" außer acht gelassen wird ist m.E. der Reiter. Also die Theorie der verschiedenen Reitlehren ist gut und schön, und meist auch schlüssig und begründbar. Setzt nur leider voraus, daß der Reiter in der Lage ist das auch genau so umzusetzen und über die erforderlichen reiterlichen Fähigkeiten verfügt. Und an dem Punkt liegt meiner Meinung nach das häufigste Problem in der Pferdeausbildung.
Es reicht also nicht sich für einen bestimmten Ausbildungsweg zu entscheiden, sondern der gewählte Weg muß auch zum Reiter passen bzw. diesen in die Lage versetzen das gewünschte auch umzusetzen.
Und wenn ich ehrlich bin: ich kenne nur sehr wenige (Freizeit-) Reiter die dazu wirklich in der Lage sind...

Das sehe ich ganz genauso als DEN zentralen Aspekt an.
Leider ist das, zumindest, was ich so mitbekomme, auch den meisten Trainern nicht bewusst.
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Fionnlagh
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Fionnlagh »

Ich finde nur, dass das mit der Ausbildungsskala an sich wenig zu tun hat :nix:
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ehem User

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von ehem User »

Meiner Meinung nach doch:
Bei jedem Ausbildungsweg (sei es jetzt die Skala oder die Akademik oder wasauchimmer) wird einfach das, was man machen soll, von Lehrer zu Schüler übertragen. Oftmals sagt der Lehrer dem Schüler das, was er selber machen würde. Blöderweise ist der Schüler ja ein anderer Mensch, setzt also Dinge körperlich und mental anders um (vielleicht auch nur im Detail, sodass man es nicht sieht).
Und wenns dann nicht klappt, ist gern mal der Lehrer oder der gesamte Ausbildungsweg Schuld und wird gewechselt, obwohl eigentlich der Schüler hätte besser abgeholt und individueller befähigt werden müssen.

Ich glaube, dass viele Reiter auch bei 'alternativen' Ausbildungswegen landen, weil sie dort (subjektiv) sich besser in der Lage fühlen, die Anforderungen umzusetzen.
Es ist auch leichter, dem Pferd verschiedenste Lektionen beizubringen, als TATSÄCHLICH zu lernen, einen korrekten Zirkel zu reiten.


...dass sich Diskussionen auch mal von der Ausgangsfrage entfernen, finde ich nicht ganz so schlimm, aber ich brauch auch nix mehr zu schreiben. :-)
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Fionnlagh »

plüschtiger hat geschrieben: Do 20. Jul 2017, 12:51 ...dass sich Diskussionen auch mal von der Ausgangsfrage entfernen, finde ich nicht ganz so schlimm, aber ich brauch auch nix mehr zu schreiben. :-)
Kein Stress, das hab ich nicht gesagt ;)
Für mich ist halt das eine Theorie und das andere Praxis, insofern sind es für mich einfach zwei paar Schuhe. Aber gut, das ist es halt für mich und ich bin ja nicht das Maß aller Dinge ;)
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von ehem User »

Siehste - für mich gehören Theorie und Praxis unbedingt zusammen. :-)
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von sacramoso »

*Plüschtiger-zustimm*
Fionnlagh hat geschrieben: Do 20. Jul 2017, 12:39 Ich finde nur, dass das mit der Ausbildungsskala an sich wenig zu tun hat :nix:
Für mich hat´s das schon. Also etwas übersitz gesagt: wenn ein Reitschüler nicht im Takt reiten kann, was hilft es ihm wenn er sich (nur weil das Pferd schon weiter ist) am Geraderichten versucht. Die Ausbildungsskala (und viele Bücher) gehen meist vom "perfekten" Reiter aus. Und genau da entstehen dann die Probleme, die dann wieder der Ausbildungsskala in die Schuhe geschoben werden.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Fionnlagh »

Ja, schon, aber dass der Schüler es nicht umsetzen kann, ändert ja nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit oder Reihenfolge der Skala. Ich sehe das Problem und weiß, was ihr meint und natürlich hängt das alles zusammen, aber für mich ist das eben ein Problem der Reitlehrer und Schüler, aber kein Problem der Skala an sich (oder dem Weg der Akademiker oder wem auch immer).

Vielleicht müsste es einfach auch eine Skala für Reiter geben? :kratz:
Aber da ist halt das auch das andere Problem: Viele Bücher gehen leider ja auch vom "perfekten" Pferd aus. Gerade in einem Buch von A.B. gelesen, dass wir alle am perfekt ausgebildeten Pferd reiten hätten lernen sollen, am besten eines, das in den Pilaren steht. Wär vermutlich klug gewesen, nur wer hat schon das Glück? Und wer gibt sein perfektes Pferd her, um uns unperfekte Reiter zu perfekten Reitern zu machen?
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Sheitana »

Zumal es auch genügend Reiter gibt, die einfach nicht das Talent zum Reiten haben, es aber trotzdem lernen wollen.... :shy: Und damit meine ich vor Allem diejenigen, die sich ein Pferd kaufen, Lektionen erreiten wollen, es aber körperlich nicht umgesetzt bekommen.
Ich glaube, das gibt es aber auch vermehrt bei Reitern...
Bei anderen Sportarten kämen die meisten Menschen kaum auf die Idee, so gut sein zu können wie Profisportler, beim Reiten wollen aber alle bis zur Piaffe kommen :kratz: Mal so ein bisschen überspitzt gesagt.
ehem User

Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von ehem User »

Also ich denke schon, dass viele Reiter tatsächlich reell auch deutlich besser werden könnten, als sie es sind (ob sie jetzt bis zur Piaffe kommen oder nicht), aber dazu müsste man bereit sein, viel Zeit in die Grundlagen zu investieren (denn mal ehrlich, wer hat schon wirklich gut reiten gelernt? Auch wenn wir seit Jahrzehnten 'reiten') UND an sich selbst zu arbeiten.
Selbst wenn man also die Möglichkeiten hätte (d.h. vor allem einen guten Lehrer an der Seite, den Rest (das perfekte Pferd, Platz/Halle/Gelände oder nicht, ...) finde ich nicht so wichtig), kann es an der Bereitschaft scheitern. Geht dann halt wirklich an den Kern des Selbst - nicht nur körperlich.
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Re: Die Ausbildungsskala...

Beitrag von Fionnlagh »

Ich denke, das ist halt wie überall im Leben: es gibt die, die sich anstrengen, an sich arbeiten und wirklich was erreichen wollen. Und es gibt die andere Kategorie :nix: .



OT: Danke Wiebs für´s Verlinken! ;)
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